EU uneinig über ungarisches Veto: Mehrheit unterstützt europäische Integration der Ukraine

Chas Pravdy - 26 Juni 2025 21:17

Auf dem letzten EU-Gipfel unterstützte die Mehrheit der EU-Staats- und Regierungschefs einstimmig die weiteren Fortschritte der Ukraine in Richtung EU-Mitgliedschaft, während die ungarische Regierung diesen Prozess weiterhin mit ihrem Veto blockiert. Das Fehlen einer gemeinsamen Position aufgrund der Haltung Budapests beeinträchtigt die Fähigkeit der EU, koordinierte Entscheidungen über die strategische Ausrichtung der Beziehungen zu Kiew zu treffen. Quellen von „European Truth“ aus Brüssel zufolge waren die verbleibenden 26 EU-Mitglieder aufgrund systematischer Proteste Ungarns gezwungen, im „EU-ohne-Ungarn“-Modus zu agieren. Dies bedeutet, dass der Entscheidungsprozess von einem ihrer wichtigen Partner abgeschnitten ist. Gleichzeitig bekräftigten die meisten Länder jedoch geschlossen ihre Unterstützung für die Ukraine. Die Mehrheit der Gipfelteilnehmer erklärte, der Europäische Rat bestätige das unveräußerliche Recht der Ukraine auf Selbstbestimmung und unterstütze den Weg der Ukraine zur EU-Mitgliedschaft unerschütterlich. Die Teilnehmer würdigten zudem das hohe Reformtempo im Land, deren Bedeutung und die Fortschritte bei der Vorbereitung auf den Beitritt. Besonders wichtig war die Aussage, dass die 26 Staaten die Ukraine und die Europäische Kommission auffordern, die Vorbereitung und Durchführung der Beitrittsverhandlungen zu intensivieren. Dies signalisiert den Willen, Fortschritte zu erzielen, lässt aber die Frage der formellen Eröffnung der Verhandlungsprozesse offen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Einigkeit der meisten Länder über die Einschätzung der Europäischen Kommission zur Bereitschaft der Ukraine zur Eröffnung des sogenannten „Fundamentals Clusters“ – des grundlegenden Teils der Verhandlungen. Die rechtliche und politische Realität bleibt jedoch komplex: Für den offiziellen Beginn ist ein einstimmiger Beschluss aller 27 EU-Mitgliedstaaten erforderlich, und Ungarn blockiert diesen Schritt weiterhin. Angesichts der öffentlich erklärten Absicht Ungarns, die Bewegung der Ukraine in Richtung Europa weiterhin zu blockieren, wird deutlich, dass der Prozess des Beitritts Kiews zur Union weiterhin von den politischen Entwicklungen in Budapest abhängt. Gleichzeitig bereitet Brüssel einen „Plan B“ vor – alternative Strategien und Maßnahmen, die es der Ukraine ermöglichen sollen, ihren Kurs in Richtung EU-Mitgliedschaft auch im Falle eines Vetos beizubehalten. Dies geht aus dem Artikel „Die Europäische Union zwischen Orbán und Trump“ hervor, der die internen Spannungen und Möglichkeiten zur Überwindung der Blockaden detailliert analysiert. Trotz politischer Interessenkonflikte und interner Meinungsverschiedenheiten in der Europäischen Union unterstützen die meisten Staaten den Wunsch der Ukraine, sich in die europäische Familie zu integrieren, und fordern eine Beschleunigung dieses Prozesses. Das Vorgehen der ungarischen Führung schafft jedoch zusätzliche Herausforderungen im Kampf um die Einheit.

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