In Frankreich wurde einem ukrainischen Fahrer offiziell die Anklage wegen fahrlässiger Tötung und schwerer Körperverletzung im Zusammenhang mit einem schweren Busunfall erhoben
Am Sonntag, den 15. Juni, hat die Pariser Staatsanwaltschaft einem der beiden ukrainischen Staatsbürger, die den Bus lenkten, die Anklage offiziell vorgelegt. Der Bus kippte am Abend des 13. Juni im französischen Département Sarth im Rahmen eines Unfalls um. Nach Angaben von Quellen im französischen Rechtssystem wird der ukrainische Fahrer derzeit der fahrlässigen Tötung mehrerer Personen sowie schwerer Körperverletzung verdächtigt, was diesen Fall sowohl in Frankreich als auch in der Ukraine besonders brisant macht. Die Informationen über die hohe Schwere des Vorfalls wurden in Paris bestätigt, wo eine detaillierte Untersuchung der Unfallumstände auf der Autobahn A81 nahe der Stadt Dègre eingeleitet wurde. Das Pressebüro der Pariser Staatsanwaltschaft berichtete, dass zu diesem Zeitpunkt 58 Passagiere im Bus saßen, überwiegend Jugendliche ukrainischer Herkunft im Alter von 15 bis 17 Jahren, die auf einer fachbezogenen Bildungssreise vom französischen Ploermel in ihre Heimatstadt Kitzmanc im Gebiet Chernivtsi reisten. Nach vorläufigen Angaben sind durch den Autounfall vier Erwachsene ums Leben gekommen, vermutlich darunter die Busfahrer. Über 50 Passagiere erlitten Verletzungen unterschiedlicher Schweregrade. Besonders neun von ihnen befinden sich in kritischem Zustand, 18 befinden sich im mittelgradigen Zustand, und 29 Personen wurden leicht verletzt. Stand 15. Juni haben sich die Zustände der Verletzten stabilisiert, und das Leben der meisten ist jetzt nicht mehr in Gefahr. Bezüglich der Unfallursache teilten die Ermittler mit, dass die Ergebnisse der Alkohol- und Drogen Tests bei beiden ukrainischen Fahrern negativ waren. Einer der Fahrer, der zum Zeitpunkt des Unfalls am Steuer war, wurde festgenommen und unter gerichtliche Überwachung gestellt; ihm ist das Führen von Fahrzeugen bis zum Abschluss der Ermittlungen untersagt. Der andere Fahrer, der ebenfalls im Bus war, wurde ohne Anklage entlassen, was auf eine mögliche unterschiedliche Rolle und Umstände des Unfalls hindeutet. Die Untersuchung leitet eine spezielle Abteilung für die Untersuchung von Massenunfällen bei der Pariser Staatsanwaltschaft. Alle Umstände dieser Tragödie stehen derzeit im Fokus der Ermittler. Die Vorgeschichte verstärkt die Bedeutung dieses Vorfalls zusätzlich: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gab am Abend des 13. Juni bekannt, dass drei ukrainische Staatsbürger unter den Todesopfern des französischen Unfalls sind. Es ist bekannt, dass in diesem groß angelegten Unfall drei Frauen und ein Mann ums Leben kamen. Neben den vier Todesfällen wurden weitere neun Verletzte schwer verletzt und befinden sich in französischen Krankenhäusern. Dieser Vorfall löste in beiden Ländern breite gesellschaftliche Resonanz aus und unterstreicht die zunehmende Bedeutung des Themas Sicherheit im Passagiertransport, insbesondere bei Fahrten von Kindern und Jugendlichen auf dem Heimweg nach Bildungs- oder Kulturausflügen ins Ausland.