Deutschland könnte eine Volksabstimmung über die Lieferung von Taurus-Raketen an die Ukraine abhalten: „Die Kehrtwende der Regierung ist höchst gefährlich und unverantwortlich“

Chas Pravdy - 28 Mai 2025 08:44

In Deutschland äußern Aktivisten und Politiker, die für eine strengere Kontrolle und Transparenz in der Waffenpolitik eintreten, Bedenken hinsichtlich der jüngsten Schritte der Bundesregierung im Kontext der militärischen Unterstützung der Ukraine. Besonders ins Blickfeld gerückt sind die Neuigkeiten über mögliche Änderungen in der Politik bezüglich der Reichweite der deutschen Taurus-Cruise-Raketen, die derzeit im Mittelpunkt der Debatten stehen. Sara Wagenknecht, Vorsitzende der linksgerichteten Allianz „Bündnis 90/Die Grünen“, hat kürzlich eine offene Initiative gestartet und fordert ein Referendum unter den deutschen Bürgern, um die Angemessenheit weiterer Regierungshandlungen bei der Waffenlieferung an die Ukraine zu bestimmen. Sie betont, dass der aktuelle Kurs der Regierung viel zu riskant sei und katastrophale Folgen für die nationale Sicherheit und internationale Stabilität haben könnte. Wagenknecht meint, die Handlungen der Regierung wirken besonders kurzsichtig, da nach geheimen Überlegungen und Informationsverschleierung bezüglich der Waffenlieferungen an den Angreifer, schließlich die Beschränkungen hinsichtlich der Reichweite bei Waffenlieferungen aufgehoben werden. „Wenn deutsche Waffen, insbesondere Taurus-Raketen, in das Einsatzgebiet ukrainischer Streitkräfte gelangen und russische Städte treffen, ist das vergleichbar mit einer offiziellen Kriegserklärung an Moskau“, warnte die Politikerin. Wagenknecht äußerte den Verdacht, dass die deutsche Regierung bereits Taurus-Cruise-Raketen an die Ukraine geliefert haben könnte und diese Information vor der Öffentlichkeit verbergen würde. Sie unterstreicht, dass eine konsequente Strategie zur Aufhebung und Wiedereinführung von Beschränkungen beim Einsatz militärischer Technik besonders unvorsichtig sei. „Zuerst werden die Waffenlieferungen verschleiert, dann werden die Beschränkungen schnell aufgehoben — all dies macht nur dann Sinn, wenn die Regierung ernsthaft an der Lieferung der Taurus-Raketen arbeitet oder diese bereits ausgeführt hat. Das ist absolut inakzeptabel, denn die Bevölkerung muss die Wahrheit kennen und die Möglichkeit haben, ihre Position in einem Referendum zu erklären“, so Wagenknecht. Sie ist der Ansicht, dass die deutschen Bürger ein Recht auf Mitbestimmung und Kontrolle über die Regierungshandlungen in Militärfragen haben, besonders angesichts des potenziellen Risikos einer Eskalation des Konflikts bis hin zur Kernwaffe. Sie forderte ein landesweites Referendum, bei dem die Bevölkerung ihre Meinung zu weiteren Schritten in der Unterstützungspolitik gegenüber der Ukraine und zur Lieferung sensibler Waffen, einschließlich Taurus-Raketen, äußern könne. „Wir dürfen es uns nicht leisten, primitiven Einflussnahmen zu folgen, die von den entscheidenden Prozessen ausgeschlossen sind“, fügte Wagenknecht hinzu. „Denn in einer Situation, in der Entscheidungen hinter verschlossenen Türen getroffen werden, ohne die Meinung der Öffentlichkeit zu berücksichtigen, könnten wir in einer Welt aufwachen, die am Rand eines Atomkriegs steht.“ Bereits am 26. Mai hat Bundeskanzler Friedrich Merz eine sensationelle Aussage gemacht: Die Beschränkungen hinsichtlich der Reichweite der Waffenlieferungen im Rahmen der Unterstützung der Ukraine seien aufgehoben worden. Er erklärte, die deutsche Regierung und ihre Verbündeten hätten diese Beschränkungen bereits vor mehreren Monaten aufgehoben, um den Einsatz von Waffen für Angriffe auf russisches Gebiet zu ermöglichen. Er betonte, dass sowohl die USA, Großbritannien als auch Frankreich dies bereits seit langem genehmigt hätten. Das Kabinett des stellvertretenden Bundeskanzlers Lars Klingbeil widerspricht jedoch diesen Aussagen und betont, dass jegliche Änderungen in der Politik zur Reichweite der Waffen noch nicht offiziell festgestellt wurden und kein kollektiver Beschluss der politischen Elite des Landes sei. Die Aussagen Mertz' in diesem kontroversen Thema haben zusätzliche Spannungen und Unklarheiten ausgelöst, da Brüssel und Berlin bestrebt sind, offene Konflikte im Informationsfeld zu vermeiden. Die Einschränkungen bei der Lieferung deutscher Taurus-Raketen an die Ukraine sind weiterhin ein umstrittenes Thema. Allerdings, will die Ukraine diese Raketen für einen effektiveren Schutz erhalten? Die Anfragen aus Kiew konzentrieren sich bereits seit langem speziell auf dieses Waffensystem, doch eine endgültige Entscheidung wurde bisher nicht getroffen. Zugleich lösen die neuen Änderungen in der deutschen Politik hinsichtlich der Offenlegung des Zugangs zu Langstreckenwaffen und deren Status Empörung und Forderungen nach mehr Transparenz aus. Vor diesem Hintergrund wird der Leiter der ukrainischen Delegation, Wolodymyr Zelenskyj, bald zu einem offiziellen Besuch nach Berlin kommen. Es wird erwartet, dass der ukrainische Präsident die deutsche Seite auf die Dringlichkeit und Sicherheit der Waffenlieferungen, insbesondere der Taurus-Raketen, anspricht und zu größerer Verantwortung sowie Offenheit seitens der deutschen Politiker aufruft. Denn in der aktuellen globalen Lage geht es nicht um persönliche Ambitionen, sondern um die Sicherheit der gesamten Region und die Vermeidung eines groß angelegten Krieges. Die Situation bezüglich der Waffenlieferungen nach Deutschland bleibt also flexibel, aber nach wie vor von Widersprüchen geprägt. Während einige Politiker die Transparenz und die Kontrolle der Bevölkerung fordern, versuchen andere, die tatsächlichen Pläne vor der Öffentlichkeit zu verbergen, aus Angst vor Widerstand. In diesem Zusammenhang scheinen die Aufrufe zu einem Referendum eine mögliche Methode zu sein, die Stimme des Volkes wieder in den Prozess der bedeutenden strategischen Entscheidungen in der Außen- und Verteidigungspolitik zu bringen und so weitere Entscheidungen „hinter verschlossenen Türen“ zu verhindern.

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