Die USA werden von Russland konkrete Bedingungen für zukünftige Verhandlungen erwarten, während Kiew bereits seine Prioritäten vorgelegt hat
Die Regierung der Vereinigten Staaten hat von der ukrainischen Führung ein wichtiges Dokument erhalten – eine Liste von Bedingungen für die Erreichung des Friedens, und wartet nun aktiv auf Gegenvorschläge aus Moskau. Das berichtete der Sonderbeauftragte des amerikanischen Präsidenten für Fragen der Ukraine, Kit Kellogg, in einem Kommentar für den Fernsehsender Fox News, wie “European Truth” informiert. Diese Nachricht bestätigt, dass der diplomatische Prozess zur Beilegung des Konflikts an Fahrt gewinnt und die Parteien sich auf neue Verhandlungsrunden vorbereiten. Laut Kellogg kam es kürzlich zu einem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Während dieses Gesprächs informierte die russische Seite, dass sie sich auf die Vorbereitung eines sogenannten Memorandums konzentriert – eines Dokuments, das als Rahmenvereinbarung für weitere Schritte dienen könnte. Daher, so der Sonderbeauftragte, hat Washington nun “rote Linien” von Kiew erhalten und hofft auf eine gleiche Liste von Moskau. „Wir haben bereits eine Liste der Bedingungen von der ukrainischen Seite, nun müssen wir etwas Ähnliches von Russland erhalten“, zitiert “European Truth” seine Worte. Kellogg fügte hinzu, dass nach der Vorlage beider Seiten ihre Dokumente miteinander verbunden, gemeinsame Ansatzpunkte gesucht und ein abgestimmtes “Friedensmemorandum” erstellt werden soll. Er betonte, dass dieser Prozess eine sorgfältige Analyse beider Dokumente, die Suche nach Kompromissen und die Formulierung eines gemeinsamen Aktionsplans beinhaltet. „Sobald wir beide Dokumente – das ukrainische und das russische – erhalten haben, können wir diese zusammenfügen. Das ist vergleichbar mit dem Zusammenbauen eines Puzzles: Man muss die passenden Teile finden, die sie verbinden. Dann stellen wir die Frage: Wo gibt es Raum für Kompromisse? Und wenn wir ihren ‘dringenden Plan’ oder das Memorandum haben, erstellen wir eine gemeinsame Version, und es wird ein weiteres Treffen geben“, fügte Kellogg in seinem Interview hinzu. Der Trump-Sonderbeauftragte berichtete außerdem, dass Washington die Idee unterstützt, die nächste Verhandlungsrunde zwischen der Ukraine und Russland im Vatikan abzuhalten – allerdings wurde dieser Vorschlag vonseiten Russlands abgelehnt. Laut seinen Worten strebte Amerika eine Teilnahme an den diesjährigen Verhandlungen im Rahmen eines Dialogs in der internationalen Hauptstadt der Geistlichkeit an, doch Moskau lehnte dies ab. Ergänzend ist zu sagen, dass Ende letzter Woche bedeutende diplomatische Ereignisse stattfanden: Am 16. Mai führten die ukrainischen und türkischen Delegationen dreiseitige Verhandlungen in Istanbul, und in der selben Stadt fand ein bilaterales Treffen zwischen Kiew und Moskau statt – das erste seit 2022, das auf ein ernsthaftes Dialogniveau anstieg. Es war der erste direkte Kontakt zwischen der ukrainischen und russischen Seite nach langer Zeit. Außenminister der Ukraine, Andrij Jybga, erklärte in diesem Zusammenhang, dass Kiew den Vatikan weiterhin als potenziellen Ort für zukünftige Verhandlungen mit der RF betrachtet. Der russische Außenminister Sergej Lawrow jedoch kommentierte öffentlich, dass Verhandlungen im Vatikan „nicht elegant“ seien und nicht im Einklang mit diplomatischen Protokollen stehen. Dies deutet auf Missverständnisse und mögliche Hindernisse bei der Erreichung eines Kompromisses hin. Offensichtlich gehen die Eskalation des Konflikts und der Wunsch nach einer diplomatischen Lösung mit komplexen Manövern beiderseits einher. Die Vereinigten Staaten, die den Dialog fördern wollen, warten auf konkrete Vorschläge Moskaus, bevor sie den nächsten Schritt in der Suche nach einem Kompromiss machen. Kiew wiederum zeigt seine Bereitschaft zu Verhandlungen und strebt eine politische Lösung an, in der Hoffnung, dass die Diplomatie den Krieg beenden kann, der bereits Tausende von Menschenleben gekostet und viel Schicksal zerstört hat.