In der Europäischen Union entfaltet sich eine angespannte Diskussion über neue Maßnahmen gegen Russland, insbesondere werden radikale Schritte zur Begrenzung des Ölpreises vorgeschlagen

Chas Pravdy - 27 Mai 2025 10:00

Quellen, die die Unterlagen der Financial Times erreichten, zufolge strebt die Brüsseler Führung an, eine Obergrenze für den russischen Ölpreis bei 45 US-Dollar pro Barrel festzulegen. Dies glauben die EU-Kommission und die führenden Mitgliedsländer, wird den Sanktionsdruck auf Russland erhöhen und seine finanziellen Möglichkeiten im Kontext des anhaltenden Krieges in der Ukraine einschränken. Laut den erhaltenen Informationen stößt die Idee, die Obergrenze von den geplanten 60 auf 45 US-Dollar zu senken, derzeit auf gemischte Reaktionen bei den EU-Mitgliedstaaten. In den Mitgliedsländern finden noch interne Diskussionen und Konsultationen statt, da nicht alle zustimmen. Insbesondere Nachbarländer und andere Partnerstaaten möchten die Folgen einer solchen Entscheidung für den Energiemarkt und die Wirtschaft insgesamt sorgfältig abwägen. Es wird berichtet, dass Brüssel beabsichtigt, die Preisschwelle für den Export russischen Rohöls von den derzeitigen 60 auf 45 US-Dollar pro Barrel im Rahmen des 18. Sanktionspakets gegenüber Moskau zu senken. Dies ist Teil einer umfassenden Strategie zur Verschärfung der Beschränkungen, um die russische Wirtschaft im Zusammenhang mit den Handlungen im Krieg gegen die Ukraine zu schwächen. Bei einem Treffen der Finanzminister der G7-Länder letzte Woche wurde das Thema Ölpreis zu einem der Schwerpunkte. Kanada wurde vorgeschlagen, in der gemeinsamen Erklärung eine klare Aufforderung zur Verschärfung der Sanktionen aufzunehmen — insbesondere zusätzliche Beschränkungen oder Höchstpreise. Diese Idee wurde von der Mehrheit unterstützt, darunter Frankreich, Deutschland, Italien und Großbritannien. Allerdings kam es zu einer entscheidenden Wendung aufgrund des Widerstands der USA. Laut Quellen bestand US-Finanzminister Scott Bellingen darauf, dass dieser Punkt nicht in die gemeinsame Erklärung der G7 aufgenommen werde, um eine Eskalation des Konflikts mit Washington zu vermeiden. Als Ergebnis wurde eine Kompromisslösung beschlossen: Das Dokument besagt, dass die G7-Länder „alle möglichen Optionen zur Verschärfung des Drucks prüfen“, einschließlich zusätzlicher Sanktionen, falls sich die Situation bezüglich der Friedensbemühungen weiterhin nicht verbessert. Es ist zu beachten, dass nicht alle EU-Länder gleich auf diese Initiative reagieren. Ungarn und Griechenland, die zuvor skeptisch gegenüber Preisbegrenzungen für Öl waren, denken derzeit noch nach und bewerten die potenziellen Folgen eines solchen Schrittes. Gleichzeitig äußerte die finnische Außenministerin Elina Valtonen die Meinung, dass die Höchstpreise noch weiter gesenkt werden sollten — auf 40 US-Dollar pro Barrel. In ukrainischen Kreisen wird betont, dass eine Reduzierung des maximalen Preises auf 30 US-Dollar wirksamere Instrumente für die Verstärkung der Sanktionen und die Bekämpfung der russischen Aggression darstellen würde. Somit befindet sich die EU in einem komplexen Prozess, einen Kompromiss bezüglich der Ölpreisbegrenzungen für Russland zu finden, was die zukünftige Sanktionspolitik und den Energieregime in der Region erheblich beeinflussen könnte. Die Frage bleibt offen, da die verschiedenen Länder versuchen, wirtschaftliche Interessen mit sicherheitspolitischen Zielen in Einklang zu bringen, um eine Eskalation des Konflikts zu verhindern und ihre Position in der globalen Politik zu stärken.

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