Das US-Außenministerium hat eine besorgniserregende „globale Warnung“ für seine Bürger angekündigt, als Reaktion auf die erneute Eskalation der Spannungen im Nahen Osten
Diese Meldung, die auf der offiziellen Webseite des Ministeriums veröffentlicht wurde, dient als eine Art Signal für amerikanische Staatsbürger im Ausland – sie sollen in den aktuellen instabilen Zeiten besonders vorsichtig und aufmerksam sein. In seiner Mitteilung betonte das US-Außenministerium, dass die jüngsten militärischen Einsätze amerikanischer Streitkräfte in der Region, insbesondere die Angriffe auf iranische Nuklearanlagen, erhebliche Störungen im Reise- und Flugverkehr im Nahen Osten verursacht haben. Das strategische Führungszentrum des Landes hob hervor, dass sich die Situation potenziell noch verschlechtern könnte – es sind Proteste, Demonstrationen und Angriffe gegen US-Bürger und Interessen im Ausland möglich. Bereits jetzt sind deutliche Veränderungen im Luftverkehr, die Schließung des Luftraums in der Region und eine Zunahme der Risiken für Touristen und Diplomaten zu verzeichnen. „Das US-Außenministerium empfiehlt seinen Bürgern, weltweit erhöhte Vorsicht walten zu lassen“, heißt es in der Mitteilung. Dieser Schritt ist für die amerikanische Diplomatie eher ungewöhnlich: Normalerweise beschränkt sich die Regierung auf lokale Warnungen, während eine globale Warnung nur in besonders akuten Krisen veröffentlicht wird. Zuletzt wurde eine solche Warnung im Oktober 2023 herausgegeben, im Zusammenhang mit den Spannungen nach dem Angriff der Hamas auf Israel aus dem Gazastreifen. Die Vorgeschichte dieser Spannungen ist recht interessant: Bereits am 22. Juni, in tiefer Nacht nach iranischer Zeit, führten US-Streitkräfte groß angelegte Luftangriffe auf drei wichtige iranische Nuklearanlagen in Fordo, Natanz und Isfahan durch. Dies war eine Reaktion auf die bedrohlichen Aktionen Teherans nach einem erfolgreichen US-Operation, die auf die Zerstörung des iranischen Nuklearpotenzials abzielte. Nach diesen, aus Sicht der US-Führung gerechtfertigten Angriffen, gab US-Präsident Donald Trump eine kurze, aber unmissverständliche Erklärung ab: Teheran müsse sofort Friedensvereinbarungen treffen, sonst könnten die künftigen Angriffe deutlich größer und zerstörerischer ausfallen. Trump warnte auch den Iran vor „jeglicher Vergeltung“, mit dem Hinweis, dass die USA bereit seien, auf jede Angriffsversuche mit größter Gewalt zu antworten. Teheran blieb nicht ohne diplomatische Reaktion. Außenminister Ali Akbar Ahmadian erklärte direkt, dass das Land sich das Recht auf Vergeltung vorbehält. Auch die Rhetorik des Militärbefehls war angespannt: Der Korps der Revolutionsgarden deutete an oder erklärte direkt die Möglichkeit von Angriffen auf amerikanische Militärbasen in der Region. Der 22. Juni wurde noch angespannter, als während einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats der ständige Vertreter Irans in der Organisation, Amir Saïd Irajani, die Position Teherans klar umriss: „Die Zeit, die Art und der Umfang der Antwort auf die Maßnahmen der USA werden von den Streitkräften unseres Landes bestimmt.“ Solche Aussagen verstärken die Stimmung hinsichtlich einer möglichen zukünftigen Eskalation des Konflikts, der weitreichende Konsequenzen nicht nur für die Region, sondern auch für die Weltpolitik insgesamt haben könnte. Insgesamt befindet sich die Lage im Nahen Osten erneut an der Schwelle zu einer neuen Krise. Untergrund- und Außenkonflikte, Zusammenstöße zwischen militärischen und diplomatischen Interessen, erhöhte Spannungen zwischen regionalen und globalen Akteuren – all dies erzeugt ein äußerst instabiles Bild, das unerschütterliche Vorsicht und Umsicht von allen erfordert, die sich in der Risikozone befinden. Das Ausmaß dieser Ereignisse und die möglichen Szenarien ihrer Entwicklung beunruhigen die internationale Gemeinschaft und Regierungen weltweit, die bereits ihre Bürger auffordern, höchst vorsichtig zu handeln und auf unerwartete Entwicklungen vorbereitet zu sein.