In der Ukraine gilt es nicht als realistisch, von der NATO juristisch verankerte Garantien für eine Nicht-Erweiterung zu erhalten, was eine Schlüsselforderung Russlands im sicherheitspolitischen Kontext darstellt

Chas Pravdy - 30 Mai 2025 16:24

Politische Analysten und Beamte sind überzeugt, dass das Bündnis in naher Zukunft in diesem Bereich kaum Kompromisse eingehen wird, da jegliche offiziellen Verpflichtungen seinen Statuten und den auf den vergangenen Gipfeln festgelegten internationalen Abkommen widersprechen würden. Insbesondere äußerte Egor Czernjew, Vorsitzender der ständigen Delegation des Verfassungsrats der Werchowna Rada bei der NATO-Parlamentsversammlung, diese Position in einem Kommentar für die Nachrichtenagentur "Interfax-Ukraine" und kommentierte auch die Erklärung des US-Präsidenten-Sondergesandten Kith Kellogg, die er in einem Interview für den Fernsehsender ABC News abgegeben hatte. Nach den letzten Äußerungen zeigen die USA Bereitschaft, die Bedenken Russlands hinsichtlich einer NATO-Erweiterung zu diskutieren, und sind sogar bereit, die Idee mündlicher Garantien zu unterstützen, die keine rechtliche Verbindlichkeit hätten. Für die Ukraine und andere Länder des osteuropäischen Raums ist dies jedoch unzureichend. Czernjew betonte, dass jegliche offiziellen Garantien des aktuellen internationalen Systems die Möglichkeit ausschließen, dass Russland schriftliche Zusicherungen erhält, angesichts der Prinzipien, die in der NATO-Charta verankert sind. Seiner Ansicht nach könnte ein solcher Schritt die offizielle Anerkennung des Vetorechts Russlands bei sicherheits- und expansionbezogenen Entscheidungen bedeuten, was den Grundsätzen kollektiver Sicherheit und der Souveränität der NATO-Mitgliedsstaaten widersprechen würde. "Die Annahme irgendwelcher offizieller Dokumente zu diesem Thema würde den statutarischen Bestimmungen der Organisation sowie den Beschlüssen der vorherigen Gipfel widersprechen. Zweitens würde es automatisch zu einer Anerkennung Russlands als faktisches Satellitenland mit Vetorecht bei Erweiterungsentscheidungen führen. Und schließlich ist eine solche Entscheidung innerhalb der NATO unwahrscheinlich, da die Mehrheit der Allianzmitglieder die Ukraine unterstützt und die Ukraine eine stärkere Integration in die Sicherheitsstrukturen des Westens anstrebt", betonte Czernjew. Der Politiker fügte hinzu, dass für den Kreml mündliche Garantien nur dann akzeptabel seien, wenn Russland Zeit benötige, um Kräfte umzustrukturieren und sich vor einer neuen Eskalation "zu erholen". Seinen Worten nach könnten dies die Rechtfertigung für temporäre Versprechen sein, die Moskau in Wirklichkeit nutzen werde, um Einfluss zu bewahren und Manipulationen in Zukunft durchzuführen. Neueste Berichte deuten darauf hin, dass der Kreml die Aussage Kith Kelloggs über die Möglichkeit, eine Nicht-Erweiterung der NATO mit den USA zu diskutieren, begrüßte. Allerdings beobachten ukrainische Experten und diplomatische Kreise dies mit Vorsicht. Sie weisen darauf hin, dass die wahren Ziele Russlands darin bestehen, den Eindruck von Zustimmung vorzutäuschen und gleichzeitig in der globalen Sicherheitspolitik zu dominieren sowie Entscheidungen zu verzögern, die ihren Einfluss in der Region schwächen könnten. Analysten stellen fest, dass Russland, ohne jegliche offiziellen Garantien oder Zusicherungen, sondern nur mit Worten, weiterhin bestrebt ist, die Integrität seiner einflussreichen Einflussbereiche zu erhalten, und auf mögliche neue aggressive Schritte hinweist. Die sogenannten "Garantien" in Form mündlicher Aussagen sind längst zu einem Mittel geworden, das Kreml für Manipulationen und die Durchsetzung eigener Interessen auf der internationalen Bühne nutzt. Daher halten die ukrainischen Behörden und internationalen Partner es für die beste Strategie, eine Verteidigungs- und Diplomatiepolitik beizubehalten, die durch konkrete Absprachen und Beschlüsse innerhalb der NATO gestützt wird.

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