Der Präsident der Ukraine, Volodymyr Zelenskyj, hat während einer Pressekonferenz in Berlin eine laute Erklärung zu den letzten Entwicklungen bei den Austausch von Gefangenen und den Absprachen mit Russland abgegeben

Chas Pravdy - 28 Mai 2025 15:47

Er betonte, dass leider wichtige Dokumente bis heute nicht veröffentlicht wurden. Insbesondere berichtete Zelenskyj, dass es der ukrainischen Seite gelungen sei, mit der russischen Seite im Rahmen eines groß angelegten Gefangenaustauschs eine Vereinbarung über die Rückführung von Tausenden Ukrainern aus der Moskauer Gefangenschaft zu treffen. Dennoch, trotz des historischen Charakters der Übereinkünfte und der Hoffnungen auf eine schnelle Beendigung der Verhandlungsphase, wurde das erwartete „Memorandum“ von Moskau bisher nicht vorgelegt. Laut Angaben des ukrainischen Präsidenten erfolgte das Verfahren des Gefangenaustauschs in mehreren Phasen, und jede war komplex. Am ersten Tag – dem 23. Mai – verständigten sich die Ukraine und Russland auf einen Austausch von 1000 Militär- und Zivilgefangenen, von denen 390 Ukrainer zurückkehren konnten. Am folgenden Tag wurden weitere 307 Verteidiger der Ukraine aus der Gefangenschaft freigelassen, und am 25. Mai kehrten weitere 303 ukrainische Kämpfer nach Hause zurück, was einen außergewöhnlichen diplomatischen und menschlichen Durchbruch darstellte. Trotz der erzielten Vereinbarungen bleibt die zentrale Frage – die Frage nach dem Dokument, das alle weiteren Schritte regeln sollte – offen. Nach Zelenskys Worten haben die Verhandlungen in der Türkei eine Einigung über die Vorlage eines „Memorandums“ erzielt, in dem Vorschläge für einen Waffenstillstand und ein Treffen der Staatsführer enthalten sein sollten. Dieses Dokument haben die Ukrainer jedoch nie erhalten. Stattdessen verstärkten sich die Versprechungen und Zusicherungen. „Wir hatten mehr als erwartet, dass sie schließlich ihre ‚Agenda‘ – also den Plan für einen Waffenstillstand, Führertreffen und andere wichtige Schritte – offenlegen würden. Uns wurde versprochen, dass wir nach dem Austausch dieses Memorandum oder zumindest einen Entwurf davon erhalten würden. Doch wie die Praxis gezeigt hat, haben wir nichts bekommen“, sagte Zelenskyj. Der Präsident betonte, dass Vertreter Russlands erklärt hatten, das „Memorandum“ und die „Agenda“ würden unmittelbar nach dem Gefangenaustausch fertiggestellt, aber in Wirklichkeit sei dies nicht geschehen. Die Ukraine und ihre Verbündeten, insbesondere die USA, fühlten sich betrogen und müssten anerkennen, dass das lang erwartete Dokument nicht erscheint, während immer mehr Anzeichen dafür sprächen, dass Moskau den Prozess verzögere. „Wir haben unsere Partner in den Vereinigten Staaten um zusätzliche Unterstützung und Beratung gebeten, und alle haben eindeutig bestätigt: Weiteres Warten ist sinnlos. Jetzt ist es an der Zeit, zu ernsthafteren und entschlosseneren Schritten überzugehen“, betonte Zelenskyj. Vorangegangene Phasen des Gefangenaustauschs bezeugen die Situation, in der sich die Verhandlungen befinden. So haben ukrainische und russische Vertreter am 23. Mai die erste Phase – den Austausch 1000 gegen 1000 – vereinbart, bei dem 390 Ukrainer in die Heimat zurückkehrten. Am nächsten Tag – dem 24. Mai – wurden weitere 307 ukrainische Verteidiger freigelassen, und im Rahmen des 1000-gegen-1000-Austauschs, der am 25. Mai in der Türkei abgeschlossen wurde, kehrten zusätzlich 303 unserer Landsleute zurück. Insgesamt – nach offiziellen Angaben – hat die Ukraine bereits rund 1000 Kämpfer und Zivilpersonen zurückgebracht. Dieser Prozess war schwierig und erforderte große diplomatische Anstrengungen. Gleichzeitig ist die ukrainische Seite aber auch enttäuscht von der mangelnden Aktivität Moskaus hinsichtlich der Unterzeichnung und Umsetzung des Dokuments, das die Grenzen der Kampfhandlungen hätte festlegen sollen. Unterdessen gibt es in Moskau neue Aussagen über ein mögliches Ende der Verhandlungen sowie Vorbereitungen auf neue Verhandlungsrunden. Der russische Außenminister Sergei Lawrow erklärte, dass in Moskau eine „fortgeschrittene Phase“ der Arbeit an einem Memorandum stattfinde, das die Beendigung der Kampfhandlungen in der Ukraine regeln soll. Gleichzeitig betonte er, dass die genauen Termine oder Fristen für eine zweite Verhandlungsrunde noch nicht festgelegt seien. Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte seinerseits, dass Russland bereit sei, an einem Dokument zu arbeiten, das für eine bestimmte Zeit einen Waffenstillstand vorsieht und möglicherweise Verhandlungen ermöglicht. Zudem stellte er fest, dass die Kontakte zwischen der ukrainischen und russischen Seite, insbesondere zwischen den Verhandlungsgruppen, wieder aufgenommen wurden und der Dialogprozess weiterläuft. All diese Aussagen wecken Argwohn in der Ukraine und beweisen, dass der Prozess der Friedensvereinbarungen weiterhin von der Bereitschaft Moskaus abhängt. Insgesamt bleibt die Situation mit dem Memorandum angespannt, während auf dem Schlachtfeld und in der diplomatischen Arena kontroverse Prozesse und Unsicherheiten andauern. Die Ukraine ist fest entschlossen, nicht nur abzuwarten, sondern ihre Schritte zur Verteidigung der Interessen und der Sicherheit des Landes aktiv zu verstärken, angesichts der lauten und chaotischen Verhandlungen.

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