Ukraine mögliche Anzeige beim Internationalen Strafgerichtshof gegen den nordkoreanischen Führer

Chas Pravdy - 19 Mai 2025 15:50

In der Welt befindet sich eine neue Phase der internationalen rechtlichen Verantwortlichkeit für Beteiligung an globalen Konflikten. Laut Berichten der Agentur Yonhap News Agency könnte die Ukraine eine Klage gegen den nordkoreanischen Führer Kim Jong In einreichen, indem sie ihn offiziell vor den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) bringt. Diese Entscheidung könnte schwerwiegende Konsequenzen für das Regime in Pjöngjang haben, da erste Anzeichen dafür aufgetreten sind, dass eine Verantwortlichkeit für die Beteiligung am Krieg in der Ukraine möglich ist. Fast ein Jahr geleden begann die internationale Gemeinschaft, die Situation um Nordkorea genau zu beobachten, das trotz seines Rufs als Land mit inneren Menschenrechtsverletzungen bisher Verantwortung für seine Außenpolitik und militärische Aktionen vermieden hat. Nun ergaben sich jedoch Anhaltspunkte dafür, dass die Führung Nordkoreas möglicherweise internationales Recht in größerem Ausmaß verletzt hat, insbesondere im Zusammenhang mit der Unterstützung Russlands im Krieg gegen die Ukraine. Laut Angaben des ehemaligen Vorsitzenden des IStGH, Son Sang-hyon, der am 19. Mai auf einer Videokonferenz in Seoul öffentlich sprach, sei der „」richtige Zeitpunkt»“ gekommen, um die Möglichkeit einer Verantwortlichmachung von Kim Jong In zu prüfen. In seiner Erklärung betonte er, dass Nordkorea im vergangenen Monat seine Teilnahme an den militärischen Aktionen in der Ukraine bestätigt habe — erstmals wurde offizielle zugestanden, dass Truppen nach Russland entsandt wurden, um die Aggression zu unterstützen. Dies geschieht vor dem Hintergrund andauernder Verbote und Menschenrechtsverletzungen im Land, wobei der Führer Nordkoreas bisher von einer Überstellung vor den IStGH ausgeschlossen war. Es bestehen zwar Bedenken hinsichtlich seiner Immunität, doch laut Son ist die Rechtsprechung jetzt so weit, dass die Ukraine und andere Länder rechtliche Schritte einleiten können. „Es ist nun an der Zeit, Kim Jong In vor den Internationalen Strafgerichtshof zu stellen“, zitiert man ihn. Seine Aussagen werden durch zahlreiche Fakten bekräftigt, unter anderem durch die Unterstützung Pjöngjangs Moskaus im Krieg — militärische Unterstützung bleibt Gegenstand der Diskussion und möglicher Verantwortlichkeiten. Der ehemalige Gerichtsvorsitzende betonte, dass die Unterstützung Russlands durch Nordkorea der Ukraine die Möglichkeit eröffnet, eine Beschwerde als geschädigte Partei einzureichen. Nach seiner Einschätzung hat die Ukraine das volle Recht, den IStGH zu bitten, Kim Jong In und sein Regime zur Verantwortung zu ziehen. Zugleich wies er darauf hin, dass selbst das Fehlen einer formellen Beschwerde das Gericht nicht daran hindert, die Ermittlungen eigenständig aufzunehmen. „Obwohl eine Beschwerde ein idealer Schritt wäre, verfügt der IStGH über die Befugnis, eine eigenständige Untersuchung des Falls einzuleiten“, versicherte der Experte. Eine weitere wichtige Information ist, dass der vom IStGH gegen bestimmte hochrangige Verantwortliche ausgestellte Haftbefehl keine Verjährungsfrist hat. Das bedeutet, dass das Gericht bei Bedarf jederzeit seine Aktivitäten gegen die Angeklagten aktivieren kann. Das Vorhandensein eines Haftbefehls stellt für sie psychologischen und rechtlichen Druck dar, was ihre Bewegungsfreiheit erheblich einschränkt und sie daran hindert, in 124 Mitgliedsländern des Gerichts zu erscheinen. Der ehemalige Leiter des IStGH forderte die internationale Gemeinschaft und insbesondere die Justizbehörden auf, aktiv auf die Kriegsverbrechen zu reagieren, die von der Führung Nordkoreas und deren Verbündeten begangen wurden. Es ist seiner Ansicht nach die richtige Zeit für proaktive Prävention und rechtliche Verantwortlichkeit für die Rolle des Regimes in Pjöngjang bei groß angelegten Verstößen gegen das Völkerrecht. Hintergrund: Im März 2023 leitete der IStGH bereits ein Arrestverfahren gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin ein und erhob Anklagen wegen Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit der Aggression gegen die Ukraine. Jetzt stellt sich die Frage für die Weltgemeinschaft, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer effektiven Untersuchung und Verantwortlichkeit der Führung Nordkoreas für ihre Rolle im Krieg ist, der die ganze Welt in Spannung hält. Diese Situation könnte eine neue Etappe im Kampf gegen Straflosigkeit und die Stärkung der internationalen Rechtsordnung markieren, wobei die politische und rechtliche Verantwortlichkeit autoritärer Regime zu einer wichtigen Priorität in der globalen Geopolitik wird.

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