Україна ist bereit, den diplomatischen Friedensprozess mit Russland voranzutreiben, bleibt jedoch im Warten – die ukrainischen diplomatischen Kreise erwarten ein offizielles „Memorandum“ aus Moskau, das die Bedingungen und das Format zukünftiger Verhandlungen festlegen wird
Dies berichtete der Außenminister der Ukraine, Andrij Sybiga, während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan, die am 30. Mai in Kiew stattfand. Laut dem ukrainischen Minister ist das Land bereit für neue Runden diplomatischer Gespräche mit Russland, jedoch wartet die ukrainische Seite auf ein unterschriebenes Dokument – das sogenannte "Memorandum" über einen Waffenstillstand, das die Kampfhandlungen beenden soll. "Wir streben an, dass diese Treffen weitergeführt werden und konkrete Ergebnisse erzielen. Wir wollen diesen Krieg noch in diesem Jahr beenden und setzen uns für die Verankerung einer dauerhaften Waffenruhe ein. Die Ukraine führt offen und ehrlich Gespräche über diesen Prozess mit der russischen Führung", betonte Sybiga. Er hob hervor, dass die ukrainische Seite bereits nach dem vorherigen Treffen in Istanbul, das Ende Mai stattfand, ihre Vorstellungen bezüglich künftiger Schritte und Kriterien für eine mögliche Waffenruhe an die Russen übermittelt hat. "Wir erwarten von der russischen Seite ein offizielles Memorandum, wie zuvor versprochen wurde, und es ist wichtig, dieses Dokument im Voraus zu erhalten. Dies ist notwendig, damit sowohl die ukrainische als auch andere beteiligte Seiten sich angemessen auf das nächste Treffen vorbereiten können", fügte er hinzu. Seinen Worten nach ist der frühzeitige Erhalt des Dokuments von strategischer Bedeutung für die Vorbereitung der Delegation, die zu Verhandlungen antritt. Dies wird der ukrainischen Delegation ermöglichen, klare Befugnisse zur Diskussion und Verteidigung ihrer Positionen zu haben und wird die Produktivität der zukünftigen diplomatischen Bemühungen fördern. "Das Ende des Krieges erfordert eine klare und abgestimmte diplomatische Arbeit. Daher ist es wichtig, offizielle Dokumente zu haben, die den Rahmen und die Verpflichtungen der Seiten festlegen", fasste der Minister zusammen. Kurz gesagt, bleibt die ukrainische Diplomatie offen für den Verhandlungsprozess, fordert jedoch gleichzeitig von der russischen Seite die Vorlage eines offiziellen "Memorandums". Dies sei nach Angaben ukrainischer Vertreter ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem lang ersehnten Frieden. Zugleich betont die ukrainische Seite, dass ihre Position klar bleibe: Sie sei zu dialogischer Zusammenarbeit bereit, aber extreme Bedingungen für die Rückkehr des Friedens müssten schriftlich festgehalten werden.