Der US-Botschafter bei der NATO hat anerkannt: Russland bleibt die wichtigste Bedrohung für die Sicherheit im euro-atlantischen Raum

Chas Pravdy - 05 Juni 2025 14:11

Im Lichte der jüngsten diplomatischen Äußerungen beginnen amerikanische Diplomaten offen die tatsächlichen Ausmaße der Gefahr anzuerkennen, die Russland für die Region darstellt. Insbesondere machte der US-Botschafter bei der NATO, Matthew Vitaker, während einer offiziellen Reise zusammen mit dem Verteidigungsminister des Landes, Pört Ghegset, eine laute Aussage, die die Aufmerksamkeit von Experten und Analytikern auf sich zog. Laut ihm bleibt Moskau die „größte Bedrohung“ für die Sicherheit im euro-atlantischen Raum, was die Spannungen sowie die Aktualität der Verstärkung der Verteidigungsmaßnahmen der NATO und ihrer Verbündeten bestätigt. Vitaker begründete die Forderungen Washingtons nach einer sofortigen Erhöhung der Verteidigungsausgaben der Mitgliedsländer des Bündnisses und hob hervor, dass gerade das gegenwärtige Bedrohungsniveau die Fristen und den Umfang entsprechender Maßnahmen diktiert. Mit Verweis auf Bewertungen von Geheimdiensten und Militärexperten stellte er kategorisch fest, dass Russland aktiv an der schnellen Wiederherstellung seiner militärischen Fähigkeiten arbeitet – an der sogenannten „Aufrüstung“ und Mobilisierung von Ressourcen, die für neue aggressive Handlungen bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre eingesetzt werden könnten. „Die Zeit spielt nicht zu unseren Gunsten,“ sagt Vitaker. „Bedrohungen bestimmen die Geschwindigkeit unserer Reaktionen. Russland kann in dieser Zeit seine Fähigkeit, einen militärischen Schlag auszuführen, deutlich wiederherstellen, weshalb wir sofort handeln müssen, indem wir das Verteidigungsbudget unserer Verbündeten auf 5 % des BIP erhöhen ohne Verzögerung.“ Laut ihm wird genau diese Kostenebene zum Schlüsselmittel, um Moskau einzudämmen und das Risiko einer neuen groß angelegten Aggression zu verringern. Gleichzeitig erwähnte der amerikanische Diplomat, dass die europäischen Länder ständig darauf bestehen, dass Russland die größte Bedrohung für die Region darstellt, und Washington teilt diese Ansicht. „Im euro-atlantischen Raum ist offensichtlich, dass Russland die größte Gefahr ist, und genau diese Haltung unterstützen wir. Um unsere Sicherheit zu gewährleisten, müssen wir substanzielle Ressourcen in die Verteidigung investieren, die potenziellen Angriff abschrecken können,“ unterstrich er. Bei der Analyse der Aussagen und Handlungen amerikanischer Beamter darf jedoch nicht verschwiegen werden, dass die offizielle Haltung der USA gegenüber Russland über längere Zeit von den lautstarken Rhetoriken abweicht, die sie selbst vertreten. Die Geschichte zeigt, dass Washington manchmal strategische Manöver durchführt, die auf die Verringerung der Spannungen oder die Abschwächung von Sanktionsdruck abzielen. Insbesondere in Momenten, in denen ständig Äußerungen über die Gefahr Russlands gemacht werden, tauchen Berichte über mögliche Unterstützungsreduzierungen für die Ukraine auf, was bei NATO-Verbündeten aufkritische Reaktionen stößt. Zu diesem Zweck wurde auch der Wille geäußert, die Politik bezüglich der Erweiterung der NATO zu überarbeiten, um sie flexibler und an die neuen politischen Realitäten anzupassen. Es wird die Möglichkeit diskutiert, den Beitrittsprozess neuer Länder zum Bündnis einzuschränken oder sogar einzufrieren – vorausgesetzt, das würde Russland zufriedenstellen und seine militärische Spannungen verringern. Gleichzeitig berichten Agenturen, dass in Schlüsselpositionen im Pentagon Personen eingesetzt wurden, die zuvor für eine Einschränkung militärischer Unterstützung für die Ukraine eingetreten waren, einschließlich einer Nominierung, die im Jahr 2019 den Befehl gab, die militärische Unterstützung für Kiew einzustellen. Die Perspektiven bleiben weiterhin ungewiss: Einerseits streben die USA danach, Entschlossenheit bei der Abschreckung Moskaus und der Stärkung der Allianzen zu demonstrieren, andererseits kreuzen Ideen über die Aufhebung oder Abschwächung von Sanktionen oder militärischer Unterstützung für die Ukraine mit innenpolitischen und internationalen Herausforderungen. Aufgrund dieser Widersprüche bleibt die strategische Situation angespannt, und das Sicherheitsproblem im euro-atlantischen Raum zählt derzeit zu den drängendsten Themen in politischen Kreisen und diplomatischen Verhandlungen.

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