Rubio betont: Trump wird Zeitpunkt und Ort der Sanktionen gegen Russland selbst bestimmen

Chas Pravdy - 25 Juni 2025 11:17

US-Außenminister Marco Rubio betonte in einem Interview mit Politico, die USA könnten neue Sanktionen gegen Russland zu einem für die Regierung günstigen Zeitpunkt und genau dann verhängen, wenn sie es für angebracht hält. Er warnte, dass die überstürzte Einführung restriktiver Maßnahmen ohne angemessene strategische Begründung die Chance auf einen effektiven Dialog mit Moskau verspielen und die Aussichten auf eine diplomatische Lösung des Konflikts gefährden könnte. Laut Rubio könnten die erneuten Sanktionen den Verhandlungsprozess behindern, da Washington sich bewusst sei, dass übermäßige Eile die Möglichkeit für diplomatische Gespräche mit dem Kreml verschließen könnte. „Wenn wir alle Wege abschneiden und ohne Vereinbarungen und ohne angemessene Frist handeln, verlieren wir die Chance auf einen konstruktiven Dialog“, bemerkte er. Gleichzeitig versicherte Rubio, US-Präsident Donald Trump habe ein „Gespür für den richtigen Zeitpunkt“ und werde in der Lage sein, den besten Zeitpunkt und Ort für etwaige Wirtschaftssanktionen zu bestimmen. Der Außenminister teilte außerdem mit, dass die Trump-Regierung mit dem Kongress zusammenarbeite, um Kontrolle und Flexibilität bei der Entscheidungsfindung über Sanktionen zu wahren. Seiner Meinung nach sei der optimale Zeitpunkt für deren Verhängung gekommen, wenn sich nach Einschätzung Washingtons das Zeitfenster für Verhandlungen mit Russland schließe. „Wenn wir dies zu früh tun, riskieren wir, die Gelegenheit zu verpassen, auf den Kreml zuzugehen und zum Abbau der Spannungen beizutragen“, betonte Rubio. Gleichzeitig betonte er, dass die Vereinigten Staaten die Diplomatie keineswegs aufgeben: „Wenn es eine Möglichkeit gibt, Russland an den Verhandlungstisch zu zwingen und Fortschritte zu erzielen, werden wir sie nutzen.“ Ihm zufolge glauben russische Politiker derzeit, ihre territorialen Ziele auf dem Schlachtfeld erreichen zu können, was für Washington völlig inakzeptabel sei. „Wir sind überzeugt, dass die Aufrechterhaltung der Verwaltungsgrenzen und die Erlangung der Kontrolle über die besetzten Gebiete für die Russen nicht leicht zu erreichen sein werden“, sagte Rubio. Zur Erinnerung: Am Vorabend der hochrangigen diplomatischen Gespräche bekräftigte Rubio die Position der Trump-Administration, dass eine friedliche Lösung des russisch-ukrainischen Konflikts mit militärischen Mitteln unmöglich sei. Gleichzeitig betonte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiga, Moskau verstehe nur Gewalt und forderte daher neue, noch zerstörerischere Sanktionen und verstärkte Investitionen in die Verteidigung der Ukraine, um deren Position im langen Kampf um Souveränität und territoriale Integrität zu stärken. Die Situation rund um die US-Sanktionspolitik und die Aussichten auf eine weitere diplomatische Lösung bleiben daher komplex und hängen von vielen Faktoren ab.

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