Albanien ist erneut auf dem Weg in die Europäische Union: Die Eröffnung neuer Verhandlungskapitel erhöht die Chancen auf einen schnelleren Beitritt
Am 22. Mai wird die Europäische Union einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Angleichung an Albanien machen, indem sie für dieses Land sofort acht neue Kapitel im Rahmen des langwierigen und intensiven Prozesses seiner Integration in die europäische Gemeinschaft eröffnet. Diese Entscheidung markiert einen wichtigen Meilenstein in Tiranas langfristiger Strategie, den Status eines Vollmitglieds der EU zu erlangen, sowie ein Zeichen für die positive Dynamik in den laufenden Verhandlungen, die bereits seit über zehn Jahren andauern. Darüber informierte offiziell der Presseservice des Europäischen Rates, die Angaben wurden von Quellen dieser europäischen Institution bestätigt. Nach Angaben von EU-Vertretern ist für den Abend des 22. Mai die fünfte offizielle Konferenz in Brüssel geplant, bei der die Delegationen Albanien und der EU die weitere Fortschritte im Beitrittsprozess besprechen werden. Laut Plan wird die Hauptarbeit auf den Beginn der Verhandlungen im sogenannten Cluster 3 konzentriert, das sich auf Fragen der Wettbewerbsfähigkeit und des inklusiven Wirtschaftswachstums fokussiert. Während der Sitzung werden einzelne Kapitel, die zu diesem Block gehören, öffentlich diskutiert, darunter: - Kapitel 10: Digitale Transformation und Medien, mit dem Ziel, den Medienraum zu modernisieren und den Übergang zur digitalen Wirtschaft zu beschleunigen. - Kapitel 16: Besteuerung, ein Schlüsselthema zur Harmonisierung der Steuerpolitik des Landes mit den europäischen Standards. - Kapitel 17: Wirtschaftspolitik und Geldpolitik, welches die strategische Ausrichtung des Finanzsystems festlegt. - Kapitel 19: Sozialpolitik und Beschäftigung, die auf die Reduzierung der Arbeitslosigkeit und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bürger abzielen. - Kapitel 20: Unternehmertum und Industriepolitik, welche Innovationen und die Entwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen fördern. - Kapitel 25: Wissenschaft und Forschung, die für die Entwicklung des intellektuellen Potenzials des Landes wichtig sind. - Kapitel 26: Bildung und Kultur, die die Integration des albanischen Bildungssystems in den europäischen Bildungsraum erleichtern sollen. - Kapitel 29: Zollunion, welche die Verbesserung der außenwirtschaftlichen Beziehungen und die Integration in den gemeinsamen Markt ermöglichen wird. Zur Chronologie: Albanien reichte im April 2009 seinen Antrag auf EU-Beitritt ein und erhielt bereits im Juni 2014 den Kandidatenstatus. Die erste zwischenstaatliche Konferenz, die den Verhandlungsprozess in Gang setzte, fand im Juli 2022 statt, zu diesem Zeitpunkt wurden auch die ersten Diskussionen zu einzelnen Clustern aufgenommen. In dieser Zeit begann Albanien, sich auf Verhandlungen im Cluster 1 ("Grundlagen") und Cluster 6 ("Außenbeziehungen") vorzubereiten. Im April 2025 wurde auf der vierten zwischenstaatlichen Konferenz ein weiteres Cluster eröffnet – Cluster 2, das den Binnenmarkt betrifft. Das Annäherungsverfahren an die europäische Integration schreitet allmählich voran, Etappe für Etappe. Der albanische Premierminister Edi Rama äußerte Optimismus und große Hoffnung, dass sein Land bereits bis 2030 der Europäischen Union beitreten könne. Seiner Meinung nach deutet die Eröffnung neuer Verhandlungskapitel darauf hin, dass sich der Beitrittsprozess in die richtige Richtung bewegt und entsprechend den Anforderungen europäischer Partner angepasst wird. Dieser Schritt eröffnet neue Chancen für Wirtschaftswachstum, Wirtschaftsreformen und die Angleichung an die wichtigsten Standards und Werte der EU. Für Albanien selbst bedeutet dies nicht nur die Chance, ein vollwertiges Mitglied der europäischen Familie zu werden, sondern auch einen kraftvollen Impuls für innere Transformationen, die Modernisierung staatlicher Institutionen und die Erhöhung des Lebensstandards der Bevölkerung. Insgesamt wirkt die Situation rund um den europäischen Integrationsprozess in Albanien äußerst positive, und alle Anzeichen deuten darauf hin, dass das Land allmählich größere Chancen gewinnt, sich in naher Zukunft in der europäischen Gemeinschaft zu verankern. Dies ist ein positives Signal sowohl für Tirana als auch für ihre internationalen Partner, die das Streben Albaniens nach EU-Mitgliedschaft aktiv unterstützen und intensiv an der weiteren Vorantreibung in diese Richtung arbeiten.