Der oberste USA-Vertreter bei den Verhandlungen über die Ukraine, Kit Kellogg, berichtete über die Absicht, beim nächsten Verhandlungsrunden in Istanbul hochrangige Vertreter führender westlicher Länder einzubinden

Chas Pravdy - 30 Mai 2025 04:03

Seinen Worten zufolge werden bei diesem Treffen, das für den 2. Juni geplant ist, Berater für Sicherheit und Diplomatie aus den USA, Frankreich, Deutschland und Großbritannien mit den ukrainischen und russischen Delegationen teilnehmen. Dies bestätigten Quellen, die dem amerikanischen Sondergesandten nahestehen und sich derzeit auf eine weitere Phase des Verhandlungsprozesses zur Konfliktlösung vorbereiten. Laut Informationen aus einem Interview mit ABC News betonte Kellogg, dass genau jene Gruppe von hochrangigen Beamten, die zuvor an der Ausarbeitung des ukrainischen "Memorandums" mit 22 Punkten bei Treffen in London und Paris gearbeitet hat, an dem zukünftigen Treffen in Istanbul beteiligt sein wird. Es wird erwähnt, dass diese Dokumente auf Konsultationen zwischen den Ländern genehmigt wurden, jedoch ein ernsthaftes Hindernis nach wie vor die fehlende offizielle russische Version des "Memorandums" darstellt. Das wichtigste Ziel, so Kellogg, ist die vorläufige Erreichung eines umfassenden Waffenstillstands, nicht nur auf dem Boden, sondern auch in der Luft und auf See, sowie die Einstellung von Angriffen auf zivile Infrastruktur. „Wir müssen die Vorschläge beider Seiten vergleichen, gemeinsame Verhandlungszonen herausarbeiten und jene Fragen bestimmen, bei denen ein Kompromiss unmöglich ist. Nur gemeinsam können wir die Aussichten bewerten, wenn wir uns in Istanbul treffen“, betonte Kellogg. Das Interesse an einem zweiten Verhandlungsrunde in Istanbul wurde bereits im Voraus bekundet — am 28. Mai hat Russland offiziell vorgeschlagen, dieses Treffen in der Stadt durchzuführen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte damals, dass Russland bereit sei, am 2. Juni eine zweite Verhandlungsrunde mit der Ukraine abzuhalten, und bot sogar eine konkrete Plattform für die Diskussion an. Ukrainische Offizielle hoben jedoch immer wieder hervor, dass das russische Dokument, das angeblich die ukrainische Position widerspiegelt, bisher noch nicht übergeben wurde. Auch Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, dass Kiew das sogenannte "Memorandum" aus Russland nicht erhalten hat, trotz der vorherigen Zusagen Russlands, dies zu tun. Laut ihm wartet die ukrainische Seite auf dieses Dokument von Russland und der Türkei, die als Vermittler in den Verhandlungen fungiert, doch es bleibt unbeantwortet. Selenskyj kritisierte dieses Verhalten Moskaus scharf, bezeichnete die Erstellung des russischen "Memorandums" als "Schikane gegenüber der Weltgemeinschaft" und betonte, dass alle wichtigen Versprechungen der russischen Führung nur teilweise oder gar nicht erfüllt wurden. Die Vorgeschichte dieser diplomatischen Spannungen umfasst mehrere Schlüsselmomente. Bereits am 23. Mai betonte Selenskyj, dass der Prozess der Erstellung des russischen "Memorandums" eine Art Schikane und eine Scheinfassung diplomatischer Bemühungen sei, und forderte die internationale Gemeinschaft auf, wachsam zu bleiben. Zugleich wächst innerhalb der ukrainischen Politik und diplomatischen Kreise die Besorgnis, dass die zukünftigen Verhandlungen durch die mangelnde Transparenz russischer Absichten und durch ihr unerwartetes Verhalten möglicherweise sabotiert werden könnten. Daher bleibt die Situation rund um die Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen angespannt und von Unsicherheit geprägt. Die geplanten Gespräche in Istanbul sind eine Prüfung für das Vertrauen und das gegenseitige Verständnis zwischen den Seiten. Die westlichen Länder sind bereit, die Ukraine bei ihren Bemühungen um eine stabile Waffenruhe zu unterstützen, doch das fehlende zunehmende Maß an Transparenz seitens Russlands bleibt eine ernsthafte Hürde für den Ertrag konkreter Ergebnisse. Die Welt wartet gespannt auf den ersten Schritt in diesem komplexen diplomatischen Prozess, der die zukünftige Entwicklung des Konflikts in der Ukraine maßgeblich beeinflussen könnte.

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