Der US-Präsident Donald Trump gab eine unerwartete Erklärung zu den zukünftigen Handelsschritten gegen die Europäische Union ab, die in internationalen Wirtschaftskreisen großes Echo fand

Chas Pravdy - 23 Mai 2025 15:48

Laut seinen Angaben könnten die Vereinigten Staaten ab Anfang Juni 2025 extrem hohe Zölle – bis zu 50 % – auf importierte Waren aus EU-Ländern einführen. Diese Entscheidung, so Trump, sei eine Reaktion auf systematische Handelsbarrieren, die seiner Meinung nach amerikanische Hersteller ungerecht einschränken und das rapide Wachstum des Handelsdefizits fördern, was zuvor als eher amerikanisches Phänomen im Verhältnis USA-EU galt. Die Erklärung des Politikers wurde über sein Konto auf der Plattform Truth Social veröffentlicht und hat bereits zahlreiche Kommentare internationaler Analysten hervorgerufen. Trump ist überzeugt, dass die Europäische Union zynisch mehrere Maßnahmen nutzt, um amerikanische Unternehmen zu beschränken, darunter hohe Mehrwertsteuer, Sanktionen gegen amerikanische Konzerne, nichttarifäre Barrieren, Währungsmanipulationen und sogar „ungerechtfertigte Gerichtsverfahren“. All dies, so seine Auffassung, trägt dazu bei, dass das jährliche Handelsdefizit der USA mit europäischen Ländern bereits 250 Milliarden Dollar übersteigt. Trump bezeichnete diese Situation als „absolut inakzeptabel“ und betonte, dass die Verhandlungen mit der europäischen Seite keine erwarteten Ergebnisse bringen. In diesem Zusammenhang machte er einen Vorschlag: Ab 1. Juni 2025 sollen 50-prozentige Zölle auf alle Produkte, die aus der Europäischen Union importiert werden, eingeführt werden. Dabei wies er jedoch darauf hin, dass dies nur auf Produkte zutreffen werde, die in den USA hergestellt oder zusammengebaut werden, um die heimische Produktion zu schützen. Im Zusammenhang mit den geplanten Maßnahmen ist zu beachten, dass im Vorfeld von Trumps Ankündigung vom 23. Mai der EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič ein Telefonat mit seinem amerikanischen Kollegen, James Grady, führte. Hauptthema der Gespräche war die Einschätzung des Fortschritts bei den Tarifverhandlungen und mögliche Wege zur Beilegung der Handelskonflikte. Es ist zudem wichtig zu erwähnen, dass Trump bereits am 12. Mai öffentlich kritisierte, dass die EU sogar noch schlechter sei als China im Handel mit den USA, und die Aussichten auf einen bilateralen Vertrag derzeit recht vage seien. Ein weiterer bemerkenswerter Punkt ist die Skepsis des US-Finanzministers Scott Bessent hinsichtlich des Tempos, mit dem eine Einigung mit der EU erzielt werden kann. Er erklärte, die Verhandlungen verzögerten sich derzeit wegen eines „Problems der kollektiven Aktion“, was die Suche nach einem Kompromiss sowie die Umsetzung gegenseitig vorteilhafter Handelsabkommen erschwere. Dies unterstreicht die angespannte Lage in den bilateralen Beziehungen, die zu neuen Handelskonflikten führen und die globale Wirtschaft zusätzlich belasten könnte. Insgesamt ist Trumps neuer Schritt ein weiteres Zeichen für die komplexe und angespannte Situation im internationalen Handel, die die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und dem europäischen Kontinent in den kommenden Monaten erheblich verändern könnte.

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