In den Vereinigten Staaten hat ein bedeutendes Gerichtsurteil stattgefunden, das die Zukunft von Tausenden ausländischer Studierender, die im Land studieren, erheblich beeinflussen könnte

Chas Pravdy - 23 Mai 2025 06:49

Das Bundesbezirksgericht Kaliforniens hat auf zahlreiche Beschwerden und Stellungnahmen von Studierendenvertretern gehört und eine Entscheidung erlassen, die die US-Regierung, insbesondere die Administration unter Präsident Donald Trump, offiziell daran hindert, den Visumstatus ausländischer Studierender ohne ordnungsgemäßes Gerichtsverfahren aufzuheben. Dieses Urteil gilt landesweit und stellt einen der bedeutendsten Schritte zum Schutz der Rechte ausländischer Staatsbürger dar, die in den USA studieren. Gemäß der Anordnung dürfen Maßnahmen zur Aberkennung des legalen Status von ausländischen Studierenden in den USA, einschließlich der Aufhebung von Visa, nur noch im Rahmen einer individuellen, rechtlich begründeten Prüfung erfolgen. Die Behörde muss sämtliche im Bundesrecht vorgesehenen Verfahren einhalten, bevor sie Maßnahmen in diesem Bereich durchführt. Es wird betont, dass das Urteil die Notwendigkeit eines sachlichen Vorgehens berücksichtigt und die Behörden verpflichtet, die festgelegten Standards zu befolgen, um den Studierenden ein Recht auf faire Anhörung zu garantieren und unbegründete repressiven Maßnahmen zu vermeiden. Dieses Gerichtsurteil entstand vor dem Hintergrund der massiven Maßnahmen, die die Trump-Administration Anfang des Jahres begonnen hatte umzusetzen. So wurde unter anderem die Registrierung Tausender ausländischer Staatsbürger im SEVIS-System (Student and Exchange Visitor Information System) eingestellt, was ihnen den legalen Aufenthalt in den USA im Status als Studierende erschwerte. Begründet wurde diese Maßnahme mit der Bekämpfung potenzieller Bedrohungen durch Studierende mit kriminellem Hintergrund, wobei die Maßnahmen teilweise auch im Zusammenhang mit dem Wunsch standen, die Einwanderungsströme strenger zu kontrollieren. Ein wichtiger zusätzlicher Faktor war die Information, dass die amerikanische Seite während desselben Zeitraums die Zertifizierung der Harvard University im Rahmen der vom SEVIS-System überwachten Programme widerrief. Dies bedeutete, dass die Universität keine ausländischen Studierenden mehr legal aufnehmen konnte, was eine schwere Krise in der akademischen Gemeinschaft auslöste und Protestwellen hervorrief. Es ist jedoch zu beachten, dass die entsprechende Anordnung des Bezirksgerichts nur die individuellen Studierenden und deren legalen Status betrifft und nicht die gesamte Bildungseinrichtung. Experten zufolge führt die Streichung der Registrierung im SEVIS-System faktisch zum Verlust des legalen Status der Studierenden in den USA. Das erhöht die Risiken ihrer Festnahme, Inhaftierung und sogar die erzwungene Ausreise ohne weitere rechtliche Verfahren. Die Regierung hatte bereits im April den zuvor aufgehobenen Status von Tausenden Studierenden wiederhergestellt, trotz zahlreicher Gerichtsverfahren und Streitigkeiten. Dennoch äußern Richter Bedenken, dass die Regierung versuche, die gerichtliche Kontrolle zu umgehen, indem sie ihre eigene Politik im Einzelfall nach eigenem Ermessen ändert. Der Bundesrichter Jeffrey White kritisiert in seiner Entscheidung ausdrücklich die Taktik der Beamten, ihre Position rasch zu ändern, um die Einhaltung gesetzlicher Verfahren zu vermeiden und Entscheidungen über einzelne Studierende nach eigenem Ermessen zu treffen. Er stellt jedoch auch fest, dass dieses Vorgehen illegal ist und zu zahlreichen Missbräuchen führen kann. White hebt hervor, dass die Studierenden, die derzeit Klage eingereicht haben, gute Erfolgsaussichten besitzen, da ihr Recht auf Schutz verletzt wurde und die Entscheidungen der Verwaltung willkürlich und unvorhersehbar sind. Die Entscheidung verbietet zudem der Regierung, Studierende zu inhaftieren oder festzunehmen, deren Status widerrufen wurde, sowie irgendwelche ungünstigen rechtlichen Konsequenzen ohne ordnungsgemäßes Gerichtsverfahren zu verhängen. Frühere Medienberichte berichteten, dass das US-Gesundheitsministerium und die Sozialbehörde die Fördermittel für Harvard University im Umfang von über 60 Millionen US-Dollar einstellen will. Grund sei angeblich die unzureichende Reaktion der Universität auf antisemitische Tendenzen und diskriminierende Handlungen auf dem Campus. Anfang März teilte die Universitätsleitung mit, dass aufgrund finanzieller Unsicherheiten infolge der Politik der Trump-Administration die Neueinstellung von Lehrkräften und Personal vorübergehend ausgesetzt wurde. Im April reichte die Universität Klage gegen die US-Regierung ein und beschuldigte die Regierung, willkürliche Kürzungen bei der Forschungsaus funding als Strafe für den Widerstand der Hochschule gegen die Verletzung ihrer verfassungsmäßigen Rechte zu nutzen. Die Situation in den USA ist somit derzeit von Unsicherheiten geprägt und zeigt einen Konflikt zwischen Regierung und Bildungseinrichtungen sowie die Interessen ausländischer Studierender, die eine Möglichkeit suchen, im Land eine Hochschulbildung zu erlangen, das den intellektuellen Beitrag und die internationale Zusammenarbeit hoch schätzt. Das Gerichtsurteil, das die Aufhebung von Visa ohne ordnungsgemäßes Verfahren verbietet, eröffnet neue Perspektiven für Studierende. Dennoch muss dieser Erfolg gesetzlich fest verankert werden, um stabile und garantierte Rechte für ausländische Staatsbürger, die in den USA studieren möchten, durchzusetzen.

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