Die baltischen Staaten haben ihre unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine bei ihrem Bestreben, Vollmitglied der Europäischen Union und der NATO zu werden, zum Ausdruck gebracht und ihre Absicht erklärt, ihre Bemühungen in diesem Bereich zu verstärken

Auf Regierungsebene haben Estland, Lettland und Litauen eine gemeinsame Erklärung abgegeben, die ein wichtiges Signal an die internationale Gemeinschaft hinsichtlich ihrer festen Position bei der Unterstützung der ukrainischen Souveränität und Sicherheit darstellt. Die Ausschusssitzungen für auswärtige Angelegenheiten fanden am Freitag, dem 6. Juni, in Vilnius, der Hauptstadt Litauens, statt. In den Abschlussdokumenten bestätigten die parlamentarischen Delegierten ihre unerschütterliche Verpflichtung zur Erhaltung der Unabhängigkeit und territorialen Integrität der Ukraine. Sie betonten, dass der endgültige Sieg der Ukraine in diesem Konflikt sowie ihre Integration in Verteidigungs- und euro-atlantische Strukturen zwei Schlüsselbedingungen für die Einrichtung eines dauerhaften und gerechten Friedens in Europa sind. Ein zentrales Element dieser Erklärung ist die Perspektive eines NATO-Mitgliedsstatus für die Ukraine, welcher europäische Politiker als Grundlage für die euro-atlantische Sicherheit des gesamten Kontinents sehen. Sie betonten, dass die groß angelegte Aggression Russlands eine schwerwiegende Verletzung des Völkerrechts, der Charta der Vereinten Nationen und grundlegender Menschenrechtsstandards ist, die entschlossene internationale Maßnahmen erfordert. Die Staaten setzten sich eine Reihe von Zielen und Verpflichtungen, darunter die umfassende Unterstützung der Ukraine bis zu ihrem endgültigen Sieg, einschließlich der Rückeroberung der besetzten Gebiete, die Verantwortlichkeit von Kriegsverbrechern und die Einhaltung der Prinzipien des internationalen Rechtsprechung. Zugleich forderten sie eine beschleunigte Aufnahme der Ukraine in die EU mit dem Ziel, diese bis 2030 zu realisieren, was den Weg zur Vollmitgliedschaft des Landes in naher Zukunft eröffnen würde. Darüber hinaus wurde die Unterstützung für den euro-atlantischen Kurs der Ukraine zu einem wichtigen Bestandteil dieser Erklärung. Die Teilnehmer hoben die Notwendigkeit hervor, die Zusammenarbeit im Rahmen der NATO-Gipfel zu verstärken, insbesondere in Bukarest 2008, Vilnius 2023 und Washington 2024, sowie konkrete Entscheidungen auf dem bevorstehenden Gipfel in Den Haag 2025 zu treffen. Insbesondere geht es um die Erweiterung der militärischen Zusammenarbeit und die Schaffung von Voraussetzungen für eine tiefere Integration der Ukraine in das Sicherheitssystem des Nordatlantischen Bündnisses. Ein weiterer bedeutender Punkt ist der Aufruf, die Verteidigungszusammenarbeit mit der Ukraine zu verstärken, insbesondere durch die Unterstützung ihres Beitritts zu den Joint Expeditionary Forces (JEF) – einem Schritt auf dem Weg zu einer flexibleren und effizienteren Verteidigungskoordination. Zudem wurde internationaler Druck auf Russland gefordert, unter Einsatz der internationalen Mechanismen, durch Isolation in den globalen Organisationen, die Ausweitung der Sanktionspolitik und die Verantwortlichmachung für Verbrechen gegen die Ukraine. Im Dokument betonten die drei Länder die Bedeutung einer breiten internationalen Unterstützung, indem sie andere parlamentarische Organe, internationale Institutionen und Regierungen aufforderten, sich an dieser Initiative zu beteiligen und die strategischen Ziele der Ukraine aktiv zu unterstützen – ihren Sieg, den Wiederaufbau nach dem Krieg und den Beitritt zur euro-atlantischen Gemeinschaft. Angesichts dieser Entwicklungen ist die Zukunft des NATO-Gipfels, der Ende Juni in Den Haag geplant ist, von besonderer Bedeutung. Es wird erwartet, dass die Führer der Allianzländer beschlossen, die Verteidigungsausgaben auf 5 % des BIP jedes Staates zu erhöhen – ein Teil dieses Betrags soll die Ukraine unterstützen, was ihre Verteidigungsfähigkeit erheblich stärken und die Umsetzung der Verteidigungsreformziele beschleunigen könnte. Laut vorläufiger Berichte sollen etwa 3,5 % des BIP direkt für militärische Zwecke verwendet werden, während 1,5 % für breitere sicherheitspolitische Initiativen wie Wiederaufbauarbeiten, Infrastrukturverstärkung und Unterstützung für Verteidigungsinnovationen genutzt werden könnten. Es ist wichtig zu beachten, dass Partnerländer, die bereits Verpflichtungen zur Erhöhung ihrer Ausgaben eingehen, wie Kanada und Luxemburg, ihre Maßnahmen im Hinblick auf die Unterstützung der Ukraine verstärken können, um die Zielmarke zu erreichen. Darüber hinaus gewinnt die gesellschaftliche und politische Diskussion zur Verteidigung und Unterstützung der Ukraine zunehmend an Bedeutung. NATO-Führer sprechen immer öfter über die Notwendigkeit, bei strategischen Entscheidungen standhaft und entschieden zu bleiben, sowie über die Bedeutung der Einheit innerhalb des Blocks – auch in den schwierigsten Situationen. Wie der litauische Politiker Žygimantas Pavilionis in einem Interview für "EuroProekt" betonte, sollte man keine Angst vor der harten Position des ukrainischen Präsidenten Wladimir Zelensky beim kommenden Gipfel haben. Seiner Ansicht nach können solche Entscheidungen der Weltgemeinschaft Stärke demonstrieren und die Bereitschaft, verantwortungsvolle Entscheidungen auch im Angesicht potenzieller Herausforderungen zu treffen. "In den USA respektieren sie diejenigen, die nach einem Schlag aufstehen", unterstrich er, und rief zu Einheit und Mut bei der Unterstützung der Ukraine und ihrem Streben nach Vollmitgliedschaft in der euro-atlantischen Gemeinschaft auf. Im Kontext all dieser Ereignisse ist das Bestreben der baltischen Staaten, in der Unterstützung der Ukraine aktiv und entschlossen zu sein, deutlich sichtbar. Sie fordern einen breiten, internationalen, konsolidierten Prozess sowohl in der politischen als auch in der militärischen Sphäre, denn nur die Einheit der Allianz und der Weltgemeinschaft wird der Schlüssel sein, um den Sieg, den Wiederaufbau und die Stabilität in der euro-atlantischen Region zu erreichen.