Die Europäische Union warnt: Der Klimawandel droht globale Konflikte weitaus mehr als zuvor

Chas Pravdy - 05 Juni 2025 15:59

Angesichts aktueller Trends und Prognosen stellen Experten fest, dass die Klimakrise zu einem erheblichen Anstieg der bewaffneten Konflikte weltweit führen könnte, bedingt durch Erschöpfung und eingeschränkten Zugang zu grundlegenden Ressourcen — Wasser, Nahrung, Energieträgern. Diese Angaben machte der EU-Kommissar für Klimaschutz, Virginijus Sinkevičius, in einem Gespräch mit der Financial Times, was die "Europäische Wahrheit" berichtete. Dies geschah im Vorfeld seines Auftritts auf dem Forum des Europäischen Politischen Zentrums für Wirtschaftssicherheit. „Der Klimawandel hat direkte und indirekte Auswirkungen nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf die Geopolitik, die Sicherheit und die allgemeine politische Lage in der Welt“, betonte Sinkevičius. Er hob hervor, dass er im vergangenen Jahr mehrfach hochrangige Militärländerführer aus verschiedenen Ländern getroffen habe, um potenzielle Bedrohungen durch den Anstieg des Meeresspiegels, häufige Dürren, Überschwemmungen und Waldbrände zu erörtern. Seinen Worten zufolge beeinflussen diese Naturkatastrophen die Einsatzfähigkeit der Streitkräfte und schaffen zusätzliche Risiken in Form von Massene migrationsbewegungen und zunehmendem Wettbewerb um knappe Ressourcen, was als Katalysator für neue Konflikte wirken könnte. „Der Kampf um natürliche Ressourcen war schon immer Teil kriegerischer Konflikte. Allerdings könnte dieser Faktor durch die rasante Entwicklung der Klimakrise künftig um das Vierfache zunehmen“, stellte Sinkevičius fest. Diese Aussage fiel vor dem Hintergrund intra-systemischer Diskussionen in den USA über den Umgang mit Klima-Fragen: So versucht die Regierung Donald Trumps, die Prioritätensetzung bei Klimainitiativen im Rahmen der NATO-Strategie zu verringern, was in Europa Kritik hervorruft und von europäischen Führungspersönlichkeiten aktive Maßnahmen in diesem Bereich verlangt. Gleichzeitig sieht sich Sinkevičius seit langem dem Druck ausgesetzt, die europäischen Staaten im Hinblick auf ambitionierte Klimaziele zu einen — insbesondere den Versuch, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt zu machen. Obwohl die Sicherheitslage und wirtschaftliche Herausforderungen derzeit die wichtigsten Prioritäten der EU darstellen, insbesondere an der östlichen Flanke vor dem Hintergrund der aggressiven Politik Russlands, wird es zunehmend schwieriger, das Gleichgewicht zu finden und die Klimaproblematik zu berücksichtigen. Vertreter der Institutionen betonen jedoch, dass Sicherheit und Klimawandel eng miteinander verflochten sind und gemeinsam betrachtet werden sollten. Das Thema Klima ist bereits auch in den Verteidigungsstrukturen der EU spürbar. So werden die Streitkräfte in verschiedenen Ländern zunehmend in die Bekämpfung von Waldbränden und anderen Klima-Notfällen eingebunden. Das US-Verteidigungsministerium berichtet ebenfalls von einem Anstieg militärischer Einsätze, die durch klimatische Katastrophen ausgelöst werden — von Reaktionen auf Überschwemmungen bis zur Bewältigung extremer Wetterereignisse. Zur Erinnerung: Zuvor warnte Virginijus Sinkevičius, dass die Welt in eine Phase politischer und geopolitischer „Winterzeiten“ eintritt, die durch die Stärkung rechtsextremer Kräfte in Europa und die Rückkehr Donald Trumps an die Macht in den USA verschärft wird. Derzeit stehen Fragen der Energiepolitik der USA unter der neuen Regierung und deren Einfluss auf die Lage in der Ukraine im Mittelpunkt. Angesichts beunruhigender Dynamik und Prognosen empfehlen Experten den Ländern weltweit, ihre Anstrengungen im Kampf gegen die Klimakrise zu verstärken, da hiervon sowohl die Umwelt als auch die Sicherheit und Stabilität auf globaler Ebene abhängen.

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