Duda prognostiziert eine Änderung von Nawrockis Haltung gegenüber der Ukraine nach seinem Amtsantritt

Chas Pravdy - 26 Juni 2025 14:17

Polnischer Präsident Andrzej Duda äußerte sich zu den Aussichten für die künftigen Beziehungen des neu gewählten Staatschefs Karol Nawrocki zur Ukraine und deutete an, dass sich seine politischen Ansichten nach seinem Amtsantritt ändern könnten. Auf die Frage eines Journalisten erklärte Duda, sein Nachfolger, der bald Präsident wird, könne seine Haltung zur Ukraine überdenken, insbesondere angesichts seiner antiukrainischen Äußerungen im Wahlkampf. Diese Worte fielen auf einer Pressekonferenz nach dem NATO-Gipfel in Den Haag und wurden aus Quellen der „European Truth“ zitiert, die über die Ansichten des polnischen Präsidenten informiert. Duda betonte, er habe während seiner Präsidentschaft alles Notwendige getan, um seinen Pflichten als Staatsoberhaupt angesichts der russischen Aggression gegen die Ukraine gerecht zu werden. Gleichzeitig merkte er an, dass sich die Situation mit einem Wechsel des Präsidenten ändere. „Wenn Karol Nawrocki das Staatsoberhaupt übernimmt und die Welt aus dieser einzigartigen Perspektive sieht, wird sich die Situation wahrscheinlich ändern.“ Laut dem polnischen Präsidenten liege der Unterschied zwischen dem Wahlkampf und der tatsächlichen Ausübung des Präsidentenamtes in einem „anderen Maß an politischer Verantwortung und Spannung“. „Deshalb bin ich diesbezüglich völlig gelassen“, fügte er hinzu. Erinnern Sie sich daran, dass Duda im späten Frühjahr mit Nawrocki zusammentraf und eine Reihe wichtiger Themen besprach, darunter die Zukunft der Ukraine im Kontext der NATO-Mitgliedschaft. Es ist bekannt, dass der zukünftige polnische Präsident im Wahlkampf offen seine Zurückhaltung gegenüber einem Beitritt der Ukraine zur NATO und zur Europäischen Union zum Ausdruck brachte. Damals bestand Duda auf der Unterstützung der Ukraine und betrachtete den Beitritt des Landes zur Europäischen Union und zur NATO als wichtiges Element für die Sicherheit der gesamten Region. Andererseits hatte Karol Nawrocki zuvor die Bedingungen für eine Integration der Ukraine in die Europäische Union klar formuliert und sogar angekündigt, eine NATO-Mitgliedschaft zu blockieren, was in Kiewer Kreisen Besorgnis auslöste. In der internationalen Politik gehen die Positionen der beiden polnischen Politiker auseinander: Duda befürwortet einen schnelleren und umfassenderen Beitritt der Ukraine zu Sicherheits- und Wirtschaftsbündnissen, während sein potenzieller Nachfolger diese mit Vorsicht interpretieren und innenpolitische Interessen so weit wie möglich berücksichtigen muss. Dieser starke Kontrast in den Ansätzen gegenüber der Ukraine und den Aussichten ihrer euro-atlantischen Integration wirft Fragen über Warschaus künftige Politik gegenüber unserem Land auf. Es stellt sich die Frage, wie sich die Beziehungen zwischen der Ukraine und Polen nach Nawrockis Amtsantritt verändern werden und wie sein Handeln in internationalen Angelegenheiten nach seinem Amtsantritt als Präsident aussehen wird. Die politische Lage in Polen bleibt angespannt und bietet neue Risiken und Chancen, die sowohl von internen Prozessen als auch von den außenpolitischen Prioritäten der neuen Regierung abhängen.

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