Im Großaufgebot der Sicherheitskräfte wurde ein Betrugssystem aufgedeckt, bei dem Soldaten illegal ins Ausland geschleust wurden, gegen eine einfache Belohnung von 15

000 US-Dollar Eine groß angelegte Spezialoperation ukrainischer Sicherheitsbehörden, die mehrere Monate dauerte und sechs Regionen des Landes umfasste, führte zur Festnahme einer organisierten Kriminalgruppe, die sich mit illegalen Schleusungen von Soldaten von ukrainischen Militärteilen in Nachbarländer – Rumänien und Moldawien – beschäftigte. Laut Quellen im Büro des Generalstaatsanwalts und der Nationalpolizei gehörte dieses Schema zu den größten kriminellen Geschäften in diesem Bereich in jüngster Zeit und hat bereits mindestens 25 illegale Fluchten aus militärischen Einheiten begangen. Nach operativen Informationen umfasste die durch mehr als 300 Sicherheitskräfte geleitete Sonderaktion über 48 Durchsuchungen in verschiedenen Regionen der Ukraine, darunter in den Gebieten Chernivtsi, Lwiw, Ternopil und anderen. Bei den Durchsuchungen wurde eine erhebliche Menge an wertvollem Eigentum beschlagnahmt: über 160.000 Hryvnen, mehr als 21.000 US-Dollar, 2.000 Euro sowie 12 Fahrzeuge, mehrere Waffen und Kommunikationsmittel, die von den Tätern zur Koordination ihrer Aktionen benutzt wurden. Die Organisatoren des Schemas – Senioren aus der Region Chernivtsi im Alter von 55 und 65 Jahren – handelten in Partnerschaft mit einer Anwältin aus Lwiw, die für die Suche nach Wehrpflichtigen, die Akquise "Klienten" und deren Überredung zur Flucht verantwortlich war. Es stellte sich während der Ermittlungen heraus, dass sie aktiv an der systematischen Anstiftung von Soldaten beteiligten, eigenmächtig die Dienstverhältnisse zu verlassen, gegen Bezahlung. Das kriminelle Netzwerk arbeitete zu äußerst profitablen Tarifen: Für die ersten 3 bis 6 Tausend US-Dollar organisierte man die Flucht vom Militärstützpunkt bis zu den Grenzregionen. Für komplexere Schleusungsoperationen über die Staatsgrenze wurden bis zu 15.000 US-Dollar verlangt. Den Kunden wurde vollständiger Schutz, politische und rechtliche Unterstützung bei der Entlassung aus dem Dienst versprochen, verbunden mit dem Hinweis, dass sie "ihre Kontakte" beim Militär hätten, was einen sicheren Übertritt garantieren sollte. Den Ermittlern gelang zudem die Feststellung, dass die Gruppe aktiv die Hilfe weiterer fünf Komplizen einbezog, welche die "Klienten" zu den Grenzen begleiteten, dabei offizielle Kontrollpunkte umgingen. Dies erlaubte es den Kriminellen, formelle Verfahren zu umgehen und die Grenze an inoffiziellen Übergangsstellen – den sogenannten "grauen" Übergängen – zu überschreiten, was das Risiko einer Festnahme oder Entdeckung ausschließt. Die Ermittler haben bereits Strafverfahren nach Artikel 332 ("Illegaler Grenzübertritt") und Artikel 114 ("Behinderung der rechtmäßigen Tätigkeit der Streitkräfte der Ukraine") eingeleitet. Nach den Durchsuchungen wurde allen Festgenommenen Verdachtsmeldungen übermittelt. Den Hauptbeschuldigten droht eine Freiheitsstrafe von bis zu neun Jahren mit Einziehung des Eigentums. Derzeit untersuchen die Ermittler weitere Umstände der kriminellen Aktivitäten und beabsichtigen, die mögliche Beteiligung anderer Personen an der Organisation des Systems zu ermitteln, da die Daten auf ein weites Netzwerk und eine umfangreiche Operation hinweisen. Das externe Einsatzmanagement der Sicherheitskräfte, so die Pressemitteilung der Nationalpolizei, zeigte ein hohes Maß an Professionalität und Koordination. Beschlagnahmtes Eigentum, darunter teure Fahrzeuge und Waffen, wurde den entsprechenden Diensten zur Verwahrung übergeben. Daten aus privaten Telefonen sowie handschriftliche Aufzeichnungen, die bei den Durchsuchungen gefunden wurden, können als wichtige Beweismittel im Verfahren dienen. Zum Schutz erinnert das Innenministerium daran, dass ukrainische Sicherheitskräfte bereits mehrfach mit Verbrechen dieser Art beschäftigt waren. Diese Operation war jedoch die größte in Bezug auf die Anzahl der Festgenommenen und die Menge des beschlagnahmten Eigentums. Die Ermittlungen gegen die Verdächtigen dauern bereits mehrere Monate, und die Fachleute arbeiten derzeit daran, alle Details und Verbindungen zu klären, um ähnliche Schemen in Zukunft zu verhindern.