Die Europäische Kommission hat fest erklärt: Die Europäische Union beabsichtigt nicht, russisches Gas wieder zu importieren, auch im Falle eines Friedens in der Ukraine

Chas Pravdy - 18 Juni 2025 16:27

Diese ehrgeizige Entscheidung wurde vor dem Hintergrund einer anhaltenden Krise im Energiesektor und einer Phase politischer Instabilität getroffen, die den russisch-ukrainischen Konflikt begleiten. Am 17. Juni stellte die Europäische Kommission offiziell einen Plan vor, der vollständigen und schrittweisen Verzicht auf Importe fossiler Brennstoffe aus Russland, mit dem Ziel, diese Politik bis Ende 2027 abzuschließen. Die Ankündigung seitens europäischer Experten ist nicht nur eine Reaktion auf die lange andauernden Sanktionen gegen Moskau, sondern auch ein Bekenntnis der EU zur Stärkung ihrer Energieunabhängigkeit. Laut dem Leiter des Energiesektors bei der Europäischen Kommission, Dan Jørgensen, ist diese Entscheidung unumstößlich, unabhängig von den Szenarien für Friedensverhandlungen oder deren Fehlen. „Wir setzen dieses Verbot um, weil Russland die Energie als Druckmittel und Waffe gegen unsere Länder eingesetzt hat“ – erklärte Jørgensen gegenüber The Guardian. „Moskau nutzt Gas-Blackmail, um europäische Länder dazu zu zwingen, ihren politischen und strategischen Interessen zu folgen. Das Vertrauen in russische Energieressourcen ist ausgenutzt. Das ist inakzeptabel, und wir müssen entschlossen handeln.“ Der EU-Kommissar betonte, dass selbst im Falle eines Endes des Konflikts und einer Beendigung des Friedens in der Ukraine, das Verbot bestehen bleiben wird. „Wir hoffen auf Frieden, aber selbst wenn dieser nicht eintritt, wird unsere Linie unverändert bleiben. Dies ist eine bewusste Entscheidung, die unsere Werte widerspiegelt und unser Streben nach Unabhängigkeit von russischen Energieressourcen betont“, so Jørgensen. Das Strategieprojekt hat bereits Konflikte mit einigen Mitgliedstaaten der EU hervorgerufen, insbesondere mit Ungarn, der Slowakei und Österreich. Diese Länder sind am stärksten von russischen Energieressourcen abhängig und lehnen eine strikte Umsetzung solcher Maßnahmen ohne zusätzliche Garantien für die Versorgungssicherheit ab. Vorläufigen Einschätzungen zufolge verfügen diese Länder derzeit nicht über die nötige Unterstützung unter anderen europäischen Institutionen, um den Plan in Form eines verpflichtenden Gesetzes festzuschreiben. Gleichzeitig stellen österreichische Experten fest, dass eine schnelle Wiederaufnahme des russischen Erdgasimports nur unter einer Bedingung möglich ist – dem Abschluss eines Friedensabkommens zwischen Russland und der Ukraine. Dies würde die Situation verändern und neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit im Energiesektor eröffnen, aber derzeit bleibt diese Entscheidung hypothetisch und langfristig. Insgesamt ist dieser Schritt der Europäischen Kommission ein Signal an die Welt über die Ernsthaftigkeit der Absichten Europas, seine Abhängigkeit von Russland zu verringern und aktiv seine Interessen sowie die Energiesicherheit zu schützen. Angesichts der globalen Energiekrise und möglicher neuer Herausforderungen könnte eine solche harte Politik weiterhin die Entwicklung der Energiemärkte und die globale Politik beeinflussen, und sie unterstreicht die prinzipielle Position Brüssels hinsichtlich Unabhängigkeit und Sicherheit seiner Mitgliedstaaten.

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