In Deutschland haben die Diskussionen über eine erhebliche Erhöhung der Streitkräftestärke an Bedeutung gewonnen, da das Land die strengen Anforderungen der NATO erfüllen und seine Fähigkeit unter Beweis stellen muss, den neuen Sicherheitsherausforderungen in Europa zu begegnen

Chas Pravdy - 30 Mai 2025 08:18

Angesichts der angespannten Lage in der Region, insbesondere vor dem Hintergrund sich verschlechternder Beziehungen zu Russland, betonen deutsche Militärexperten und hochrangige Regierungsvertreter, dass die bestehenden militärischen Kapazitäten bereits den modernen Verteidigungsstandards nicht mehr entsprechen und möglicherweise Grund für eine Nicht-Konformität mit den NATO-Anforderungen sein könnten. Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, Andre Wüstner, hat kürzlich öffentlich Stellung bezogen und zu einer erheblichen Erweiterung der deutschen Streitkräfte aufgerufen. Seiner Einschätzung nach ist es notwendig, die Zahl der Bundeswehrangehörigen auf mindestens 260.000 Soldaten zu erhöhen, um den NATO-Standards zu genügen und eine effektive Verteidigungsstrategie umzusetzen. Dies wäre ein bedeutender Schritt zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit des Landes und zur Fähigkeit, auf mögliche Aggressionen angemessen zu reagieren. „Es ist offensichtlich, dass die Zahl unserer Streitkräfte größer sein muss als die bislang für 2025 angestrebten 203.300 Soldaten – noch vor der COVID-19-Pandemie. Abhängig von den Einschätzungen der Zukunftsaussichten und den strategischen Modellen, die auf dem kommenden NATO-Gipfel beschlossen werden, könnte es notwendig sein, die Militärpersonalzahl um weitere 40.000 bis 60.000 zu erhöhen. Daher halte ich es für notwendig, die aktiven Kräfte auf 260.000 zu steigern, um die gestellten Aufgaben erfüllen und die erforderliche Einsatzbereitschaft aufrechterhalten zu können“, sagte Wüstner in einem Interview mit der Redaktion von RedaktionsNetzwerk Deutschland, das von der Nachrichtenagentur „Europäische Wahrheit“ zitiert wird. Er hob hervor, dass mit dieser Zahl eine robuste Einsatzreserve gebildet werden müsse, die im Bedarfsfall schnell mobilisiert werden könne, da das Endziel darin bestehe, eine Gesamtstärke von 460.000 Soldaten zu erreichen. Nur so könne eine starke Verteidigung geschaffen werden, die den heutigen Herausforderungen gewachsen ist und sowohl für Deutschland als auch für die kollektive NATO-Sicherheit ein hohes Maß an Schutz gewährleistet. Aus Sicht von Experten und Militäranalysten lässt die jüngste Entwicklung in Europa kaum Zweifel daran aufkommen, dass der Bedarf an groß angelegten und gut organisierten militärischen Strukturen dringend besteht. Im Zusammenhang mit dieser Notwendigkeit kursierten bereits Informationen, wonach Deutschland mindestens sieben Brigaden, also rund 40.000 Soldaten, an die NATO abgeben müsse. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil der neuen Verteidigungsplanungen, die in naher Zukunft verabschiedet werden sollen. Die Umsetzung dieser Aufgaben wird jedoch eine Herausforderung, da Deutschland das angestrebte Ziel von 203.000 Soldaten noch nicht erreicht hat, und jede Erhöhung der Streitkräftestärke erfordert erhebliche finanzielle und organisatorische Anstrengungen. Gleichzeitig sind in der politischen und militärischen Führung Deutschlands aktive Schritte zur Modernisierung der Streitkräfte im Gange. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breyer, hat kürzlich angeordnet, die deutsche Armee bis 2029 vollständig mit moderner Bewaffnung, Technik und Ausrüstung auszustatten. Ziel ist die Stärkung der Einsatzfähigkeit und die Fähigkeit, in allen Situationen schnell zu reagieren. Diese Maßnahmen sollen garantieren, dass die deutschen Streitkräfte nach der personellen Erweiterung effektiv ihre Aufgaben erfüllen können, den NATO-Standards entsprechen und die heutigen globalen Sicherheitsherausforderungen bewältigen.

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