In Kiew wurde das Wandbild mit einem Zitat von Kateryna Handzjuk wiederhergestellt, nachdem es erneut von unbekannten Vandalen übermalt wurde

Dieses lebendige grafische Kunstwerk, das auf dem Poczta-Platz im Zentrum der Hauptstadt liegt, ist nicht nur ein künstlerisches Gesicht des Gedenkens an die Aktivistin, sondern auch ein Symbol des Kampfes für Gerechtigkeit und gegen Straflosigkeit in der Ukraine. Wie die zivilgesellschaftliche Organisation „Kto zamovyv Katju Handzjuk“ berichtet, stellte sich überraschend heraus, dass das Motiv am Vortag nahezu vollständig zerstört wurde — es verschwand aus der Stadtlandschaft ohne jegliche Erklärung. Dies geschah am 16. Juni, und diese Nachricht wurde aktiv in sozialen Netzwerken und lokalen Medien diskutiert. Das Wandbild mit einem Zitat von Kateryna Handzjuk entstand hier bereits im Jahr 2019. Gerade damals wurde es zu einem wichtigen Element eines informellen Denkmals, an dessen Rand zahlreiche Gedenkaktionen stattfanden, es wurde genutzt, um wichtige Botschaften zu verbreiten und auf das Problem tiefgreifender systemischer Verbrechen aufmerksam zu machen, die weiterhin straflos bleiben. Bekanntlich ist Kateryna Handzjuk nicht nur eine Aktivistin, sondern eines der Symbole des ukrainischen Widerstands. Sie nahm an der Orangenen Revolution, dem Euromaidan in Cherson teil und war Mitbegründerin des öffentlichen Journalismus-Agentur „MOST“. Dieses Non-Profit-Medium beschäftigte sich mit der Untersuchung korrupter Machenschaften in den Verwaltungsstrukturen der Region Cherson, um die Wahrheit an die Ukrainer heranzutragen. Außerdem half sie aktiv binnenvertriebenen Personen, die Opfer der Annexion der Krim und des Krieges im Osten der Ukraine wurden. Der vorzeitige Tod von Kateryna ereignete sich 2018. Am 31. Juli dieses Jahres wurde die Aktivistin Opfer eines verhängnisvollen Angriffs — sie wurde mit Schwefelsäure übergossen. Die schweren Verbrennungen, die sie erlitt, betrafen über 35 % der Haut, was im Laufe der Zeit zu ernsthaften Komplikationen führte. Nach mehr als zehn Operationen und langwieriger Behandlung verstarb Kateryna im Dezember 2018 — nur wenige Monate nach dem Angriff. Dieser eklatante Verbrechen löste in der Gesellschaft und bei Aktivisten breite Resonanz aus, die auf die Festnahme und Verantwortlichkeit der Täter drängten. Im Mordfall an der Aktivistin wurden sechs Personen verurteilt, darunter die Täter des Angriffs, doch die Gerechtigkeit schreitet weiter voran. Im Jahr 2023 fällte das Dnipro-Gericht in Kiew zwei weitere Urteile: Vladyslav Manger und Oleksij Levin wurden zu zehn Jahren Freiheitsstrafe wegen der Organisation des Angriffs verurteilt. Gleichzeitig laufen die Berufungsverfahren, und laut Aktivisten versuchen die Anwälte der Angeklagten, den Prozess zu verzögern, um die Bestrafung zu verhindern und die Gerechtigkeit hinauszuzögern. Das jüngste Verschwinden des Wandbildes auf dem Poczta-Platz wurde zu einer weiteren Herausforderung für die Zivilbewegung und symbolisiert, dass selbst im modernen Ukraine der Kampf um Gerechtigkeit und Erinnerung nicht beendet ist. Aktivisten und Menschenrechtsverteidiger betonen, dass dieses Bild von Kateryna in den Herzen der Gesellschaft verbleiben sollte, um an den Preis menschlichen Kampfes und die Bedeutung des Widerstands gegen jede Form von Ungerechtigkeit zu erinnern. Die Wiederherstellung des Wandgemäldes ist nicht nur ein Akt des Gedenkens, sondern auch eine wichtige Botschaft an alle, die für die Wahrheit kämpfen — ungeachtet von Hindernissen oder fehlenden sichtbaren Ergebnissen.