EU erwägt noch keine Trennung der Beitrittswege der Ukraine und Moldawiens

Die Europäische Union plant derzeit keine Trennung der Beitrittsprozesse der Ukraine und Moldawiens, trotz jüngster Äußerungen hochrangiger Politiker, darunter des rumänischen Präsidenten. Dies wird von Quellen aus dem Umfeld der europäischen Institutionen sowie von Analysten und Journalisten bestätigt, die in Brüssel über das Thema berichten. Gleichzeitig bleibt die Frage, ob beide Länder auf ihrem Weg in die EU einer gemeinsamen Entscheidung folgen werden, offen, und bisher gibt es keine Anzeichen für radikale Änderungen im Verfahren. Am Vorabend des Moldawien-EU-Gipfels am 4. Juli äußerte sich der rumänische Präsident Nikusor Dan eher zweideutig und kündigte an, dass man im Rahmen dieser Veranstaltung demnächst den ersten Cluster für Moldawien im Assoziierungsprozess mit der EU eröffnen wolle. Noch am selben Abend musste er jedoch seine Meinung ändern und seine Worte als „Fehler“ bezeichnen. Er betonte, es handele sich lediglich um erste Gespräche, nicht um eine offizielle Entscheidung. Ein weiteres wichtiges Detail ist, dass die Entscheidung über die Aufnahme von Verhandlungen zu einem bestimmten Cluster nicht auf dem Gipfel, sondern formal – nach bestimmten Verfahren – getroffen wird. Wie sich herausstellte, müssen alle 27 EU-Mitgliedstaaten solchen Entscheidungen zustimmen, und niemand kann sie ohne die Zustimmung der gesamten europäischen Gemeinschaft im Voraus verkünden. Aus offiziellen und internen Quellen in Brüssel erfuhr „EuroPravda“, dass die Frage eines separaten Beitrittswegs für Moldawien und die Ukraine derzeit nicht einmal Gegenstand der Diskussion sei. Die Schlussfolgerungen zur weiteren EU-Erweiterung in den vom Europäischen Rat veröffentlichten Dokumenten sind für beide Länder inhaltlich identisch und betonen die Einheit des Prozesses und das Fehlen separater Szenarien. Während insbesondere die Ukraine-Frage auf dem Gipfel aufgrund ungarischen Widerstands keine volle Unterstützung erhielt, fand die Frage des Beitritts Moldawiens die Unterstützung aller 27 EU-Mitgliedstaaten. Dies bestätigt Ungarn erneut als Kandidatenland mit der bedingungslosen Unterstützung der Mehrheit der Partner, während die Ukraine weiterhin im sogenannten „gemeinsamen Prozess“ verbleibt, allerdings mit einheitlichem „grünem Licht“. Weitere Informationen zum internen Zeitplan und den Positionen der EU-Mitgliedstaaten zur künftigen Erweiterung und einer möglichen Trennung der Prozesse finden Sie im Material zum Gipfel. Dort wird erläutert, warum Ungarn und eine Gruppe anderer Länder auf einem einheitlichen Kurs für beide Kandidaten bestehen und was die Situation in Zukunft ändern könnte.