Entfaltung eines diplomatischen Spiels: Kellogg äußert Ambitionen zur Beendigung des Krieges und zur Rückkehr Russlands in die internationalen Strukturen

Der Sondergesandte des US-Präsidenten für die Ukraine, Kit Kellogg, hat kürzlich während eines Forums in Brüssel eine sensationelle Erklärung abgegeben, die sofort die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf sich zog. Laut seiner Aussage strebt Washington nicht nur danach, den bewaffneten Konflikt auf ukrainischem Boden zu beenden, sondern auch Russland wieder auf den Weg der Diplomatie und Zusammenarbeit zu führen — durch „die Rückkehr in den Völkerbund“ — eine historische internationale Organisation zur Förderung von Frieden und Sicherheit. In seiner Rede auf dem Podium des Deutschen Marshall-Fonds betonte Kellogg, dass die USA eine klare Vorstellung davon haben, wie die endgültige Lösung des Konflikts aussehen könnte und sollte. Seinen Worten nach umfasst die Strategie mehrere aufeinanderfolgende Schritte, wobei der erste in einem Waffenstillstand besteht, genau dort, wo derzeit die aktiven Kampfhandlungen stattfinden. Es geht also um ein sofortiges Ende der Feindseligkeiten an der Frontlinie, um die Bluttprozesse zu stoppen und die Möglichkeit zu schaffen, eine langfristige Lösung des Problems zu beginnen. Weiterhin besteht der Plan der USA darin, Geiseln und Gefangene, die sich in den vorübergehend besetzten Gebieten befinden, insbesondere in den Kriegsgebieten, zurückzubringen. Laut Kellogg kann dieser Bestandteil jeden Waffenstillstand stabil und dauerhaft machen, da die Rückführung der Gefangenen ein wichtiges Symbol für Vertrauen und Fortschritt werde. Zum Ziel einer umfassenden internationalen Regelung erklärte der Diplomat: „Wir streben danach, Russland dorthin zurückzuführen, was ich die Liga der Nationen nennen würde. Es ist eine kollektive Struktur, die Länder zur Zusammenarbeit und zur Wahrung des Friedens vereint. Alle sind daran interessiert, gemeinsam zu arbeiten, damit die Ergebnisse dieses Prozesses langfristig und stabil für die Ukraine, Europa und die ganze Welt werden.“ Diese Erklärung unterstreicht den Wunsch der USA und ihrer Partner, einen Kompromissweg aus der Krise zu finden. Allerdings fügte er hinzu, dass die endgültige Entscheidung bei beiden Seiten liegt, wobei Kiew auf einem unverzüglichen Waffenstillstand besteht, nicht auf irgendwelchen Bedingungen. Gegen die Hintergründe dieser Äußerungen haben sich auch Vermutungen über mögliche Szenarien zukünftiger Verhandlungen verstärkt, wobei die Position Kiews bekannt gemacht und bestimmt wurde. Gleichzeitig läuft nicht alles glatt. Moskau besteht auf seinen Bedingungen, und ein Dokument, veröffentlicht Ende Mai von russischen Staatsnachrichtenagenturen, legt die russische Vorstellung eines Friedensschlusses im Detail dar. Es sieht Wahlen in den vorübergehend besetzten Regionen, wie Zaporischschja, Donezk, Luhansk und Cherson, sowie die Unterzeichnung eines internationalen Friedensvertrages vor. Der Kreml fordert zudem, dass die Ukraine die Unabhängigkeit dieser Gebiete offiziell anerkennt, ebenso wie die Annexion der Krim im Jahr 2014 durch Russland als Teil Russlands. Darüber hinaus werden als Bedingungen für die Beendigung des Konflikts Neutralität der Ukraine, Verzicht auf den Beitritt zu militärischen Allianzen und ein Verbot der Stationierung ausländischer Militärformationen auf ihrem Territorium vorgeschlagen. Besonders bemerkenswert ist die Idee, die russische Sprache als offizielle Sprache in der Ukraine einzuführen, was Moskau als notwendigen Schritt zur Gewährleistung „harmonischer“ Beziehungen auf dem historisch komplexen und multinationale ukrainische Raum betrachtet. Die Situation spitzt sich zu, während in den USA und Europa die Analyse der Absichten Russlands bezüglich der Kriegsbeendigung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Insbesondere äußerte der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, am 28. Mai eine mehrdeutige Erklärung, die in diplomatischen Kreisen viel Diskussion auslöste. Er kündigte an, dass er in zwei Wochen eine „Antwort“ geben werde, ob „Putin wirklich den Wunsch hat, den Krieg in der Ukraine zu beenden.“ Dies deutet auf eine mögliche Wende in den außenpolitischen Überlegungen des Kremls hin. Während auf der einen Seite diplomatische Verhandlungen laufen, verteidigen russische Vertreter ihre Positionen auf der anderen. Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, betonte in Kommentaren am 3. Juni, dass das Hauptziel ihrer Teilnahme an den Friedensgesprächen in Istanbul „die Sicherstellung des Sieges Russlands“ sei und nicht der Frieden in diesem Krieg. Das zeigt, dass Diplomatie für den Kreml nur ein Werkzeug sei, um strategische Ziele zu erreichen, und kein Eigenzweck. Damit steht die ukrainische Seite und die westlichen Partner vor einer schwierigen Aufgabe: die diplomatische Bewegung im Sinne einer friedlichen Regelung zu halten und zugleich die Gefahr einer weiteren Eskalation zu vermeiden, während sie energisch die Souveränitäts- und Sicherheitsinteressen der Ukraine verteidigen. Zugleich beobachtet die Welt aufmerksam, wie sich bei diesen komplexen politischen und diplomatischen Manövern neue Nuancen und mögliche Entwicklungsszenarien herausbilden, mit dem Ziel, einen Weg zur Beendigung des Krieges und zur Stabilisierung der Lage auf ukrainischem Boden zu finden.