Das Innenministerium der Ukraine informiert über eine weitere besorgniserregende Entwicklung im Prozess der Rückführung der Leichen der im Ergebnis der bewaffneten Aggression der Russischen Föderation getöteten Menschen

Chas Pravdy - 16 Juni 2025 15:09

Laut Angaben des Leiters des Ministeriums, Igor Kleimenko, hat die russische Seite bei den letzten Operationen zur Rückführung der Leichen ins Land nicht nur ihre eigenen Militärangehörigen, sondern auch gemischte Leichenteile mit blieben von ukrainischen Kämpfern an die ukrainische Seite übergeben. Dieser Umstand löst nicht nur große Besorgnis aus, sondern unterstreicht auch, wie kompliziert und langwierig der Prozess der Identifizierung der Toten ist – insbesondere im Kontext des Kampfes um die Aufdeckung jeder Person, die in diesem grausamen Krieg gefallen ist. In seinem Telegram-Kanal betont der Leiter des Innenministeriums, dass Russland diese Arbeit zynisch und bewusst erschwert. Er erklärt, dass bei den letzten Rückführungen ukrainliche Experten äußerst beschädigte Leichen erhielten, bei denen Teile in verschiedenen Säcken waren. In einigen Fällen wurden die Überreste einer einzelnen Person überall verstreut, zu verschiedenen Zeiten. Dies erschwert den Identifizierungsprozess erheblich, da jedes Fragment besondere Aufmerksamkeit, sorgfältige Untersuchung und Expertisen erfordert. Kleimenko hebt hervor, dass dieser Prozess für die ukrainischen Fachkräfte eine mühsame und erschöpfende Aufgabe ist. Spezialisten in Laboratorien und Ermittler arbeiten an der Grenze des Möglichen, manchmal wiederholen sie die gleiche Analyse, um die Identität zu bestätigen. Es ist wichtig zu betonen, dass die Identifikation der Leichen eine komplexe und langwierige Prozedur ist, die durch den beschädigten Zustand und die Fragmentierung der Überreste erschwert wird. Darüber hinaus ist offensichtlich, dass Russland diese Arbeit auch absichtlich erschwert, was zu Verzögerungen bei den Verfahren führt und Unsicherheit für die Familien der Verstorbenen schafft. Das Verteidigungsministerium berichtet, dass nach jeder Rückführung ukrainische Experten eine sorgfältige Untersuchung und Überprüfung der Leichen beginnen. Dies umfasst eine gründliche Untersuchung, DNA-Analysen sowie die Analyse aller Details, um jeden Toten so genau wie möglich zu identifizieren. Zugleich bleiben die Leichen häufig in einem extrem beschädigten Zustand – die Überreste werden in zerrissenem Zustand zurückgegeben und oft in verschiedenen Säcken sowie an verschiedenen Repatriationsstufen verstreut. Es gibt Fälle, in denen die Überreste derselben Person mehrfach zurückkehren, was die Arbeit der Experten noch weiter erschwert. Der stellvertretende Innenminister betonte, dass ukrainische Fachkräfte alles tun, um diesen Prozess zu beschleunigen und so schnell wie möglich die Identität jeder menschlichen Person wiederherzustellen. In den schwierigen Bedingungen sind die Labore mit moderner Ausrüstung ausgestattet, und Expertengruppen arbeiten nach strengen Protokollen, um Fehler zu vermeiden und höchst genaue Ergebnisse zu gewährleisten. Das Hauptproblem bleibt jedoch die Zeit – jede Verzögerung verursacht noch mehr Leid und Schmerz bei den Familien der Verstorbenen, die vor allem die Hoffnung haben, die Überreste ihrer Lieben endlich zu sehen und ihnen eine würdevolle Beerdigung zu ermöglichen. Der Leiter des Innenministeriums betont, dass für die ukrainische Führung jede menschliche Person kein Statistikobjekt ist, sondern Leben, das Respekt und angemessene Ehrerweisung verdient. „Wir verstehen den Schmerz und die Erwartung der Familien. Wir versuchen, den Identifizierungsprozess so schnell wie möglich zu beschleunigen, haben aber Angst, dass es immer schwieriger wird, diese komplexe Arbeit zügig und fehlerfrei zu leisten, je mehr große Rückführungen stattfinden. Vielleicht ist genau das das Ziel Russlands – diesen Prozess zu erschweren, indem man ihn verzögert und versucht, unsere Fähigkeit zur schnellen und genauen Wahrheitsfindung zu unterminieren“, erklärte Kleimenko. Die Vorgeschichte der Ereignisse ist äußerst dramatisch. Am 16. Juni erhielt die ukrainische Seite im Rahmen der Verhandlungen mit Moskau 1245 weitere Leichen der Getöteten. Verteidigungsminister Rustem Umerow berichtete, dass der Rückführungsprozess im Rahmen der Istanbul-Vereinbarungen fast abgeschlossen sei – mehr als sechstausend Leichen seien zurückgegeben worden. Dies markierte einen bedeutenden Meilenstein in den schwierigen Verhandlungen, die am 2. Juni in Istanbul begonnen hatten, bei denen Ukraine und Russland sich auf die Übergabe „sechs Tausend Leichen auf sechs Tausend“ sowie den Austausch schwerverletzter und junger Soldaten geeinigt hatten. Durch diese Vereinbarung entstand eine breite Diskussion über den Zustand der Leichen und deren mögliche geheime Identifizierung. Wladimir Zelensky äußerte offen, dass von den über sechstausend Leichen, gemäß der Abmachung, derzeit nur etwa 15 % identifiziert seien. Seit Beginn der groß angelegten russischen Invasion im Februar 2022 hat die Ukraine bereits 15.801 Leiche zurückgebracht, davon fast 9.744 Stand Mai 2025. Das bedeutet, dass Hunderte von Familien noch immer auf eine Antwort warten – auf den Namen, das Gesicht ihrer Angehörigen –, was zweifellos eine Herausforderung nicht nur für die Experten, sondern für das gesamte staatliche System darstellt, das alles tut, um jede menschliche Opferstat in legale und würdige Weise zurückzugeben und zu ehren.

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