Tiefe Besorgnis seitens der ukrainischen Regierung und Menschenrechtsorganisationen – im temporär besetzten Krim wurden erneut Fälle des Verschwindens ukrainischer Bürger dokumentiert

Chas Pravdy - 29 Mai 2025 13:52

Nach den neuesten Informationen haben während einer Razzia oder Festnahme in Sewastopol unbekannte Personen, die vermutlich Mitarbeiter des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) darstellen, den Ukrainer Serhij Hriščenkow ohne entsprechende Dokumente und ohne Möglichkeit, sein Schicksal zu klären, entführt. Über diesen Vorfall berichtete der ukrainische Ombudsmann für Menschenrechte, Dmytro Lubinez, der die Information von der Tochter des vermissten Mannes erhielt. Laut Dmytro Lubinez ereignete sich der Vorfall bereits in der Nacht vom 7. Mai. Seitdem hat die Familie von Hriščenkow sowie Menschenrechtsorganisationen keinerlei Klarheit darüber, wo sich der Festgenommene genau befindet und welche weiteren Möglichkeiten er hinsichtlich rechtlichem Schutz oder eines Austauschs hat. Lubinez betonte, dass derartige Entführungen keine Einzelfälle auf dem temporär besetzten Territorium der Krim sind, sondern vollständig in die übliche Praxis der lokalen Besatzungsverwaltung eingegangen sind. „Das Wesen dieser Situation ist vollständige Apathie und Straffreiheit, da unbekannte Personen massenhaft Menschen entführen, sich dabei als Mitarbeiter des FSB Russlands ausgeben. Das ist ein grober Verstoß gegen internationale rechtliche Normen und Standards, insbesondere gegen mehrere Artikel des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte sowie der Europäischen Menschenrechtskonvention“, hob Dmytro Lubinez hervor. Er fügte hinzu, dass gemäß den Punkten 2 des Artikels 9 sowie den Punkten 4 und 2 des Artikels 14 der internationalen Dokumente das Recht auf verlässliche und zeitnahe Informationen über die Gründe der Festnahme, den rechtlichen Status und den Aufenthaltsort der Betroffenen deren Familien garantiert. Der Ombudsmann teilte mit, dass er bereits eine entsprechende Anfrage an die russische Ombudsfrau Tatyana Moskalkova gerichtet hat, mit der Aufforderung, offizielle und objektive Informationen über die Situation mit Hriščenkow zu liefern und seine Rechte zu garantieren. „Dieser Fall bestätigt erneut, dass die Besatzungsbehörden nicht einmal in der Lage sind, grundlegende rechtliche Standards für die Bewohner der annektierten Krim zu gewährleisten, und dabei internationale Normen verletzen und menschliche Rechte skrupellos missachten. Solche Praktiken sind zur täglichen Routine für Tausende ukrainischer Bürger geworden, die auf der Halbinsel verblieben sind“, konstatierte er. Zusätzlich ist zu erwähnen, dass der Krimtatarische Mejlis am 18. Mai eine scharfe Erklärung zur Politik Russlands auf der besetzten Krim abgegeben hat. Offizielle Vertreter betonten, dass die heutige Politik Moskaus eine direkte Fortsetzung sowjetischer genozidaler Methoden und Praktiken darstellt, die in der Vergangenheit gegenüber dem Krimtatarenvolk angewandt wurden. Diese Erklärungen bestätigen erneut, dass Menschenrechtsverletzungen und zynische Misshandlungen der Bewohner der Halbinsel systemisch geworden sind und in der internationalen Gemeinschaft zunehmend Empörung hervorrufen. Die Situation auf der Krim bleibt eine dringende Botschaft über die Notwendigkeit einer verstärkten internationalen Untersuchung und Reaktion auf grobe Menschenrechtsverletzungen. Die Ukraine und die internationale Gemeinschaft müssen ihre Anstrengungen bündeln, um die Rechte der Bürger wiederherzustellen und Praktiken wie Entführungen, Verschwindenlassen und rechtswidrige Festnahmen in der Region, die seit langem besetzt ist, zu beenden.

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