In Istanbul wird erneut eine neue Runde diplomatischer Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine vorbereitet, doch einige Nuancen sorgen weiterhin für Besorgnis

Chas Pravdy - 29 Mai 2025 20:09

Laut offiziellen Quellen wird in der russischen Delegation für diese wichtige Phase des diplomatischen Prozesses erneut ein Team vertreten sein, das bereits an früheren Konsultationen teilgenommen hat und von der ukrainischen Seite kritisch bewertet wurde. Das bedeutet, dass Russland erneut Vladimir Medinskiy delegieren wird — den Assistenten von Wladimir Putin, der zuvor die russische Delegation leitete und für scharfe Kritik seitens der ukrainischen Offiziellen wegen unzureichender Vertretung und mangelhafter Produktivität bei früheren Verhandlungen gesorgt hatte. Diese Information wurde in direktem Live-Programm des Senders „Russija 24“ von der Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zakharova, veröffentlicht. Sie betonte, dass die Zusammensetzung der Delegation unverändert bleiben werde und wie bisher Wladimir Medinskiy diese anführen werde. Dies deutet auf die Absicht Kremls hin, auf seine Bedingungen zu bestehen und Kontakte in einer „bequemen Form“ zu halten, was auf ukrainischer Seite unterschiedlich aufgenommen wird. In der Ukraine wird skeptisch reagiert und zu mehr Transparenz und Klarheit aufgerufen. Vertreter des Außenministeriums erklärten, dass die Zusammensetzung der ukrainischen Delegation von der Art und dem Zeitpunkt abhängen werde, wann die russische Seite ein offizielles „Memorandum“ bezüglich Waffenstillstand und anderer Schlüsselkriterien vorlegt, die für den Beginn eines konstruktiven Dialogs notwendig sind. Mit anderen Worten: Kiew besteht darauf, dass ohne klare Dokumente und gemeinsames Verständnis keine Verhandlungen zu echten Ergebnissen führen werden. Der geplante Termin für die zweite Verhandlungsrunde ist der 2. Juni in Istanbul. Russland hat die Initiative für dieses Datum und diesen Ort ergriffen, während die Ukraine bisher keine umfassende offizielle Zustimmung gegeben hat. In der Zwischenzeit fordert Kiew Moskau auf, ein schriftliches „Memorandum“ zum Waffenstillstand vorzulegen, um es vor Beginn der nächsten Verhandlungsrunde zu prüfen. Kiew sieht in diesem Schritt eine Schlüsselmaßnahme, um die Situation zu stabilisieren und eine solide Grundlage für diplomatische Bemühungen zu schaffen. Die außenpolitische Lage ist angespannt und voller wichtiger Details: Präsident Wladimir Zelenskij hat bereits seine Unzufriedenheit geäußert und bemerkt, dass die russische Seite bisher kein offizielles „Memorandum“ an die USA, die Ukraine oder die Türkei übermittelt hat. Dies löste Kritik und Bedenken hinsichtlich der tatsächlichen Absichten Russlands in diesem Prozess aus. Auf der anderen Seite bestätigte der russische Außenminister Sergei Lawrow am 28. Mai seine Vorschläge, den zweiten Verhandlungsdurchgang am 2. Juni ebenfalls in Istanbul abzuhalten. Zuvor wurde bekannt, dass der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow Moskau ein Dokument übergeben hatte, das die offizielle Position Kiews widerspiegelt und Erwartungen an Russland hinsichtlich eines entsprechenden „Memorandums“ enthält. Dies unterstreicht erneut, dass die ukrainische Seite im Prozess auf einen offenen und verständlichen Dialog setzt, während Russland bisher keine formelle Antwort oder Garantie in dieser Hinsicht gegeben hat. Beobachter betonen, dass die Aussicht auf erfolgreiche Verhandlungen nicht nur von diplomatischen Formalitäten abhängt, sondern auch von der Bereitschaft beider Seiten, Kompromisse einzugehen und Bedingungen für eine Konfliktbeendigung zu schaffen. Kiew fordert konkrete Schritte, insbesondere ein einseitiges Dokument zum Waffenstillstand, um Spannung zu reduzieren und eine Basis für einen weiteren konstruktiven Dialog zu schaffen. Gleichzeitig führen die politische Bedeutung und die Rolle von Persönlichkeiten wie Wladimir Medinskiy weiterhin zu Diskussionen und erschweren das Erreichen eines echten Kompromisses. So ist den anstehenden Verhandlungen, die für den 2. Juni in Istanbul geplant sind, mit vielen neuen Herausforderungen und Unsicherheiten zu rechnen. Die Ukraine besteht auf einem offeneren und transparenteren Dialog, während Russland erneut auf ehemalige Vertreter setzt und diplomatische Instrumente aktiv nutzt, um ihre Interessen voranzutreiben. Obwohl die Atmosphäre angespannt ist, hängt der weitere Konfliktverlauf und der Weg zu einem möglichen Frieden in hohem Maße vom Ausgang dieser Verhandlungen ab.

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