Die Europäische Kommission gestaltet die Zukunft der Energiesouveränität der EU: Es wird eine stufenweise Beendigung des Imports von russischem Gas und Öl bis 2027 vorgeschlagen

Chas Pravdy - 17 Juni 2025 16:29

Am Dienstag unternahm die Europäische Kommission einen wichtigen Schritt zur Stärkung der Energiestabilität in der Region, indem sie offiziell eine umfassende Gesetzesinitiative zur vollständigen Beendigung des Imports von russischem Gas und Öl vorstellte. Dieses Dokument ist eine Reaktion auf die andauernde Aggression Kremls und den Wunsch Europas, seine Energieabhängigkeit von dem Aggressor zu verringern, der die Europäische Union im Energietreiben in der Hand hält. Laut der Pressemitteilung der Europäischen Kommission sieht die vorgeschlagene Regulierung einen konsequenten und strategisch durchdachten Übergang von russischen Energiequellen zu alternativen Lieferquellen vor. Der Plan umfasst eine allmähliche Reduzierung des Imports nicht nur von Pipeline-Gas und Flüssigerdgas (LNG), sondern auch russischem Öl. Dem Vorschlag zufolge sollen neue Importunterzeichnungen für Gas aus Russland ab dem 1. Januar 2026 verboten werden. Während kurzfristig — bis zum 17. Juni 2026 — der Import auf Grundlage der bestehenden Verträge mit russischen Lieferanten abgeschlossen werden soll, außer bei langfristigen Vereinbarungen, die an Pipeline-Verbindungen in europäische Länder gebunden sind. Diese langfristigen Verträge sollen bis Ende 2027 bestehen bleiben. Darüber hinaus wird vorgeschlagen, ein Verbot für neue langfristige Verträge zur Nutzung von LNG-Terminals für Kunden aus Russland oder ihren Unternehmen einzuführen. Dieser Schritt zielt darauf ab, mögliche Umgehungsschemata zu unterbinden und die Abhängigkeit vom russischen Energieresourceinsatz zu verringern. Die Europäische Kommission fordert die Mitgliedstaaten, nicht nur diesen Zeitplan einzuhalten, sondern auch konkrete Pläne zur Diversifizierung der Energieversorgung zu entwickeln. Sie sollen detaillierte Etappen und Maßnahmen enthalten sowie die Fähigkeit zur flexiblen Reaktion auf Marktschwankungen sicherstellen. Nach Überzeugung der Autoren des Entwurfs ermöglicht die moderne Infrastruktur der EU diesen Übergang ohne größere Versorgungsstörungen und bei Erhaltung der Energiesicherheit. Die Gesetzesinitiative ist das Ergebnis enger Zusammenarbeit zwischen dem Europaparlament und dem Rat der EU, die das Dokument im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren vereinbaren müssen. Für das endgültige Inkrafttreten ist eine qualifizierte Mehrheit im Rat erforderlich. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, betonte: „Russland hat wiederholt Energieerpressung genutzt, indem es Gas und Öl für politische Einflussnahme einsetzt. Jetzt treffen wir eine bewusste Entscheidung — diesen Kanal vollständig zu sperren und das Zeitalter der russischen fossilen Ressourcen in Europa zu beenden.“ Wichtige Diskussionen über diesen strategischen Kurs fanden kürzlich im Rahmen der Sitzung des Rates der EU für Energiefragen in Luxemburg statt. Nicht alle Mitgliedstaaten unterstützten jedoch diese ehrgeizige Initiative. Insbesondere die Slowakei und Ungarn stießen auf Schwierigkeiten bei der Annahme künftiger Maßnahmen zur schrittweisen Beendigung der russischen Energieeinkäufe. Sie äußerten einzelne Bedenken und deuteten an, dass Flexibilität bei Maßnahmen notwendig sei, um den Energie-Landschaft des Sektors grundlegend zu verändern. Die Bereitschaft der EU zu radikalen Reformen im Energiebereich ist ein deutliches Signal für den schrittweisen Aufbau einer neuen Energieträgerstrategie, die auf Diversifizierung und Selbstversorgung basiert. Die Umsetzung dieses Kurses könnte ein entscheidender Faktor bei der Verringerung der Abhängigkeit von Russland sowie bei der langfristigen Stärkung der Sicherheit und Stabilität der Region sein.

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