Ermak betont: Um effektiv Druck auf Russland auszuüben, ist eine koordinierte Arbeit der USA und der Europäischen Union erforderlich

Chas Pravdy - 04 Juni 2025 04:56

Im Kontext des Krieges in der Ukraine und der umfassenden internationalen Unterstützung für Kiew hat der ukrainische politische und diplomatische Leiter Andrij Jermak eine wichtige Erklärung abgegeben, die ein entscheidender Schritt zur Verstärkung des Sanktionsdrucks gegen die Russische Föderation sein könnte. Laut dem Leiter des Präsidialbüros (OP) müssen die Sanktionen, um maximale Wirksamkeit gegenüber dem russischen Aggressor zu erzielen, zwischen den Vereinigten Staaten und den Ländern der Europäischen Union abgestimmt werden. Während eines Interviews mit dem amerikanischen Fernsehsender Newsmax TV, das auf Initiative des ukrainischen öffentlich-rechtlichen Senders „Suszpilne“ stattfand, erläuterte Jermak, dass die im US-Senat diskutierten neuen Sanktionsmaßnahmen „gute Chancen“ haben, ein wirksames Druckmittel gegen Russland zu werden. Zudem betonte der Leiter des OP, dass die endgültige Wirksamkeit von diesen Maßnahmen vom gemeinsamen synchronisierten Vorgehen Washingtons und Brüssels abhängt, da ein gleichzeitiges Inkrafttreten neuer Sanktionen von beiden Partnern den politischen und wirtschaftlichen Druck auf den russischen Führer Wladimir Putin erheblich erhöhen kann. „Wir sind überzeugt, dass die Sanktionen, über die wir im US-Senat sprechen, sehr wirksam sind“, hob Jermak hervor. „Aber am effektivsten ist ihre abgestimmte Einführung mit der Europäischen Union. Wenn der neue Sanktionspaket der USA und der EU gleichzeitig angewendet wird, wird dies enormen Druck auf Russland ausüben, das seine nächsten Schritte überdenken und zu Verhandlungen zurückkehren wird.“ Der Leiter des OP fügte hinzu, dass die aktuelle Kriegsentwicklung zeigt: Um das Kreml-Regime zu Zugeständnissen zu zwingen, sind noch „reale und wirksame“ Sanktionsmaßnahmen erforderlich. Seine Überzeugung gründet sich auf der Idee, dass nicht nur die Art, sondern auch der Zeitpunkt ihrer Anwendung entscheidend ist: Je schneller und koordinierter sie umgesetzt werden, desto größer wird der Nutzen sein. „Solche Sanktionen haben bereits ihren Wert und zeigen Ergebnisse“, sagte Jermak. „Ein Beispiel ist die Initiative des Senators Graham hinsichtlich Beschränkungen im Energiebereich und im Bankenwesen. Diese Maßnahmen sind für Russland äußerst schmerzhaft und können die politische und wirtschaftliche Lage in Russland deutlich beeinflussen sowie Putin zum Verhandeln zwingen. Der Kreml-Lenker wird erst dann zu einem Dialog bereit sein, wenn er erkennt, dass die Fortsetzung des Krieges für ihn sehr teuer wird und seine Handlungen eine Kostenfolge haben.“ Neben Eingriffen im Sanktionsbereich betonte Jermak auch die Bedeutung der Unterstützung der Ukraine im militärischen und sicherheitspolitischen Bereich. Er kündigte an, Verhandlungen mit den amerikanischen Kollegen über ein neues Paket militärischer Hilfe zu führen, wobei er unterstrich, dass eine erfolgreiche Entscheidung auf „starken und vorhersehbaren“ Sicherheitsvereinbarungen zwischen der Ukraine und den USA basieren muss. Zur Erinnerung: Zuvor traf Jermak in Washington den US-Sondergesandten für die Ukraine, Kiet Kellogg. Dieses Treffen fand vor dem Hintergrund intensiver diplomatischer Bemühungen der ukrainischen Delegation statt, die unter Leitung von der Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko in die Vereinigten Staaten gereist war, um zusätzliche Konsultationen und Gespräche mit amerikanischen Amtsträgern zu führen. Medien berichten, dass die USA während der diesjährigen Verhandlungen die Unterstützung Kiews hoch schätzen, jedoch die ultimative Position Russlands, die während der Verhandlungen in Istanbul vorgebracht wurde, für die amerikanischen Diplomaten nicht akzeptabel ist. Diese Haltung führte zu Enttäuschung, aber auch zu keinem Überraschungseffekt in Washington. Insgesamt zeigt die Situation die zunehmende Bedeutung koordinierter Maßnahmen der westlichen Partner im Kampf um effektiven Druck auf Russland. Es ist offensichtlich, dass ohne abgestimmte und schnelle Sanktionsmaßnahmen deren Wirkung begrenzt sein wird. Für die Ukraine ist es eine schwierige Aufgabe, ihre westlichen Verbündeten von der Notwendigkeit eines sofortigen und einheitlichen Dialogs im Sanktionsbereich zu überzeugen, um Russland zu Verhandlungen auf für Kiew günstigen Bedingungen zu zwingen. Dies ist ein Signal für eine Verstärkung des Drucks durch wirtschaftliche und sicherheitspolitische Maßnahmen in höchst koordinierter Form, die ein starkes Argument im Verhandlungsprozess darstellen und eine Rückkehr zur Diplomatie von einer Position der Stärke ermöglichen sollen.

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