Russische Glasfaser-FPV-Drohnen: Die reale Gefahr für Sumy ist derzeit unwahrscheinlich, aber die Situation könnte sich in Zukunft ändern

Chas Pravdy - 12 Juni 2025 13:39

Zu behaupten, Russland verfüge über leistungsfähige Glasfaser-FPV-Drohnen, die ernsthaft eine Gefahr für Sumy und ihre Bewohner darstellen könnten, ist momentan nicht ganz korrekt. Trotz der breiten Informationswelle und des wachsender Hypes um dieses Thema betonen Experten einhellig: Die Reichweite von Drohnen, die auf Glasfaserkommunikation basieren, beträgt etwa 15 Kilometer, während die Entfernung von den russischen Stellungen bis zum Regionalzentrum Sumy mindestens 18–20 Kilometer beträgt. Das bedeutet, dass die Möglichkeiten solcher Drohnen in diesem Kontext derzeit begrenzt sind und keine wirkliche Bedrohung für die friedlichen Bewohner der Region darstellen. Es ist außerdem wichtig zu berücksichtigen, dass die Startpunkte dieser Drohnen sich normalerweise deutlich hinter der Frontlinie befinden. Laut Militärexperten sind sie mindestens 5 Kilometer vom Einsatzbereich aktiver Kampfhandlungen entfernt. Das bedeutet, wenn beispielsweise russische Drohnen 20–25 Kilometer von Sumy entfernt sind, und wenn der Startpunkt der Drohne fünf Kilometer hinter den Kampfhandlungen liegt, beträgt ihre tatsächliche Flugreichweite bereits über 35 Kilometer — deutlich mehr als die moderne Technik zulässt. Der Leiter eines ukrainischen Drohneneinsatzes in der Region betont: „Die Effizienz solcher Drohnen nimmt mit zunehmender Entfernung stark ab. Je weiter sie fliegen, desto weniger Nutzlast können sie transportieren. Bei maximaler Entfernung ist höchstens eine F-1-Granate möglich, aber deren Wirkung ist kaum effizient für bedeutende Treffer oder Ziele im Hinterland. Daher ist es sinnlos und unwirtschaftlich, Ressourcen in Glasfaser-Drohnen für den Beschuss der Stadt oder hinteren Objekte zu investieren.“ Während die ukrainischen Streitkräfte die potenziellen neuen Technologien Russlands mit Vorsicht betrachten, kursieren in russischen Telegram-Kanälen Berichte über angebliche Entwicklungen und den Einsatz von Glasfaser-FPV-Drohnen mit einer Reichweite von bis zu 50 km. Falls diese Technologie tatsächlich in den kommenden Monaten einsatzbereit gemacht wird, könnte sich die Lage um Sumy grundlegend ändern und die Gefahr sich vervielfachen. Derzeit ist jedoch festzustellen, dass auf offizieller Ebene oder in analytischen Quellen die Einschätzung besteht, dass die Implementierung eines solchen hochentwickelten Systems mindestens mehrere Monate dauern wird. Angesichts der Komplexität der Einrichtung und Produktion sowie der Dauer von Tests und Einsatzbereitstellung ist es verfrüht, von einer sofortigen Entwicklung der Ereignisse auszugehen. Laut Analysen verschiedener Zentren, unter anderem dem Institute for the Study of War (ISW), das bereits im Januar dieses Jahres berichtete, nutzt Russland zunehmend Drohnen, die über Glasfaserkabel gesteuert werden. Dies ermöglicht es der ukrainischen Seite, Elektronische Gegenmaßnahmen effektiver zu umgehen und Verluste zu minimieren. Die Technologie, die auf Steuerung über Glasfaserkabel basiert, verschafft den russischen Streitkräften taktische Vorteile, da sie schwer abzufangen oder durch ukrainische Elektronische Kriegsführung zu blockieren ist. Daher stellen Glasfaser-FPV-Drohnen momentan keine unmittelbare oder ernsthafte Bedrohung für die Region Sumy und ihre Bewohner dar. Dennoch geben die Mobilität und die technischen Möglichkeiten der russischen Systeme Anlass zur Sorge. Militärexperten warnen: Es ist äußerst wichtig, den Überblick zu behalten, die Nachrichten und die Entwicklung der Lage zu verfolgen, denn mit dem technologischen Fortschritt kann sich jede verbotene oder verbesserte Waffe sehr schnell verändern — vor allem in einem Hochtechnologie-Krieg, den beide Seiten führen.

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