In Italien ist das Scheitern des zweitägigen Referendums offiziell anerkannt worden, das darauf abzielte, das Arbeitsrecht des Landes grundlegend zu verändern und das Verfahren für den Erwerb der italienischen Staatsbürgerschaft zu vereinfachen

Nach dem Ergebnis der Abstimmung lag die Wahlbeteiligung an den Wahllokalen bei nur etwa 29,15 %, was die Ergebnisse des Referendums rechtlich für ungültig erklärt und ihnen die bindende Kraft entzieht. Das bedeutet, dass die Bürgerinitiative, die von über 4,5 Millionen Italienern unterstützt wurde – deutlich über dem erforderlichen Mindestniveau – nicht umgesetzt wurde. Dieses Referendum war Teil eines umfassenderen politischen Kampfes, der um die Themen Arbeitsrechte und die demografische Krise im Land entfacht wurde. Es ist zu beachten, dass die Initiatoren aus linken und zentristischen Kräften, zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie der Gewerkschaft CGIL stammten. Sie nutzten das Thema Arbeitsmarktpolitik und den zunehmenden Fachkräftemangel, um Druck auf die rechte Regierungskoalition unter Premierministerin Giorgia Meloni auszuüben. Die Voraussetzungen für die Abstimmung waren ernsthaft: Die Unterzeichner sammelten über 4,5 Millionen Unterschriften – deutlich mehr als gesetzlich vorgeschrieben, was den Start des Referendum-Prozesses markierte. Auf der Tagesordnung standen fünf Fragen, von denen vier Reformen im Arbeitsrecht betrafen und eine die Staatsbürgerschaft. Die Auszählung der Abstimmungen zeigte, dass die Teilnehmenden die vorgeschlagenen Änderungen unterstützten, jedoch aufgrund der geringen Beteiligung der Bevölkerung die Ergebnisse politisch kaum bedeutend waren. Auch die politische Reaktion der Regierung blieb nicht aus: Es wird bereits über mögliche Änderungen im Referendumsgesetz diskutiert, da die hohen Kosten für die Organisation bei einer so unglücklichen Abstimmung für die Regierung als durchaus ineffizient angesehen werden. Der italienische Außenminister Antonio Tajani betonte bei einer offiziellen Stellungnahme: „Dies war ein klarer Sieg der Regierung über die Opposition, die versuchte, die Regierung durch dieses Referendum anzugreifen. Das Scheitern der linken und zentristischen Kräfte, die diese Plattform nutzen wollten, um die politische Richtung zu destabilisieren, kann als vollständige Niederlage der oppositionellen Kräfte gewertet werden. Die Regierung ist gestärkt, während ihre Gegner ihre Positionen geschwächt haben.“ In den letzten Monaten arbeitet die italienische Regierung aktiv an Lösungen für die Problematik der illegalen Beschäftigung. Im Jahr 2024 kündigte die Regierung die Abschaffung von über 3.000 Arbeitserlaubnissen für illegale Arbeitnehmer an, um die Legalität der Beschäftigung zu fördern und die Schattenwirtschaft zu bekämpfen. Zudem plant das Land, etwa 10.000 zusätzliche Arbeitsvisa für Pflegekräfte im Alter oder mit Behinderungen zu schaffen, was nicht nur die Illegalität verringern, sondern auch die Bedingungen im Sozialdienst verbessern soll. Wie viele andere europäische Länder steht auch Italien vor einer demografischen Krise, die tiefgreifend spürbar ist. Die Regierung betont, dass die Reformen und neuen Politiken auf die Gewinnung ausländischer Arbeitskräfte abzielen, um die nationale Wirtschaft zu stützen, die Geburtenrate zu erhöhen und die soziale Stabilität zu sichern. Es wird erwartet, dass in naher Zukunft weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und ein günstiges Umfeld für die Beschäftigung ausländischer Bürger in Italien zu schaffen, unter Berücksichtigung der Bedürfnisse im Sozialbereich sowie der Bemühungen im Kampf gegen illegale Migration. Daher zeigt das Referendum in Italien, obwohl es sein Ziel nicht erreicht hat, deutlich die komplexe Balance zwischen politischen Interessen, Bürgerengagement und den Herausforderungen im Bereich Arbeitsmarktpolitik und Migration. Trotz des scheiternden Abstimmungsergebnisses plant die italienische politische Elite nicht, aufzuhören: Die Reform des Arbeitsrechts und der Staatsbürgerschaft bleibt eines der wichtigsten Themen der politischen Agenda des Landes.