Abgeordneter Yegor Czerniew: Treffen im Rahmen der NATO-PAS in den USA weicht vom Kernthema des Krieges in der Ukraine ab

Chas Pravdy - 27 Mai 2025 16:16

Der Vorsitzende der ukrainischen ständigen Delegation in der NATO-Pasen Yegor Czerniew hat eine ausführliche Analyse der letzten Sitzung in Dayton vorgenommen, die nach drei Jahren erstmals das Interesse am Schlüsselthema – dem Krieg Russlands gegen die Ukraine – verringert hat. Seinen Worten zufolge zeigten die amerikanischen Parlamentarier während gezielter Debatten und Diskussionen eine bedeutende Zurückhaltung und weniger aktives Interesse daran, die ukrainische Position zu unterstützen, was auf eine gewisse Wende in der Herangehensweise der Partner hinweist, mit denen die Ukraine weiterhin zusammenarbeiten muss. Laut Czerniew war seine Eindrücke von der Sitzung, dass dieses Mal ein „zwiespältiges Bild“ zu beobachten war. Sein Schluss basiert auf der Feststellung, dass zwar das ukrainische Thema weiterhin präsent war und einige Berichte verlesen wurden, der Hauptfokus jedoch auf anderen historischen Aspekten lag. Statt sich auf den modernen Krieg zu konzentrieren, griffen die Teilnehmer der Sitzung mehr historische Erfahrungen auf – insbesondere die Unterzeichnung der Daytoner Abkommen vor 30 Jahren, die den bewaffneten Konflikt in Bosnien und Herzegowina beendeten. Dies wurde als lebendige Mahnung an die Lektionen der Vergangenheit, aber Czerniew ist der Meinung, dass diese Betonung einen Wandel in der Aufmerksamkeit der NATO-Mitglieder symbolisiert. Ein weiterer wichtiger Punkt war die Atmosphäre bei den persönlichen Treffen. Der Leiter der ukrainischen Delegation merkte an, dass das Treffen mit den amerikanischen Kollegen nicht so herzlich und wohlwollend verlief wie zuvor. Der Kontrast zwischen den Ergebnissen im Flur und der offenen Kommunikation mit den europäischen Parlamentariern war deutlich. „Die Europäer, übrigens, waren auch überrascht über diese Verschiebung des Fokus und die von den Organisatoren der kosmopolitischen Plattform vorgenommenen Änderungen der Akzente“, äußerte Czerniew. Trotz dieser Nuancen zeigte sich die ukrainische Delegation zufrieden mit der abschließenden Erklärung, die laut Czerniew ein weiteres wichtiges Dokument im Kontext aktueller internationaler Prozesse geworden ist. Positiv hebt er die Ablehnung der Ultimaten des Kremls hervor, aus denen hervorging, dass die Ukraine angeblich kein Mitglied der NATO werden könne. Dies sei ein starkes Signal der Unterstützung durch die Verbündeten und hoffe auf weitere Fortschritte für die Ukraine bezüglich der Mitgliedschaft. Czerniew fasste zusammen, dass trotz der Verschiebung der Schwerpunkte und temporärer Schwierigkeiten die NATO-PAS-Sitzung insgesamt für die Ukraine erfolgreich und nützlich war. „Wir haben die Bestätigung bekommen – sowohl in Europa als auch in den USA – dass unsere Positionen unterstützt werden. Mit den amerikanischen Kollegen sind wir übereingekommen, dass wir weiterarbeiten und unseren Kurs beibehalten müssen“, sagte er. Zur Erinnerung, zuvor gab es Berichte, dass aufgrund von Unklarheiten in den diplomatischen Kreisen der USA im Zusammenhang mit internen politischen Umbrüchen im Land mögliche Kompromisse hinsichtlich des Formats des NATO-Gipfels in Den Haag beschlossen werden, insbesondere – möglicherweise ohne Einladung Wladimir Zelenskijs und ohne direkte Beteiligung der Ukraine. Offizielle Vertreter der amerikanischen Administration widersprechen jedoch den Thesen eines angeblichen Gegensatzes und betonen die Beständigkeit und Unterstützung für die Ukraine in Form geplanter Konsultationen und Pläne für die zukünftige Zusammenarbeit. Damit bleibt die Situation rund um die internationale Unterstützung der Ukraine offen und regt zu zahlreichen Diskussionen über zukünftige diplomatische Schritte an. Eines ist jedoch klar: Die ukrainische Diplomatie strebt weiterhin an, den Kurs auf die Verstärkung der Integration in westliche Sicherheitsstrukturen beizubehalten, und verteidigt beharrlich ihre Interessen auf internationaler Ebene, trotz besorgniserregender Verschiebungen in den Einstellungen und Schwerpunkten der Partner.

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