Kellogg prognostiziert ein mögliches nächstes Treffen zwischen der Ukraine und Russland in Genf und öffnet damit ein neues Kapitel in den diplomatischen Bemühungen zur Beilegung des Konflikts
Im Kontext langwieriger Verhandlungsprozesse zur Beendigung der militärischen Auseinandersetzungen zwischen der Ukraine und Russland machte der US-Präsidentenbeauftragte Keith Kellogg eine überraschende Aussage über den möglichen Ort des zukünftigen Treffens der beiden Seiten. Seinen Worten zufolge könnte die nächste Gesprächsrunde in der Schweizer Stadt Genf stattfinden, obwohl zuvor auch andere Optionen in Betracht gezogen wurden, darunter der Vatikan. Während einer Sendung auf Fox News erwähnte Kellogg: „Wir erwarten ein weiteres Treffen. Nach unseren Prognosen wird es wahrscheinlich in Genf stattfinden. Wir hätten es auch gern im Vatikan abgehalten, denn dies wäre ein neutraler und symbolischer Ort für die Verhandlungen. Allerdings war es für die russische Seite kein Interesse, dorthin zu fahren, daher wird wahrscheinlich Genf der nächste Treffpunkt.“ Der Gesprächspartner betonte: „Wir sind offen für alle Optionen, und falls Russland seine Haltung ändert, könnten wir die Idee des Vatikans wieder aufgreifen, aber derzeit betrachten wir Genf als den wahrscheinlichsten Ort.“ Dem vorausging eine Aktivisierung diplomatischer Bemühungen. So fanden am 16. Mai in Istanbul Dreiergespräche zwischen Delegationen der Ukraine, der USA und der Türkei statt, um Wege zur Deeskalation des Konflikts zu erkunden. Am selben Tag kam es auch zu einem Treffen zwischen ukrainischer und russischer Delegation unter Vermittlung türkischer Kollegen — das erste direkte Treffen Kiews und Moskaus seit 2022. Dies ist ein bedeutender Meilenstein im diplomatischen Prozess, der Hoffnung auf eine allmähliche Lösung aus einer Sackgasse der Verhandlungen weckt. Der ukrainische Außenminister Andrija Dmytro Sibirja bestätigte, dass Kiew das Vatican weiterhin als potenziellen Ort für Friedensverhandlungen in Betracht zieht. Seiner Ansicht nach könnte eine neutrale Umgebung im Vatikan günstige Bedingungen für einen konstruktiven Dialog schaffen. Gleichzeitig äußerte Russlands Außenminister Sergej Lawrow eine andere Haltung zur Idee, Verhandlungen im Vatikan abzuhalten, und bezeichnete sie als „inelegant“ aus diplomatischer Sicht. Nach den Aussagen des russischen Diplomaten sei ein solches Format unakzeptabel oder in seiner Effektivität stark eingeschränkt, insbesondere bei entscheidenden Diskussionen. Insgesamt bleibt die Lage angespannt. Doch in den letzten Wochen deuteten neue Signale darauf hin, dass die diplomatischen Bemühungen um einen Kompromiss an Fahrt gewinnen. Die Erwartungen bezüglich des möglichen Ortes des nächsten Treffens sind von großer Bedeutung für die weitere Entwicklung des Verhandlungsprozesses. Gleichzeitig gibt es noch keine stabile Klarheit bezüglich des Formats und der zeitlichen Rahmen; viele Faktoren bleiben ungewiss. Es ist wichtig zu betonen, dass das Erreichen von Vereinbarungen derzeit als ein entscheidender Schritt zur Beendigung des langwierigen Krieges und zur Rückkehr des Friedens auf ukrainischem Boden angesehen wird.