Borys Filatow warnt vor möglicher Lebensgefahr durch geheime Liste

Der Bürgermeister von Dnipro, Borys Filatow, hat sich offiziell an Innenminister Ihor Klymenko gewandt und ihn um eine begründete Erklärung gebeten, warum ihn die Polizeibeamten nicht persönlich über die potenzielle Lebensgefahr informiert haben, die entstand, nachdem bei dem Verdächtigen im Mordfall der ehemaligen Abgeordneten Iryna Farion Dokumente mit seinem Nachnamen gefunden wurden. In seinem am 27. Juni veröffentlichten Appell betonte Filatow insbesondere, dass während des Prozesses im Mordfall Farion bekannt wurde, dass auf den Mobiltelefonen des Verdächtigen Wjatscheslaw Sintschenko PDF-Dateien mit eindeutigen Informationen nicht nur über den verstorbenen Politiker, sondern auch über andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, einschließlich seiner selbst, gespeichert waren. Ihm zufolge enthielten diese Dateien Informationen, die auf mögliche Absichten zur physischen Tötung der aufgeführten Bürger hindeuteten. Dies weckt ernsthafte Bedenken hinsichtlich der möglichen Existenz einer geheimen Liste von Personen, die im Rahmen der physischen Tötung verifiziert wurden. Filatow wies darauf hin, dass am 13. März 2025 Unbekannte in Tarnuniformen, verkleidet als Mitarbeiter eines Energieunternehmens, illegal eine Videoüberwachungskamera in der Nähe seines Büros, das sich in der Nähe seiner Privatwohnung befindet, installierten. Nach Angaben des Bürgermeisters meldete er dies umgehend dem Innenministerium, doch von den Sicherheitskräften gingen keine Reaktionen oder Erklärungen zur Situation ein. Darüber hinaus betonte Filatow in seiner Ansprache einen weiteren beunruhigenden Vorfall – den Anschlag auf die Persönlichkeit des öffentlichen Lebens Serhij Sternenko am 1. Mai 2025. Der Angreifer wurde anschließend am Tatort festgenommen. Laut dem Bürgermeister könnten all diese Ereignisse jedoch Teil eines einzigen Systems gezielter Aktionen gegen einzelne Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Aktivisten sein. Nach den dargelegten Umständen fordert Filatow den Leiter des Innenministeriums, Ihor Klymenko, auf, ausführlich zu erklären, warum er als Bürger und Beamter nicht über seine Aufnahme in die Liste potenziell gefährlicher Personen informiert wurde. Der Bürgermeister betont, dass der Mangel an Informationen und das mangelnde Interesse der Strafverfolgungsbehörden an der Reaktion auf seinen Appell Zweifel an ihrer Fähigkeit wecken, wirksam auf potenzielle Bedrohungen zu reagieren und das Leben der Bürger zu schützen. Insgesamt gibt die Situation Anlass zu ernsthaften Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens im Land, insbesondere angesichts der zunehmenden Zahl illegaler Überwachungsfälle, geheimer Listen und potenzieller Attentate, die laut Filatov geplant und koordiniert sein könnten. Sein Appell ist ein Aufruf an die höheren Strafverfolgungsbehörden, offener und transparenter auf mögliche Bedrohungen zu reagieren und angesichts der schwierigen politischen und sicherheitspolitischen Lage im Land die öffentliche Kontrolle und den persönlichen Schutz dieser Personen zu gewährleisten.