Estland kündigt Pläne zur Stationierung nuklearwaffenfähiger NATO-Flugzeuge an – Kreml bezeichnet sie als „Bedrohung“

Chas Pravdy - 27 Juni 2025 18:15

Der Kreml reagierte scharf auf Estlands Erklärung zur möglichen Stationierung von Atomwaffen im Land und bezeichnete solche Absichten als direkte Bedrohung für Russland. Am Montag, dem 27. Juni, äußerte sich der Pressesprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Dmitri Peskow, in einem Briefing gesondert zu diesem Thema. Er bezeichnete die Pläne der estnischen Behörden als „gefährlich“ und deren Umsetzung könne die regionale Sicherheit beeinträchtigen. Zuvor hatte der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur am selben Tag die Bereitschaft seines Landes zur Aufnahme nuklearwaffenfähiger NATO-Kampfflugzeuge bekräftigt. Ihm zufolge verfügt Estland bereits über Erfahrungen mit der Präsenz von F-35-Mehrzweckkampfflugzeugen in Estland, die regelmäßig im Rahmen von Rotationsaktivitäten zu gemeinsamen Übungen und Operationen zurückkehren. Pevkur betonte, dass Estland uneingeschränkt bereit sei, weiterhin verbündete Flugzeuge, auch solche mit Atomwaffen, aufzunehmen, und zeigte sich offen für eine solche Zusammenarbeit. Peskow kommentierte die Worte des Ministers und bemerkte, dass jede Stationierung von Atomwaffenträgern in Estland eine unmittelbare Bedrohung für Russlands Sicherheit darstelle. Er betonte, dass Moskau die Lage angesichts solcher Schritte beobachte. Dem Kremlsprecher zufolge unterhalte Russland jedoch keine umfassenden diplomatischen Beziehungen zu den baltischen Staaten, mit denen es in letzter Zeit zu starken Meinungsverschiedenheiten und Spannungen gekommen sei. Diese Aussagen erfolgten im Kontext der britischen Entscheidung, zwölf F-35A-Mehrzweckkampfflugzeuge von den USA zu kaufen, die sowohl konventionelle als auch taktische Atomwaffen einsetzen können. Dies bedeutet eine Stärkung des militärischen Potenzials der NATO in der Region und mögliche neue Eskalationsdrohungen, da Moskau seine Besorgnis über die Stationierung strategischer Waffen in der Nähe seiner Grenzen nicht verhehlt. Somit verkompliziert die Krise um die Stationierung von Atomwaffen in den baltischen Staaten die Lage in der Region weiter, verschärft die Spannungen zwischen Moskau und den NATO-Staaten und schafft neue Herausforderungen im Bereich der Sicherheit und Stabilität in Osteuropa.

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