Russische Propaganda versucht erneut, Chaos rund um die ukrainisch-russischen Verhandlungen zu erzeugen, indem sie gefälschte Nachrichten und Manipulationen nutzt, um die ukrainische Delegation in Istanbul zu diskreditieren

Das Zentrum für Desinformation (ZPD) hat offiziell die weit verbreitete russische Medienmeldung widerlegt, wonach es angeblich ein persönliches Treffen des ukrainischen Verteidigungsministers Rustem Umerow mit dem Vorsitzenden der russischen Delegation Wladimir Medinskij gegeben haben soll. Laut Analysten zielt diese falsche Aussage darauf ab, das Vertrauen in die ukrainischen Verhandlungsführer zu untergraben und ein fiktives Bild zu schaffen, wonach genau die Ukraine den Friedensprozess verzögert, während Russland systematisch die Vereinbarungen für eine Waffenruhe vermeidet. Wie das ZPD in seinem Telegram-Kanal berichtet, sieht die tatsächliche Situation anders aus. Laut ihren Angaben fand das Treffen zwischen russischer und ukrainischer Delegation tatsächlich in Anwesenheit des türkischen Außenministers Hakan Fidan statt, der als Vermittler in diesem Prozess auftrat. Allerdings sind die Behauptungen über sogenannte „geheime Absprachen“ oder „stille Vereinbarungen“, die angeblich während dieser Verhandlungen getroffen wurden, unbegründete Manipulationen, die auf eine verstärkte politischen Druck und die Destabilisierung der Vertrauens in die ukrainische Seite abzielen. Das Zentrum betont, dass alle offiziellen Absprachen dokumentiert und transparent besprochen wurden. Darüber hinaus hob das ZPD hervor, dass Russland eine breite Informationskampagne vorbereitet, die gleichzeitig in zwei Richtungen wirkt. Einerseits könnte der inländische Informationsraum in der Ukraine mit Fakenews und Verschwörungstheorien gefüllt werden, wonach die ukrainischen Vertreter persönliche Verbindungen zu russischen Machtstrukturen haben sollen. Das Ziel solcher Informationsfakes ist es, Zweifel an der ukrainischen Delegation zu säen und ihre Autorität im Inland zu schwächen. Gleichzeitig verbreiten russische Medien und Propagandaprozesse Botschaften, wonach genau die Ukraine den Friedensprozess verzögere und absichtlich die Erzielung von Kompromissen erschwere. Gleichzeitig betont das ZPD, dass in Wirklichkeit genau Moskau systematisch seine Verpflichtungen zum Waffenstillstand vermeidet und den diplomatischen Prozess untergräbt. Russische Propaganda versucht, die Agenda zu verschieben, indem sie ein Szenario aufdrängt, in dem Russland sich als Friedensstifter präsentiert und die Ukraine für das Verzögern der Verhandlungen verantwortlich macht. Das Ziel ist, die Illusion zu schaffen, dass die Ukraine angeblich den Friedensprozess sabotiert — was offen gelogen ist und ein Versuch, die eigenen militärischen Aktionsweisen zu rechtfertigen. Diese Aussagen wurden als Reaktion auf die weit verbreiteten Berichte russischer Medien, insbesondere der Agentur TASS, veröffentlicht. Diese meldete, dass die ukrainische Delegation und russische Vertreter vor Beginn der Verhandlungen in Istanbul ein persönliches bilaterales Treffen durchgeführt hätten. Laut russischer Quellen soll dieses Treffen über eine Stunde gedauert haben und ein zweiter Schritt im Sinne eines weiterführenden Dialogs gewesen sein. Die offizielle ukrainische Seite bestreitet diese Information jedoch und betont, dass solche Treffen und Absprachen nicht stattgefunden haben und die diplomatische Arbeit nach festgelegten Protokollen und offenen Verhandlungen abläuft. Es ist anzumerken, dass in Istanbul bereits mehrere Verhandlungsrunden zwischen ukrainischer und russischer Delegation stattfanden. Das frühere Treffen der ukrainischen und russischen Vertreter dauerte über eine Stunde und war das zweite in einer Reihe, beginnend am 16. Mai. Vorher hatten die wichtigsten ukrainischen Delegationsmitglieder — der Erste Stellvertretende Außenminister Serhij Kyslytsja und Oleksandr Bevz — Konsultationen mit anderen europäischen Partnern der Ukraine geführt, darunter Deutschland, Italien und Großbritannien, um die Position abzustimmen und sich auf weitere Verhandlungsrunden vorzubereiten. Nach mehreren Runden in Istanbul einigten sich die ukrainische und die russische Delegation auf einen wichtigen nächsten Schritt — den Austausch von „allen für alle“ schwerverletzten und jungen Soldaten, um die Lage an der Front zu verbessern und die Bedingungen für weitere diplomatische Bemühungen zu schaffen. Allerdings veröffentlichten russische Medien und Informationsagenturen am Abend des 2. Juni ein „russisches Memorandum“ mit Vorschlägen zur Waffenruhe, welche einen besonderen Status der Ukraine, Wahlen in bestimmten Regionen sowie den Rückzug aus vier Gebieten vorsehen. Diese Dokumente wurden durch Konzepte eines neutralen Status der Ukraine und eines schrittweisen Truppenabbaus untermauert, was Zweifeln an den tatsächlichen Absichten Russlands aufkommen lässt. Die aktuellen diplomatischen Prozesse sind noch im Gange, und ihre weitere Entwicklung hängt von unseren gemeinsamen Bemühungen und der Fähigkeit ab, Desinformation aktiv entgegenzuwirken, die mit dem Ziel verbreitet wird, die Inlands- und internationale Stabilität zu destabilisieren.