Der US-Außenminister umgeht die Bezeichnung Putins als Kriegsverbrecher: Was hinter der Ablehnung steckt

Chas Pravdy - 21 Mai 2025 19:54

Bei den Anhörungen im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des US-Repräsentantenhauses machte der Chef der amerikanischen Diplomatie, Marco Rubio, eine Äußerung, die viele Fragen und Annahmen bezüglich der offiziellen Position Washingtons gegenüber dem russischen Führer Wladimir Putin aufwarf. Zugleich weigerte er sich, ihn als Kriegsverbrecher zu bezeichnen, und ließ die Antwort im Bereich von Zweideutigkeit und diplomatischer Vorsicht. Während der meist angespannten Diskussion ging es unter anderem um die Charakterisierung der russischen Handlungen in der Ukraine. Der demokratische Kongressabgeordnete Bill Keating stellte direkt die Frage: Kann man Russland im Kontext des Krieges als Aggressor betrachten? Rubio antwortete, dass er die Invasion nicht leugne, und bestätigte: „Ja, Russland ist in die Ukraine eingedrungen. Sie sind eingedrungen, ja.“ Der folgende Abschnitt entwickelte sich jedoch zu einem kontroversen und heiklen Thema der persönlichen Verantwortlichkeit Putins. Keating fragte beharrlich, ob Putin als Kriegsverbrecher anerkannt werden könne und ob die USA mit diesem Führer Verhandlungen führen. Darauf antwortete der Außenminister, dass seiner Aussage nach die Kampfhandlungen bereits Merkmale von Kriegsverbrechen tragen, aber der Hauptfokus derzeit auf der Beendigung des Konflikts liege. „Wenn man sich ansieht, was dort passiert ist, können wir das mit Sicherheit als Kriegsverbrechen einstufen, aber unser Ziel ist es, den Krieg zu beenden“, sagte Rubio und wich einer direkten Aussage zur persönlichen Verantwortung Putins, einschließlich der Anerkennung als Kriegsverbrecher, aus. Nach mehreren wiederholten Fragen des Kongressabgeordneten blieb der Außenminister im Rahmen diplomatischer Unklarheit und betonte, dass es gegenwärtig wichtiger sei, den Krieg zu beenden, als über potenzielle Verantwortliche zu spekulieren. Diese Haltung führte zu Kritik und hob die Schwierigkeit hervor, eine eindeutige internationale Bewertung der aktuellen russischen Aggression zu formulieren. Auf der anderen Seite hatte bereits am 7. Mai der US-Finanzminister Scott Bessent auf die Frage, ob man Putin als Kriegsverbrecher anerkenne, bestätigt, dass Washington diese Meinung vertrete. Das löste Diskussionen in den Medien und unter Analysten aus, wobei manche vermuteten, dass Washington möglicherweise eine direkte und klare Aussage vermeiden wolle, um den Spielraum in diplomatischen Beziehungen und Verhandlungen zu bewahren. Außerdem wurde berichtet, dass die USA angeblich gegen die Aufnahme in die Abschlusserklärung der „G7“-Gruppe von Formulierungen waren, die Russland direkt der Führung eines aggressiven Krieges beschuldigen und weitere Unterstützung für die Ukraine versprechen. Dies deutet auf den Wunsch der amerikanischen Regierung hin, diplomatische Zurückhaltung zu wahren und eine weitere Eskalation der Spannungen in internationalen Gremien zu vermeiden. Insgesamt bleibt die Situation hinsichtlich der Einstufung von Putins Status komplex und vielschichtig — einerseits spiegelt die offizielle Position der USA den Wunsch wider, den Krieg zu beenden, andererseits besteht Unklarheit darüber, wie die Handlungen des russischen Führers auf internationaler Ebene qualifiziert werden sollen. Diese diplomatische Vorsicht wirft zusätzliche Fragen zu den zukünftigen Schritten Washingtons im Kontext globaler Sicherheit und der rechtlichen Verurteilung von Kriegsverbrechen auf.

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