In der Stadt Nowerozdilsk ist eine angespannte und beunruhigende Situation entstanden, die mit einem Angriff auf einen Soldaten während einer Maßnahme zur Bevölkerungsvorwarnung bezüglich der Mobilisierung zusammenhängt
Der Vorfall ereignete sich Ende Mai auf der Shevchenko-Promenade, als der Obersergeant Nestor Didik seine Dienstpflichten erfüllte, berichtete das regionale zentrale Ergänzungs- und Sozialunterstützungszentrum für die Truppen der Oblast Lemberg (TCK und SP). Laut offiziellen Angaben befand sich dieser Soldat, der seit Februar letzten Jahres freiwillig im Einsatz ist und an Kampfhandlungen im Rahmen der 103. Separaten Brigade der Territorialverteidigungskräfte der Streitkräfte der Ukraine im Osten des Landes beteiligt war, gegen 23 Uhr am 21. Mai damit, die Bürger über die Mobilisierungsmaßnahmen zu informieren. Zu diesem Zeitpunkt ging er auf die Bewohner der Nowerozdilsk-Gemeinde zu, um die Notwendigkeit der Dokumentenkontrolle und die Sammlung der Wehrpflichtigen anzuzeigen. Genau in dieser Phase kam es – den offiziellen Berichten zufolge – in einer der örtlichen Cafés oder in der Nähe der Promenade zu einem Konflikt, der schnell in eine schwerwiegende Verletzung der öffentlichen Ordnung umschlug. Einer der Bürger, laut Zeugen, weigerte sich, seine Militärdokumente vorzulegen, begann unsittlich zu fluchen und geriet in Streit mit dem Soldaten. Dies bestätigte erneut die angespannt Atmosphäre rund um die Mobilisierungsprozesse in der Region, die weiterhin besonders empfindlich auf jegliche Ausdrucksformen von Misstrauen oder Aggression gegenüber Militärangehörigen reagiert. Nach wenigen Minuten stürmte eine Gruppe von etwa acht Männern auf die Einsatzstelle zu, die den Soldaten mit wütendem Druck angriffen. Sie begannen, ihn mit Füßen und Händen zu schlagen, warfen den Soldaten zu Boden und missbrauchten ihre Macht, indem sie ihn am Kopf und am Körper schlugen. Zeugen und die Polizei berichten, dass die Angreifer nicht aufhören wollten, obwohl der Soldat bereits am Boden lag, und traten weiterhin auf ihn ein, wobei sie ihm starke Schmerzen und Lebensgefahr zufügten. Nur durch das rasche Eingreifen von anwesenden Militärangehörigen, das den Angriff beendete, konnte der verletzte Soldat in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Ärzte diagnostizierten bei ihm mehrere Hämatome im Gesicht sowie einen Rippenbruch. Sein Zustand bleibt zum Zeitpunkt der Berichterstattung stabil, doch die genaue Diagnose und Umfang der Verletzungen sind noch nicht vollständig geklärt. Die Polizei hat bereits eine strafrechtliche Ermittlung gemäß Artikel 122 des Strafgesetzbuches der Ukraine – „vorsätzliche Körperverletzung mittels mittelgradiger Verletzungen“ – eingeleitet. Dies ist ein wichtiger Schritt, um alle Umstände zu klären und die Verantwortlichen für den brutalen Angriff auf den Soldaten zur Rechenschaft zu ziehen. Laut Angaben der Leitung des regionalen TCK in Lemberg hat Obersergeant Nestor Didik besondere Dienst- und Kampferfahrung: Seit Beginn des Krieges im Februar 2022 hat er sich freiwillig der 103. Separaten Brigade der Territorialverteidigung der Streitkräfte der Ukraine angeschlossen und war an der Verteidigung unserer Gebiete im Donbass-Tal, in Luhansk und Kharkiv beteiligt. Nach Verletzungen und Traumata wurde er zur Dienstleistung beim Lemberger Militärkommando versetzt, wo er Aufgaben im Zusammenhang mit Mobilisierung und Bevölkerungsvorwarnungen übernimmt. Die Ereignisse dieser Nacht unterstreichen erneut die Komplexität und Spannungen in den aktuellen Prozessen in der Region, insbesondere im Kontext der Bürgersolidarität und der Einstellung gegenüber den Militärangehörigen. Die Streitkräfte betonen die Bedeutung der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, den Respekt gegenüber dem Dienst und dem Schutz der Rechte jener, die eine wichtige Funktion bei der Sicherstellung der Sicherheit des Landes erfüllen. Derzeit setzt die Polizei die Ermittlungen fort und ergreift Maßnahmen, um alle Umstände des Vorfalls zu klären sowie alle Beteiligten zur Verantwortung zu ziehen. Gleichzeitig besteht in den militärischen Kreisen der feste Wille, die Arbeit der Freiwilligen und Soldaten weiterhin zu unterstützen, die ihr Leben für die Sicherheit unseres Landes riskieren, und sie vor solchen Ausdrucksformen roher Aggression zu schützen.