EU verlängert Sanktionen gegen Russland, hat sich aber noch nicht auf ein neues Maßnahmenpaket geeinigt

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union einigten sich zunächst auf eine langfristige Verlängerung der bestehenden Sanktionen gegen Russland um weitere sechs Monate. Auf einem Gipfeltreffen am 26. und 27. Juni in Brüssel konnten sie sich jedoch nicht auf ein neues Maßnahmenpaket für wirtschaftliche Einschränkungen einigen. Das bedeutet, dass die bereits geltenden Sanktionen in Kraft bleiben, das 18. Maßnahmenpaket sieht jedoch vorerst keine neuen Maßnahmen vor. Laut Quellen von „European Truth“, die sich auf einen Artikel von „Radio Liberty“-Redakteur Rikard Jozwiak berufen, wurde diese Einigung auf politischer Ebene erzielt. Die Staats- und Regierungschefs einigten sich darauf, alle bestehenden Sanktionen – restriktive Maßnahmen gegen Institutionen, Einzelpersonen und Wirtschaftssektoren Russlands – um weitere sechs Monate zu verlängern. Bei genauerer Betrachtung der Situation lässt sich jedoch feststellen, dass die Diskussionen über das neue 18. Sanktionspaket weiterhin offen sind. Der Hauptgrund für die Unentschlossenheit ist die Uneinigkeit zwischen den Mitgliedstaaten, insbesondere der Slowakei. Diese hat erklärt, die Abstimmung über neue Beschränkungen auszusetzen, bis die Probleme mit der Gasversorgung geklärt sind. Der slowakische Premierminister Robert Fico hatte zuvor erklärt, sein Land werde auf einer Verschiebung der Abstimmung über das 18. Sanktionspaket bestehen, bis die Energieversorgungsprobleme nach 2027 gelöst seien. Laut Fico werde der slowakische Botschafter im Falle einer Ablehnung der Verschiebung die klare Anweisung erhalten, sein Veto gegen das entsprechende Dokument einzulegen. Gleichzeitig hatte die slowakische Botschaft zuvor erklärt, das Land sei bereit, die Sanktionen zu unterstützen, allerdings unter der Voraussetzung von Garantien und Unterstützung der Europäischen Union, um die Stabilität der Gasversorgung zu gewährleisten und die Folgen negativer Auswirkungen abzumildern. Eine weitere wichtige Position vertrat die lettische Premierministerin Evika Silinė. Sie erklärte, ihr Land werde seine Bemühungen um neue Sanktionen gegen Russland nicht einstellen, obwohl die Aussicht auf eine Einigung über das 18. Paket am Donnerstag fraglich sei. Silinya betonte, wie wichtig es sei, in dieser Frage Einigkeit und Beharrlichkeit zu wahren und dabei nicht nur die aktuelle Situation, sondern auch künftige Herausforderungen zu berücksichtigen. Das aktuelle Verhandlungsformat und die Diskussionen über Sanktionen am 26. und 27. Juni sind eines der zentralen Themen des bevorstehenden EU-Gipfels. Es wird erwartet, dass die Staats- und Regierungschefs die weitere Politik gegenüber Russland, einschließlich möglicher neuer Sanktionsmaßnahmen, sowie Positionen zu möglichen Kompromissen mit Ländern erörtern, die Bedenken äußern oder auf einer Verschiebung der Einführung neuer Beschränkungen bestehen. Im Kontext der langfristigen strategischen Überlegungen der Ukraine hinsichtlich einer EU-Mitgliedschaft und der Position der EU zu Sanktionshebeln erwarten Analysten zudem eine aktivere Diskussion über die Möglichkeit strengerer Beschränkungen zur Eindämmung der russischen Aggression. Darüber hinaus erwarten sie, dass vor dem Hintergrund globaler politischer Veränderungen, insbesondere im Kontext der Beziehungen zu den USA und den Ländern der Europäischen Union, Möglichkeiten zur Unterstützung der Ukraine in diesem Prozess erarbeitet werden. Mehr Details zu den Aussichten der Sanktionspolitik der Europäischen Union – im Artikel: „Die Europäische Union zwischen Orbán und Trump. Welche Neuigkeiten kann die Ukraine hinsichtlich Sanktionen und EU-Mitgliedschaft erwarten?“