NATO-Generalsekretär kritisiert Russlands wenig überzeugenden Verhandlungsstil mit der Ukraine

Chas Pravdy - 24 Juni 2025 13:17

In seiner Rede auf dem NATO Public Forum in Den Haag äußerte sich Mark Rutte, Generalsekretär des Nordatlantischen Bündnisses, scharf über Russlands Ansatz zur Beilegung der Feindseligkeiten in der Ukraine. Er betonte, dass Moskau den Verhandlungsprozess mit Kiew weiterhin nicht ernst nehme, was insbesondere das nachlässige Verhalten seiner Delegation in internationalen Foren zeige. Diese Worte waren eine Antwort auf zahlreiche Fragen zu den Aussichten auf ein Kriegsende, da der offizielle Kreml weiterhin an einer unberechenbaren Taktik festhalte, die die Suche nach einer Friedensformel erschwere. Rutte merkte außerdem an, dass es trotz gewisser diplomatischer Zusagen der Vereinigten Staaten, insbesondere der Aktivitäten Donald Trumps, der die Lage „aus der Bahn geworfen“ habe, weiterhin unmöglich sei, das genaue Datum des Kriegsendes vorherzusagen. Gleichzeitig betonte er, dass die Ukraine mittelfristig mit ausreichend Ressourcen und Waffen ausgestattet werden müsse, damit sie ihre Position halten und in einer starken Verhandlungsposition sein könne, wenn die Zeit für einen Dialog gekommen sei. Der NATO-Chef kritisierte Russlands Verhandlungsansatz scharf und betonte, Moskau versuche, die Verantwortung für den Konflikt auf eine historische Perspektive zu verlagern und greife dabei auf alte Argumente zurück. „Ich spreche nicht von Verhandlungen, die von einem russischen Historiker geführt werden, Jahrtausende zurückreichen und die Verantwortung abwälzen. Das ist keine seriöse Grundlage“, sagte Rutte. Er fügte hinzu, die ukrainische Delegation in Istanbul sei hochrangig gewesen, während die russische Seite keine solche Ernsthaftigkeit gezeigt habe. Dies sorgte in internationalen Kreisen für Enttäuschung, da Moskau offenbar weiterhin alle echten Schritte in Richtung Frieden blockiert. Rutte sprach auch über Hoffnung und die Zukunft: „Ich hoffe, dass dennoch in naher Zukunft ernsthafte Verhandlungen beginnen werden. Ziel ist nicht nur ein Waffenstillstand, sondern auch ein gerechter und dauerhafter Frieden. Und ich bin überzeugt, dass Wladimir Putin es nie wieder wagen wird, auch nur ein Stück ukrainisches Territorium zu besetzen.“ Hintergrund dieser diplomatischen Spannungen ist die Initiative der türkischen Seite, die seit Anfang Juni die Hoffnung auf ein Treffen der Staats- und Regierungschefs der USA, der Ukraine, Russlands und der Türkei geäußert hat. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan erklärte damals, Ankara hoffe, die Durchführung eines solchen Treffens in Istanbul oder der türkischen Hauptstadt Ankara zu unterstützen. Zuvor wurde diese Idee von anderen Regierungsvertretern, insbesondere Außenminister Hakan Fidan, aktiv unterstützt und später vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bestätigt. Die Lage rund um mögliche Verhandlungen bleibt daher angespannt. Obwohl die diplomatischen Bemühungen andauern, sind tatsächliche Fortschritte weiterhin schwer vorherzusagen. Gleichzeitig deuten die Erklärungen europäischer und amerikanischer Politiker zur Unterstützung der Ukraine auf den Wunsch nach einer friedlichen Lösung hin, die angesichts der Unsicherheit in dieser schwierigen Lage für viele weiterhin höchste Priorität hat.

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