In Russland bereiten sich offizielle Strukturen aktiv auf die Rückführung ukrainischer Kinder vor, die sich auf temporär besetzten Gebieten befinden, so russische Behörden
Laut Maria Lvova-Beledowa, der Bevollmächtigten für Kinderrechte in Russland, plant Moskau bereits die Erstellung einer Liste ukrainischer Kinder, die auf die kontrollierte ukrainische Gebiet zurückgebracht werden sollen. Details dieser Vorbereitungen wurden während des St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforums Ende Mai bekanntgegeben – zitiert von der russischen Propagandastaffel „RIA Novosti“. Laut Lvova-Beledowa arbeitet Russland intensiv an der Erstellung von Listen, die an die ukrainische Seite übergeben werden sollen, und es ist geplant, diese Übergabe im Rahmen der nächsten Verhandlungsphase durchzuführen. Es ist wichtig zu betonen, dass dieser Schritt ein Schlüsselbestandteil im langfristigen diplomatischen Prozess zur Lösung der Situation im Zusammenhang mit Entführungen und Deportationen von Kindern ist. Zur Vorgeschichte: Am 2. Juni übergab die ukrainische Delegation der russischen Seite offiziell eine Liste ukrainischer Kinder, die von Russland nach ukrainischer Darstellung illegal deportiert, zwangsweise verschoben oder in von den Besatzungstruppen kontrollierten Gebieten gehalten werden. Andriy Yermak, Leiter des Büros des ukrainischen Präsidenten, hob damals hervor, dass es sich um hunderte kleine Ukrainer handelt, die Russland unter grober Verletzung des Völkerrechts aus ihrer Heimat entführt hat. Er betonte, dass dies die Aufrichtigkeit Moskaus auf die Probe stelle, und die Ukraine erwarte eine offizielle Reaktion Russlands. Yermak nannte diesen Prozess eine „Überprüfung der Ernsthaftigkeit“ und betonte, dass „der Ball jetzt auf dem Spielfeld Russlands liege“ – also ihre Verantwortung ist, die Versprechen einzulösen und die entführten Kinder zurückzugeben. Ende Mai – Anfang Juni – tauchten in russischen Medienberichte auf, dass die Arbeit an den Listen der ukrainischen Kinder, welche im Rahmen der Verhandlungen in Istanbul übergeben wurden, bereits begonnen habe. Dies deutet darauf hin, dass der Prozess der Anerkennung der Deportationsfakten sowie der Bemühungen zu deren Rückführung an Fahrt gewinnt und ein weiterer Aspekt der diplomatischen Anstrengungen ist, um Wege der Entnazifizierung ukrainischer Kinder zu finden, die die russischen Besatzungstruppen illegal aus der Ukraine verschleppt haben. Die Äußerungen russischer Behörden sorgen bei ukrainischen Menschenrechtsorganisationen und der internationalen Gemeinschaft zunehmend für Besorgnis. Denn das Erstellen der Listen ist nicht nur eine technische Aufgabe, sondern ein entscheidendes Element im diplomatischen Prozess, das wesentliche Bedeutung für die Rückkehr ukrainischer Kinder hat, die während der Besatzung durch erzwungene Deportation betroffen sind. Es wird erwartet, dass die nächsten Schritte Moskaus dazu beitragen werden, Russlands Position zu diesem Thema zu klären, und neue Möglichkeiten für diplomatischen Druck sowie internationale Interventionen eröffnen. Zugleich fordert die ukrainische Seite, dass alle entführten Kinder so rasch wie möglich und ohne Bedingungen zurückgebracht werden, da ihr Recht auf Heim und Familie durch das Völkerrecht und die Kinderrechte garantiert sind.