Der Generalsekretär der NATO, Jens Stoltenberg, hat bestätigt: das Versprechen, die Ukraine in das Verteidigungsbündnis aufzunehmen, bleibt bestehen, auch wenn es möglicherweise nicht explizit im Abschlussdokument des Gipfels erwähnt wird

Dies ist ein wichtiges Signal für Kiew und alle Länder, die eine engere Integration mit der NATO anstreben, zumal die offizielle Zusage bereits mehrfach geäußert wurde und nun eine zusätzliche Bestätigung durch ein hochrangiges NATO-Führungsmitglied erhielt. Das für den 24.–25. Juni in Den Haag geplante Gipfeltreffen wird ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung der euro-atlantischen Ambitionen der Ukraine sein. Laut Stoltenberg bleibt seine Position unverändert: Die Entschlossenheit, die Ukraine in die NATO aufzunehmen, wurde bereits auf höchster Ebene bestätigt, und an diesem Geist wird sich nichts ändern, unabhängig von der Formulierung im Abschlussdokument. „Wir sagen, dass der Weg unseres Landes zur NATO-Mitgliedschaft vollständig festgelegt und unumkehrbar ist. Diese Einschätzung wird auch nach Abschluss des Gipfels bestehen bleiben“, betonte er. Gleichzeitig hob der Diplomat im Kontext der Vorbereitung des zukünftigen Dokuments hervor, dass das Thema Ukraine wahrscheinlich auch im endgültigen Kommuniqué angesprochen wird, obwohl die genaue Formulierung je nach Kompromissen zwischen den Mitgliedsstaaten variieren könne. Auf die Frage, was passiert, wenn im Dokument keine Erwähnung der Ukraine vorkommt, sagte Stoltenberg: „Das ist nicht schlimm.“ Er betonte, dass kein NATO-Gipfel zwingend das erneute Abstimmen bereits getroffener Positionen erfordere. Wichtig sei, so seine Worte, dass diese Fragen weiterhin offen für Diskussionen bleiben und ein Gleichgewicht zwischen den Ländern finden. Laut Fachkreisen sind die Bemühungen um die Stärkung der Position der Ukraine in der NATO direkt verbunden mit der Haltung der führenden westlichen Länder, insbesondere der USA. Diese bestimmen das Maß an Bereitschaft und das politische Klima für eine Erweiterung des Bündnisses. Zugleich ist aus der Historie sicherer Prozesse bekannt, dass innerhalb der NATO bislang keine einheitliche Meinung über die Bedingungen und Rahmenbedingungen für die Integration der Ukraine besteht. Anfang 2008 hatten die NATO-Verbündeten in Bukarest erstmals offiziell erklärt, dass die Ukraine künftig Mitglied werden könne, aber die konkrete Umsetzung dieser Idee blieb von zahlreichen politischen und sicherheitspolitischen Faktoren abhängig. Von den jüngsten Medienberichten ist ersichtlich, dass die Frage einer beschleunigten Aufnahme der Ukraine erneut durch den innenpolitischen Klimawechsel in den USA erschwert wird. Insbesondere hat Präsident Donald Trump offen auf die Möglichkeit hingewiesen, das Aufnahmeverfahren der Ukraine in die NATO zu blockieren, was potenziell auch die Entscheidungen der Verbündeten beeinflussen könnte. In diesem Zusammenhang könnte es in öffentlichen Dokumenten, wie den Abschlussdeklarationen der Gipfel, zu einer gekürzten Erwähnung oder gar zum vollständigen Weglassen der Bezugnahmen auf die Ukraine und Russland kommen, was die Situation weiter verkompliziert. Für Kiew und seine Partner bleibt daher das unverrückbare Verständnis: Der Integrationsprozess in die Allianz ist vielstufig und hängt nicht nur von offiziellen Statements ab, sondern auch von der inneren politischen Lage und der Dynamik der internationalen Beziehungen. Derzeit gibt es keine konkreten Garantien in Form von klaren Formulierungen im Abschlussdokument, doch der politische Wille und die strategische Vision, Kurs auf die NATO zu halten und die euro-atlantische Gemeinschaft näher zu kommen, bleiben bestehen. Zwar fassen die Gipfel nicht immer neue Entscheidungen, aber sie bleiben wichtige Plattformen für den Dialog und die Entwicklung gemeinsamer Positionen bezüglich der künftigen Erweiterung des Bündnisses.