In Russland wurde erneut bestätigt, dass an einem sogenannten „Memorandum“ über eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine gearbeitet wird
Dies geschah vor dem Hintergrund anhaltender und groß angelegter Angriffe russischer Streitkräfte auf ukrainische Positionen, was Besorgnis in der internationalen Gemeinschaft und bei ukrainischen Verteidigern hervorrief. Erklärungen kamen von Maria Zakharova, Vertreterin des russischen Außenministeriums, die am Dienstag bei einem Briefing bestätigte, dass Russland noch an einem Entwurf eines Dokuments arbeitet, das auf die Schaffung einer friedlichen Konjunktur abzielt. Diese Worte wurden ausgesprochen, während russische Streitkräfte massive kombinerte Angriffe auf ukrainische Infrastruktur und Militärziele durchführten. Laut der Diplomatin umfasst die Arbeit an dem Memorandum mehrere Schlüsselkomponenten: die Prinzipien der Konfliktlösung, mögliche Zeitpläne für den Abschluss eines Friedensabkommens sowie eine mögliche einseitige oder vereinbarte Waffenruhe. Zakharova betonte, dass nach Abschluss der Vorbereitungen alle Dokumente sofort an Kiew übermittelt werden, um mit der ukrainischen Seite zu diskutieren. Sie äußerte die Hoffnung, dass die ukrainische Seite eine ähnliche Arbeit durchführt und beabsichtigt, Russland gleichzeitig über ihre Ergebnisse zu informieren, sobald das russische Projekt vorliegt. „Russland arbeitet an diesem Memorandum, und sobald es fertig ist, werden wir es unverzüglich an die ukrainische Seite übergeben“, sagte Zakharova. Sie fügte hinzu, dass die Parteien die Beratungen intensivieren sollten, um eine Einigung zu erzielen und möglicherweise die Grundlage für einen zukünftigen, umfassenderen Friedensvertrag zu legen. Erinnern wir daran, dass in den letzten Wochen zahlreiche Meldungen über eine mögliche Konfliktlösung zutage treten. Allerdings sind die tatsächlichen Schritte Russlands, insbesondere in Form massiver Angriffe auf die Ukraine, weit von einem formellen Prozess der Friedensverhandlungen entfernt. So flogen in der Nacht vom 24. Mai russische Streitkräfte 14 Iskander-M-Balistiksherkel und 250 Angriffsdrohnen über die Ukraine. Die ukrainischen Streitkräfte konnten sechs Raketen und 128 Drohnen abschießen, weitere 117 wurden durch elektronische Kampfsysteme zerstört oder als verloren gemeldet. In der folgenden Nacht, am 25. Mai, intensivierten russische Truppen ihre Aktivitäten mit neuen Angriffsmitteln: 9 Iskander-M- und KN-23-Raketen, 55 Kalibr-Raketen vom Typ X-101 sowie größere Kaliber, darunter X-22, und gelenkte Flugkörper wie X-59/69. Bei diesem Angriff kamen 12 Menschen ums Leben, weitere 60 wurden verletzt, und die örtliche Bevölkerung sowie die ukrainische Verteidigung erlitten erhebliche Zerstörungen. Bereits zuvor, in der Nacht vom 26. Mai, führte Russland einen weiteren groß angelegten Angriff durch, bei dem mehr als 360 Kampffahrzeuge zum Einsatz kamen. Militärische Flugzeuge und Luftabwehrsysteme schossen 9 Kreuzraketen ab und neutralisierten 288 Drohnen — doch die vollständige Neutralisierung des Feindes lässt noch auf sich warten. Gleichzeitig besteht die ukrainische Seite auf ihrer Position hinsichtlich der Notwendigkeit, klare Bedingungen und Verfahren für eine mögliche Waffenruhe festzulegen, und betont ihre Bereitschaft zu einem konstruktiven Dialog. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte angesichts der lang andauernden und gnadenlosen Bombardements, dass die Ukraine offen für Verhandlungen sei, jedoch unter strengen, stabilen und für sie vorteilhaften Bedingungen. Am 19. Mai, nach Beratungen mit dem US-Kollegen Donald Trump, berichtete Präsident Wladimir Putin von seiner prinzipiellen Bereitschaft, „an einem Memorandum mit der Ukraine zu arbeiten, das die schnelle Beendigung des Feuers fördern würde.“ Am selben Tag erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelensky, dass die Ukraine auf russische Vorschläge im Format eines Memorandums wartet: „Wenn Russland dieses Dokument vorlegt, werden wir es analysieren und unsere Bemerkungen formulieren.“ Dennoch, angesichts des Mangels an echten Anstrengungen seitens Russlands und zahlreicher Berichte über längere Waffenpause, stellen ukrainische Bürger und Experten zunehmenderweise die wirklichen Absichten Russlands in Frage. Die im Mai angekündigte Rhetorik über ein „mögliches Memorandum“ sowie Putins Worte über „Wiederaufnahme der Kontakte und Arbeit am Frieden“ werfen immer mehr Zweifel in der internationalen Öffentlichkeit an den wahren Zielen Kremls auf. Insgesamt bleibt die Situation angespannt: Die ukrainischen Verteidiger kämpfen gegen hartnäckige russische Streitkräfte, die mit großer Beharrlichkeit Waffensysteme einsetzen, während die ukrainische Regierung und internationale Partner versuchen, das Konfliktniveau zu senken und Wege zum Frieden zu finden — bisher ohne konkrete Ergebnisse. Alle warten darauf, dass endlich echte Schritte und Dokumente folgen, die eine Lösung der Situation ermöglichen und den Weg für eine langfristige Beilegung ebnen.