Die NATO-Geheimdienste widersprechen in ihren letzten Berichten jeglichen Anzeichen dafür, dass Russland eine groß angelegte Offensive in den Regionen Sumy und Dnipropetrowsk plant, was auf eine Änderung der Taktik oder strategischer Absichten Moskaus hindeuten könnte

Chas Pravdy - 04 Juni 2025 17:16

Ein hochrangiger Vertreter des Nordatlantischen Bündnisses, der anonym bleiben möchte, bestätigte während eines Briefings in Brüssel, dass die aktuellen Geheimdienstinformationen der NATO-Länder keinen Hinweis auf die Planung eines groß angelegten Durchbruchs auf ukrainischem Gebiet in diesen Regionen zeigen. Dies steht im Zusammenhang mit einer breiteren Entwicklung, die die Veränderung des Verhaltens Russlands in Bezug auf die ukrainischen Grenzen widerspiegelt, insbesondere im Hinblick auf die Truppenansammlung und laufende militärische Operationen. Laut Quellen beobachten die NATO-Analysten derzeit eine aktive Aufstockung russischer Streitkräfte direkt an der Grenze zur Region Sumy sowie eine Verlagerung der Kampfhandlungen entlang der russisch-ukrainischen Grenze in die Grenzdörfer von Sumy, insbesondere in Richtung Kursk. Gleichzeitig betonte der Vertreter der NATO, dass diese Vorgänge eher an taktische Bewegungen und die Vorbereitung einer "Pufferzone" erinnern, die bereits seit langem im strategischen Kalkül Russlands steht, anstatt Anzeichen für einen groß angelegten Angriff zu sein. „Wir beobachten die Situation aufmerksam, aber bisher gibt es keine bestätigten Hinweise darauf, dass Russland eine ernsthafte Offensive in dieser Richtung vorbereitet“, fügte er hinzu. Im Zusammenhang mit der Schaffung einer sogenannten „Pufferzone“ — einem Begriff, der in Diskussionen über russische Sicherheitsstrategien auftaucht — hob der Beamte hervor, dass das Kreml diese Szene schon seit langem prüft und vielleicht den Boden für größere operative Flexibilität bereitet. Ebenso ist die logistische Situation zu berücksichtigen: Die jüngsten Ereignisse, insbesondere die Zerstörung von Brücken im russischen Grenzgebiet, erschweren die Hinterland-Logistikketten der russischen Streitkräfte, was zusätzliche Schwierigkeiten für mögliche Offensive in der Nordregion schafft. Was den Donbass betrifft, insbesondere die mutmaßlichen Bemühungen Russlands in diesem Bereich, so betonen NATO-Analysten: Obwohl die Kampfhandlungen dort deutlich zugenommen haben, sind bislang keine Anzeichen für Vorbereitungen auf eine groß angelegte Offensive in Dnipropetrowsk ersichtlich. Der Bündnisvertreter erwähnte, dass ukrainische Streitkräfte und Verbündete eine erhöhte Aktivität des Gegners beobachten, aber es gibt keine Situation, die auf eine planmäßige groß angelegte Durchbruch- oder Offensivoperation hindeutet, die im Falle ihrer Durchführung eine Bedrohung für die gesamte Region darstellen könnte. Der Kontext dieser Situation hat eine wichtige Hinterlegung. In den letzten Monaten verzeichnete das Observierungsprojekt Deep State eine Aktivierung russischer Truppen im Gebiet Sumy, einschließlich Besetzungsmaßnahmen und Kampfhandlungen in zwei weiteren Siedlungen der Region. Diese Entwicklungen führten zu einer Welle der Besorgnis bei der ukrainischen Regierung und der internationalen Gemeinschaft. Ende April wurde zudem ein weiterer Angriff in der Region registriert — ein ballistischer Raketeneinschlag im Zentrum von Sumy. Dies führte bei ukrainischen Diplomaten und Politikern, insbesondere bei Präsident Wolodymyr Selenskyj, zu Empörung, nachdem ehemaliger US-Präsident Donald Trump diese Attacke als „Fehler“ bezeichnete. Insgesamt bleibt die Lage um die Richtungen Sumy und Dnipropetrowsk angespannt, doch die offizielle NATO-Geheimdienstmission betont: Die Aktivitäten russischer Streitkräfte haben noch keine Grenzen überschritten, die auf eine groß angelegte Angriffsvorbereitung hindeuten. Dies verschafft der ukrainischen Armee und den westlichen Verbündeten die Möglichkeit, vorsichtig zu agieren und sich auf verschiedene Szenarien vorzubereiten. Gleichzeitig warnen Experten, dass die Lage äußerst dynamisch bleibt und ständiger Überwachung bedarf, da Russland seine Taktik jederzeit ändern könnte.

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