Die Ukraine und die Europäische Union bereiten sich auf die Zukunft vor: Was erwartet die Ukrainianer nach Ablauf des temporären Schutzstatus in der EU

Die ukrainische Regierung hat optimistisch über die nächsten Schritte in Bezug auf die Zukunft ukrainischer Flüchtlinge in der Europäischen Union nach Ablauf des Mechanismus des temporären Schutzes berichtet, der als Reaktion auf die groß angelegte russische Aggression eingeführt wurde. Laut Vizepremier Olexij Chernyschow ist ein Aktionsplan für die in der EU befindlichen Ukrainer bereits skizziert und sieht mehrere alternative Szenarien für die Entwicklung der Ereignisse vor. Nach Angaben zeigen Daten, dass das Schutzrecht für ukrainische Staatsbürger in den EU-Ländern am 4. März 2027 ausläuft. Nach diesem Datum werden den ukrainischen Flüchtlingen zwei Optionen angeboten: entweder Rückkehr in die Heimat oder die Möglichkeit, ihren rechtlichen Status in den Aufnahmeländern zu ändern, sofern sie dort Arbeit, Fähigkeiten oder eine Ausbildung haben. Darüber informierte Olexij Chernyschow am 13. Juni in Luxemburg und betonte, dass der Prozess des Ablaufens des Status bereits aktiv mit europäischen Kollegen diskutiert wird. Der ukrainische Vizepremier erläuterte, dass die ukrainische Regierung die offizielle Bestätigung für eine Verlängerung des temporären Schutzes um ein weiteres Jahr — bis März 2027 — erhalten habe. Diese Entscheidung sei wichtig, um den Ukrainern Klarheit bei Planung ihres Lebens, ihrer Arbeit und Sicherheit zu gewährleisten. „Wir streben an, unseren Landsleuten die Möglichkeit zu geben, ihre Zukunft zu planen und sie nicht in Unsicherheit zu lassen“, betonte Chernyschow. Derzeit befinden sich mehr als 5 Millionen Ukrainer im EU-Raum mit einem temporären Schutzstatus. Die Mehrheit von ihnen – etwa 60 % – lebt in Deutschland, Polen und Tschechien. Deutschland hat die größte Zahl aufgenommen — über 1,2 Millionen. Diese Zahlen verdeutlichen das Ausmaß der humanitären Krise und die Bedeutung koordinierter Maßnahmen der EU zum Schutz und zur Integration der ukrainischen Flüchtlinge. Aus Sicht der ukrainischen Regierungsvertreter sind sie im Falle eines Kriegsendes in der Ukraine und der Wiederherstellung eines nachhaltigen Friedens bereit, einen organisierten und freiwilligen Rückkehrprozess für einen Großteil der Ukrainer zu unterstützen. Zur Förderung dieses Vorhabens planen die EU-Länder die Einrichtung spezieller Zentren, sogenannter „Hubs der Einheit“. Diese sollen Plattformen bieten, um professionelle Beratung und Unterstützung anzubieten, insbesondere für diejenigen, die eine Rückkehr in die Ukraine erwägen, sobald dies sicher möglich ist. Chernyschow betont die Bedeutung der Vorbereitung solcher Zentren in der Hauptstadt und anderen Schlüsselstädten der EU, damit alle Ukrainer Zugang zu notwendigen Informationen und Unterstützung haben. „Diese Hubs werden nicht nur den Rückkehrern helfen, sondern auch jenen, die sich entscheiden, in Europa zu bleiben, um sich zu integrieren. Sie werden Sprachkenntnisse erwerben, Arbeit finden, ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und zu wertvollen Akteuren in den Aufnahmeländern werden“, erklärt Chernyschow. Auch die Europäische Kommission kündigte an, entsprechende Empfehlungen für die Mitgliedsländer vorzubereiten. Ende Mai dieses Jahres schlug die EU-Kommission eine koordinierte Herangehensweise an das Ende des temporären Schutzes vor. Diese Empfehlungen beinhalten entweder die Überführung der Ukrainer in neue rechtliche Status oder Unterstützung bei der Rückkehr — je nach Umständen und den Wünschen der Flüchtlinge. Ein bedeutender Aspekt ist auch, dass den Ukrainern die Möglichkeit gegeben wird, ihren Status im Aufnahmeland zu ändern, eine Arbeitserlaubnis zu erhalten, dauerhaft zu wohnen oder Unterstützung bei der Reintegration in die ukrainische Gesellschaft zu bekommen. Dies ist Teil eines umfassenden Programms, das darauf abzielt, einheitliche Standards zu gewährleisten und die Koordination bei der Vorbereitung auf das Ende des temporären Schutzes sicherzustellen. Derzeit laufen verschiedene Programme und Initiativen, die auf die Vorbereitung der Ukrainer auf die Rückkehr und Integration ausgerichtet sind, doch eine präzise quantitative Einschätzung der Anstrengungen existiert noch nicht. Es wird erwartet, dass dieser Übergangsprozess so transparent und komfortabel wie möglich gestaltet wird, wobei die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Ukrainers berücksichtigt werden. Gleichzeitig bekräftigen die ukrainischen und europäischen Behörden ihr entschlossenes Engagement, die Sicherheit und Stabilität für die Ukrainer in der EU zu gewährleisten und ihnen gleichzeitig Möglichkeiten zur aktiven Teilnahme am Leben in den Aufnahmeländern zu bieten. Dies entspricht dem strategischen Ziel, die Ukrainer zu einer konstruktiven Zusammenarbeit zu motivieren, ihre Integration zu fördern und die Ukraine in der Phase des anhaltenden Krieges zu unterstützen. Zusammenfassend ist die Information und Vorbereitung auf das Ende des temporären Schutzes ein systematischer Schritt, der die Grundlage für eine stabile Zukunft ukrainischer Flüchtlinge in der Europäischen Union bilden soll. Regierungen und internationale Organisationen arbeiten daran, Bedingungen zu schaffen, die den Ukrainern eine informierte und sichere Entscheidung ermöglichen: entweder in ihre Heimat zurückzukehren oder in Europa unter neuen rechtlichen Rahmenbedingungen zu bleiben, mit angemessener Unterstützung und Entwicklungsmöglichkeiten.