In der Slowakei wurde eine Resolution verabschiedet, die offen auf den Schutz der Interessen der Russischen Föderation abzielt und die Verhinderung neuer Sanktionen seitens der Weltgemeinschaft anstrebt

Chas Pravdy - 05 Juni 2025 14:07

Diese Entscheidung löst in den politischen Kreisen des Landes eine breite Diskussion aus und hebt eine tiefgreifende Spaltung in den außenpolitischen Einstellungen und Positionen der Regierung und des Parlaments hervor. Das slowakische Parlament hat am 5. Juni ein bedeutendes Dokument angenommen — eine Resolution, die die Regierung auffordert, von der Unterstützung jeglicher neuer Sanktionsbeschränkungen und Handelssanktionen gegen Russland im Rahmen internationaler Organisationen und Verbände abzusehen. Damit wurde eine Wende in der Rhetorik bezüglich der Sanktionspolitik vollzogen, die zuvor als ein unverzichtbares Element zur Unterstützung europäischer und globaler Einheit im Kampf gegen die Aggression Moskaus galt. Initiator dieser Resolution ist die pro-russische Slowakische Nationale Partei (SNS), die für ihre Kritik an europäischen Sanktionsmaßnahmen und ihren Wunsch bekannt ist, günstigere wirtschaftliche Beziehungen zu Russland aufzubauen. Genau diese politische Kraft organisierte und reichte das Dokument zur Beratung im Parlament ein. Die Verabschiedung stieß auf erheblichen Resonanz in den politischen und zivilgesellschaftlichen Kreisen des Landes: Aktivisten einer Petition zur Abschaffung der Anti-Russischen Sanktionen versammelten sich im Sitzungssaal, was die Szene zusätzlich erhitzte. Bei der Abstimmung stimmten 51 von 76 anwesenden Abgeordneten für die Resolution. Darunter alle Vertreter der SNS, die Mehrheit der Abgeordneten der Regierungspartei Smer-SD, einige Politiker aus der Koalitionsfraktion Hlas-SD sowie mehrere unabhängige Abgeordnete. Nur ein Abgeordneter — Ján Ferenčák von Hlas-SD — stimmte dagegen, über 23 Parlamentarier enthielten sich. Die oppositionellen Kräfte boykottierten die Abstimmung und nahmen nicht teil. Der Hauptfokus des Dokuments liegt auf den negativen Folgen der Sanktionen für die slowakische Wirtschaft: Die Resolution weist insbesondere darauf hin, dass restriktive Maßnahmen zu steigenden Energiepreisen führen, Versorgungsketten stören, die Wettbewerbsfähigkeit der slowakischen Industrie erschweren und das Wohlergehen der Bürger schädigen. Die Verfasser der Resolution kommen ebenfalls zu dem Schluss, dass eine weitere Ausweitung der Sanktionen katastrophale Folgen für die slowakische Wirtschaft und den Binnenmarkt haben könnte. Im Rahmen des Dokuments forderte das Parlament die Regierung auf, die nationalen Interessen in der Außenpolitik entschieden zu verteidigen, Schritte zu vermeiden, die der Wirtschaft des Landes schaden, und gegen alle internationalen Entscheidungen Stellung zu beziehen, die die inländische Wirtschaftsposition verschlechtern könnten. Dieses Dokument markiert den ersten seiner Art in allen Ländern der Europäischen Union und zeigt die wachsende Enttäuschung und Ablehnung eines Teils des politischen Spektrums gegenüber der „harten“ Sanktionspolitik gegen Moskau. Nach der Abstimmung prahlte der SNS-Führer Andrei Danko: „Dies ist ein historisches Dokument, das das erste in der EU ist, das klar widerspricht den Aussagen des Präsidenten zu den Sanktionen. Es stellt offen fest, dass die anti-russischen Beschränkungen nur der slowakischen Wirtschaft schaden. Mit über 400.000 Unterschriften haben die Bürger bereits ihre Position zum Ausdruck gebracht — und das Parlament hat dem zugestimmt.“ Unterdessen hat der Präsident des Landes, Peter Pellegrini, die Petition kleiner politischer Kräfte, die einen Referendum zur Aufhebung der Sanktionen fordern, abgelehnt. Anfang Mai sammelten Vertreter der rechtsextremen Partei „Bewegung für die slowakische Wiedergeburt“ (SHO) die nötige Unterschriftenzahl — 400.000 — und übergaben sie an den Staatschef. Der Präsident erklärte jedoch seine Absicht, seine Position zu bewahren und eine solche Abstimmung nicht zu unterstützen, da die verantwortlichen Entscheidungen bei anderen Institutionen liegen würden. Premierminister Robert Fico unterstützt bekanntlich die Idee eines Referendums, was die innenpolitische Spannung erhöht. Die Situation in der Slowakei bleibt somit angespannt und dynamisch. Die Fragen der Sanktionen und der Außenpolitik des Landes bleiben Gegenstand intensiver Debatten unter Politikern, Bürgern und Experten. Gleichzeitig markiert diese Resolution einen neuen Abschnitt im innerparteilichen Konflikt, wobei die zunehmende Einflussnahme pro-russischer Kräfte und ihre aktive Haltung gegenüber anti-russischen Sanktionsmaßnahmen sichtbar werden, die die Mehrheit innerhalb der EU weiterhin konsequent umzusetzen sucht.

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