Die Europäische Union hat das 18

Sanktionspaket gegen die Russische Föderation angekündigt, und zwar das achtzehnte in Folge. Damit setzt sie ihre gezielte Politik der Einschränkungen fort, um auf die Aggressionen und den Krieg Russlands gegen die Ukraine zu reagieren. Diese Ankündigung erfolgte am 10. Juni in Brüssel während der Präsentation der entsprechenden Vorschläge durch die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Sie betonte, dass das neue Paket äußerst hart sein werde und vor allem auf die russischen Energie- und Bankensektoren ausgerichtet sein wird. Laut der wichtigsten europäischen Funktionärin beabsichtigt die Europäische Kommission, die Exportverbote und die Kontrollen zur Umgehung der Sanktionen deutlich zu verschärfen. Eine zentrale Neuerung wird die Einführung eines Verbots für alle Transaktionen mit den russischen Pipelines „Nord Stream 1“ und „Nord Stream 2“ sein. Das bedeutet, dass keinerlei Betreiber oder Marktteilnehmer aus Europa direkt oder indirekt mit diesen Pipelines operieren dürfen. Dies ist der erste Fall eines solchen hohen Beschränkungsgrades für diese Haupttransportwege russischen Gases. „Rückkehr in die Vergangenheit gibt es nicht“, betonte sie und meinte die vollständige Blockierung jeglicher Transaktionen mit den Pipelines „Nord Stream“. Ein weiterer wichtiger Aspekt des neuen Sanktionspakets ist die Senkung des Obergrenzpreises für Öl von 60 auf 45 US-Dollar pro Barrel. Die geldpolitischen Maßnahmen der EU in diesem Bereich sollen die wirtschaftlichen Einkünfte Russlands verringern, um seiner Fähigkeit zur Finanzierung militärischer Operationen und zur Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Stabilität zu schaden. Ursula von der Leyen erklärte, dass seit Einführung dieser Preis-Obergrenze die Ölpreise aktiv gesunken seien und die Handelszeiten sich der festgelegten Grenze angenähert hätten. Daher sei es ein wichtiger Schritt, die Anpassung an Marktveränderungen zu fördern und die Effizienz zu erhöhen. Zudem wird im Rahmen der Maßnahmen gegen die Umgehung der Sanktionen vorgeschlagen, den Import von Ölprodukten zu verbieten, die aus russischer Rohöl hergestellt wurden. Dies soll verhindern, dass auf den EU-Markt irgendwelche Umgehungslieferungen „schwarzen“ Öls gelangen, was weiterhin die Finanzierung des russischen Militärkomplexes begünstigen könnte. Ein bedeutender Bereich der neuen Sanktionen ist auch der Bankensektor. Es ist geplant, nicht nur die Nutzung des SWIFT-Systems weiter einzuschränken, sondern diese Einschränkungen auch auf 22 weitere russische Banken auszudehnen. Ziel ist es, ihre Fähigkeit zur Kapitalbeschaffung, zur Durchführung von Transaktionen und zur Unterstützung von Handelsaktivitäten erheblich zu begrenzen. Darüber hinaus sollen finanzielle Akteure in Drittstaaten eingeschränkt werden, die den Handel mit Russland finanzieren und den Sanktionsregimen entgehen, um die finanzielle Unterstützung des Aggressors noch genauer zu kontrollieren. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Einführung eines Verbots für den Export von Technologien und Industrieprodukten im Wert von über 2,5 Milliarden Euro. Diese Beschränkungen betreffen Schlüsselprodukte der russischen Wirtschaft – Maschinen, Metalle, Kunststoffe, Chemikalien – sowie Produkte mit doppeltem Verwendungszweck, die für die Herstellung von Waffen, Raketen, Drohnen und anderen militärischen Systemen genutzt werden. Ziel ist es, Russlands Bemühungen zur Modernisierung oder Verstärkung seiner militärischen Möglichkeiten mithilfe europäischer Technologien zu verhindern. Zum Abschluss der Präsentation betonte Ursula von der Leyen, dass die effektive Durchsetzung der Sanktionen ein wichtiger Bestandteil sei. Daher wurden 77 Schiffe, die für die Umgehung des Embargos genutzt werden, sowie 22 Unternehmen oder ausländische Strukturen, die die russische Rüstungsindustrie offen oder verdeckt unterstützen, in die bestehende Sanktionsliste aufgenommen. Dies ist Teil einer umfassenderen Strategie, um sicherzustellen, dass die Unterstützung, die Russland aus dem Ausland erhält, auf ein Minimum reduziert wird, was angesichts des anhaltenden Krieges gegen die Ukraine von großer Bedeutung ist. Schließlich hob die Präsidentin der Europäischen Kommission die Notwendigkeit hervor, die Kampfhandlungen zügig zu beenden: „Wir fordern eine mindestens 30 Tage dauernde Waffenruhe, die dazu beiträgt, das Leiden der Zivilbevölkerung zu verringern und Voraussetzungen für Verhandlungen zu schaffen, die letztlich zu einem lang ersehnten Frieden führen würden.“ Am 20. Mai hatte der Rat der Europäischen Union bereits das 17. Sanktionspaket verabschiedet, das Maßnahmen gegen den Einsatz chemischer Waffen und gegen destabilisierende Aktivitäten Russlands umfasst. Viele Führer, darunter der litauische Präsident Gitanas Nausėda, bezeichneten es jedoch als nicht hart genug und forderten in Zukunft eine Verschärfung der Beschränkungen, um der Ukraine bestmöglich bei der Abwehr russischer Aggression zu helfen und Druck auf Kreml auszuüben.