Europäische Analysten sagen: USA haben iranisches Atomwaffenarsenal nicht zerstört

Chas Pravdy - 26 Juni 2025 17:19

Laut den neuesten Daten, die europäische Regierungen von Geheimdiensten erhalten haben, ist es den USA nicht gelungen, Irans angereichertes Uran vollständig zu zerstören. Dies widerspricht den arroganten Aussagen der US-Regierung und lässt Zweifel an der Behauptung aufkommen, Irans Atomprogramm sei nach den jüngsten US-Angriffen auf seine wichtigsten Anlagen vollständig eingestellt worden. Wie die Financial Times unter Berufung auf zwei anonyme hochrangige Beamte berichtet, die mit dem Prozess vertraut sind, verfügen Geheimdienste über eigene Daten, die darauf hindeuten, dass Irans Vorräte an hochangereichertem Uran nahezu unverändert geblieben und in verschiedenen Lagerstätten konzentriert sind – und nicht an einem Ort, wie offizielle US-Quellen behaupteten. Schätzungen zufolge befinden sich seit Beginn der jüngsten Luftangriffe rund 408 kg Uran, das so angereichert ist, dass es die Herstellung von Atomwaffen ermöglicht, im Land. Der Angriff am Wochenende auf Fordow, einen der beiden Hauptstandorte des iranischen Atomprogramms, zerstörte oder beschädigte diese Vorräte jedoch weder erheblich noch erheblich. Europäische Regierungsquellen gaben an, Geheimdienstinformationen deuteten darauf hin, dass diese Vorräte über das ganze Land verteilt waren, wahrscheinlich sogar schon vor Beginn der Angriffe. Sie bezweifelten die Behauptung von US-Präsident Donald Trump, die Bombardierung habe das iranische Atomprogramm „zerstört“. Den Gesprächspartnern zufolge warten alle drei Parteien – sowohl in den USA als auch in der EU – derzeit auf einen vollständigen und detaillierten Geheimdienstbericht über das Ausmaß der Schäden. Einer Quelle zufolge deuteten vorläufige Daten auf „erhebliche Schäden“, aber nicht auf eine vollständige Zerstörung der Standorte hin. Iranische Beamte deuteten unterdessen an, dass die angereicherten Uranvorräte zum Zeitpunkt der Bombardierungen, die wenige Tage nach den israelischen Luftangriffen auf das Land erfolgten, möglicherweise bereits entfernt worden waren. Die Vereinigten Staaten und Israel bestreiten vehement, dass die Angriffe das iranische Atomprogramm gestoppt hätten, während Trump öffentlich behauptete, seine Angriffe hätten den Iran „um Monate zurückgeworfen“. Die israelische Atomenergiekommission betonte diese Woche jedoch, dass die US-amerikanischen und israelischen Angriffe Irans nukleare Ziele um lange Zeit, möglicherweise Jahre, zurückgeworfen hätten. Experten warnen jedoch, dass Teheran selbst bei einer teilweisen Zerstörung der Vorräte und der Ausrüstung möglicherweise noch in der Lage wäre, sein Atomprogramm schnell wieder aufzunehmen. Sie schätzen, dass der Iran, sofern er weiterhin angereichertes Uran hortet und Zugang zu modernen – auch versteckten – Zentrifugen hat, möglicherweise noch genügend spaltbares Material für den Bau einer Atomwaffe kurzfristig beschaffen könnte. Letzte Woche verglich der US-Präsident die jüngsten Angriffe auf iranische Einrichtungen mit den Bombenangriffen auf Hiroshima und Nagasaki und betonte, dass diese Aktionen historischen Ausmaßes seien und ihre Folgen gravierend sein würden. Die Realität ist jedoch komplexer, und internationalen Analysten zufolge ist das endgültige Bild noch lange nicht vollständig. Daher ist die Notwendigkeit, umfassende Geheimdienstinformationen für eine genauere Analyse und weitere Maßnahmen zu erhalten, weiterhin von entscheidender Bedeutung.

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