Der US-Botschafter in Russland wird bald sein Amt aufgeben: Abschluss der diplomatischen Phase unter angespannten Bedingungen

Das US-Embassy in Moskau hat offiziell den bevorstehenden Rücktritt von Lynn Tracy als außerordentliche und beauftragte Botschafterin der Vereinigten Staaten bekannt gegeben. Obwohl das genaue Datum ihres Rücktritts bisher nicht bekannt gegeben wurde, deuten diplomatische Quellen des Botschafters darauf hin, dass ihre Abschiedsrede am Freitagabend, dem 13. Juni, stattfinden wird. Sie hat ihre Absichten bereits vorab angekündigt, und dies wird der letzte Schritt ihrer Amtszeit sein, die im Januar 2023 begann. Die Karriere von Lynn Tracy in Moskau dauerte nur wenige Monate, doch diese Zeit war geprägt von außergewöhnlich hoher Spannung in den bilateralen Beziehungen zwischen Russland und den USA. Es war eine Zeit, in der sich die globale Lage angesichts des groß angelegten russischen Einmarsches in die Ukraine verschärfte, was die bereits angespannte diplomatische Beziehung zwischen beiden Ländern erheblich belastete. Unter solchen schwierigen Bedingungen erfüllte Tracy nicht nur ihre Pflichten als Vertreterin der USA, sondern beschäftigte sich auch aktiv mit Fragen des Schutzes der Interessen ihrer Landsleute in Russland. Besonders zeigte sich die Botschafterin als eine der führenden Stimmen im Fall der Freilassung US-amerikanischer Bürger, die in Russland festgehalten wurden. Sie agierte aktiv in Partnerschaft mit anderen diplomatischen und menschenrechtlichen Organisationen, um den Journalisten Evan Gershkovich sowie den ehemaligen Marinesoldaten Paul Whelan nach Hause zu bringen, die die russische Seite in Geiselhaft hielt. Diese Themen gehörten zu den schärfsten Bereichen ihrer diplomatischen Arbeit, und ihre Bemühungen wurden von der amerikanischen Öffentlichkeit und offiziellen Kreisen hoch geschätzt. Die Vorgeschichte ihrer Ernennung zeigt, dass Tracy nach Moskau kam, in einer Zeit erheblicher innenpolitischer und internationaler Herausforderungen. Ihr Vorgänger in diesem hohen diplomatischen Amt war John Sullivan, der sie fast drei Jahre lang innehatte – von Februar 2020 bis September 2022. Seine Tätigkeit zeichnete sich durch relativ angespannte, aber konstruktive Kontakte mit russischen Kollegen aus, die diplomatische Verhandlungen zur Deeskalation des Konflikts und zur Stabilisierung der Beziehungen umfassten. Mit der Rückkehr Donald Trumps in das Weiße Haus im Jahr 2017 begann eine Phase intensiverer diplomatischer Kontakte zwischen den USA und Russland. Trotz vieler ungelöster Fragen, insbesondere im Sicherheits- und Wirtschaftsbereich, versuchten beide Seiten, den Dialog zu verbessern, was gelegentlich durch mehrere Schritte auf dem Weg zu einer Annäherung begleitet wurde. Russland ersetzte auch seine diplomatischen Korps: Alexander Darchiyev wurde zum offiziellen Botschafter in Washington ernannt und konnte seine Akkreditierung bereits während der Trump-Administration in den USA vorlegen. Es wird erwartet, dass das Abschiednehmen von Tracy ein Meilenstein sein wird, um ihre diplomatische Mission in Russland zusammenzufassen. Währenddessen setzen Moskau und Washington ihren schwierigen Dialog fort, der im Kontext von Sanktionsmaßnahmen, politischen Differenzen und dem Ukraine-Konflikt stattfindet. Die letzten Monate zeigen eine anhaltende hohe Spannungslage in den Beziehungen, doch der Austausch diplomatischer Vertreter signalisiert, dass eine gewisse Form des Kontakts und diplomatischer Dialoge zwischen den beiden Ländern aufrechterhalten bleibt. In dieser schwierigen Phase für die internationalen Beziehungen markiert dieser Abschied das Ende einer wichtigen Etappe der Arbeit einer Schlüsselperson der amerikanischen Diplomatie in Russland. Tracy verlässt Moskau mit vielen ungelösten Fragen und einer globalen Herausforderung – der Stärkung von Sicherheit und Stabilität weltweit sowie der weiteren Suche nach Wegen zur Verbesserung der bilateralischen Beziehungen. Die USA beobachten die Entwicklung in der Region weiterhin aufmerksam und bereiten sich auf neue diplomatische Schritte vor, die die nächste Phase der Beziehungen zu Russland einläuten werden.